Stadtmarketing Trittau - ein Projekt - TOM - Trittauer Ortsmarketing

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54 STeP - Stadtmarketing Trittau ein Projekt 5.4.2 SWOT-Analyse Gewerbe Stärken Schwächen Chancen Risiken Gewachsene Struktur mit zahlreichen Traditionsunternehmen (produzierendes Gewerbe) Niedrige Arbeitslosenquote (8 %) Bereitstellung von Arbeitsplätzen für Umlandgemeinden (hohe Einpendlerzahl) Bestehende Vernetzung und Kooperation von lokalen und regionalen Akteuren / Institutionen Ausreichende Flächenvorhaltung und Neuausweisung von Gewerbeflächen Wenig höher qualifizierte Dienstleistungen Keine Profilierung innerhalb der Wirtschaftsstruktur Geringe Informationsmöglichkeiten für Gewerbetreibende (Neuansiedlung) Verkehrliche Infrastruktur (fehlende Bahnanbindung / Autobahnanschluss) Geringe Förderungsmöglichkeiten (Lage im Achsenzwischenraum) Keine Festlegung auf einen wirtschaftlichen Teilbereich Dörflich / ländlicher Charakter bleibt erhalten Keine Subventionsabhängigkeit der Akteure Solide Basis für weiteres Wachstum, hohes Identifikationspotential Geringerer Druck bei längerfristigen Umstrukturierungsmaßnahmen Funktion als Unterzentrum ausbauen, Bindung von externer Kaufkraft Basis für die Festigung und Weiterentwicklung der örtlichen Wirtschaftsstruktur ⇒ Potential für ganzheitliches Stadtmarketing Kurzfristige Neuansiedlungen möglich Starke Abhängigkeit vom produzierenden Gewerbe Vermarktungsproblem durch fehlende „Leuchtturmfunktion“ Wenig Entscheidungshilfen / Argumente für Trittau als Gewerbestandort Wenig attraktiv für überregional agierende Unternehmen, insbesondere aus den Bereichen Distribution / Logistik Schwierigkeiten bei der Akquisition, Abwanderung in Fördergebiete (z. B. Zarrentin) Struktur entspricht nicht mehr den heutigen sektoralen Verhältnissen, entwicklungs-hemmende Standortbindung Überbewertung von (finanziellen) Einzelinteressen
Chancen-Risiken-Abwägung - Gewerbe Zu den Schwächen im gewerblichen Bereich der Gemeinde zählt vor allem der schwach ausgeprägte Dienstleistungssektor, der insbesondere im Bereich der höher qualifizierten Dienstleistungen unterentwickelt ist. Trittau übt lediglich eine einfache Versorgungsfunktion aus, deren Geschäfte und Unternehmen den allgemeinen Bedarf bedienen und wenig Spezialisierung aufweisen. Vor allem die Bereiche der Beratungs- und Wissensdienstleistungen, wie zum Beispiel der Rechts- und Unternehmensberatung in den Bereichen Forschung und Entwicklung sowie Anbieter von Fort- und Weiterbildungsseminaren, sind in nur geringem Maße vorhanden und erhalten innerhalb der Gemeinde bisher wenig räumliche Entfaltungsmöglichkeiten. So finden beispielsweise im Technologie- und Gewerbepark Trittau Anbieter dieser Branche adäquate Voraussetzungen für eine Ansiedlung. Dem Unterzentrum fehlt im Bereich der Dienstleistungen der nötige Spezialisierungsgrad, der diese Funktion langfristig erhält und dem bereits zu erkennenden Risiko des Funktionsverlustes entgegenwirkt. Die in der Gemeinde bestehende Gewerbemixtur zeigt zwar die breite Basis der Trittauer Wirtschaft, jedoch ist es bisher nicht zu einer Herausbildung eines Schlüsselbereichs gekommen, der als eine gewerblichen Profilierung fungieren könnte. Ein Risiko ergibt sich somit aus der starken Abhängigkeit des Ortes vom Fortbestand der ansässigen produzierenden Gewerbeunternehmen. Insbeson- dere durch die Lage im Achsenzwischenraum und der damit verbundenen fehlenden Förderung, der Konkurrenz zu Standorten in Mecklenburg- Vorpommern oder auch durch Produktionsverlagerung ins Ausland im Zuge der Osterweiterung der EU, ist längerfristig eine Diversifizierung der Wirtschaft unumgänglich. Des Weiteren sind die Informationsmöglichkeiten für Gewerbetreibende und ansiedlungsinteressierte Unternehmen nicht ausreichend. So sind Außendarstellung der Gemeinde für den Gewerbebereich in Form von Prospekten, Broschüren und Anzeigen sowie der Auftritt im Internet kaum oder gar nicht vorhanden. Bisher wird die Wirtschaftsförderung und Existenzgründerbetreuung fast ausschließlich von Seiten der WAS wahrgenommen. Als weitere Schwäche ist die verkehrliche Infrastruktur der Gemeinde zu nennen. Sowohl die fehlende Bahnanbindung, als auch der fehlende direkte Autobahnanschluss bedeuten einen Nachteil für Trittau im Vergleich zu Konkurrenzgemeinden und –städten in der unmittelbaren Umgebung (z.B. Reinbek oder Bargteheide) und auch in der Metropolregion Hamburg (siehe Kapitel 5.3). Die Stärken Trittaus liegen vor allem in der gewachsenen Struktur der zahlreichen Traditionsunternehmen und in der Vielfalt des Gewerbes sowie der sich daraus ergebenden zahlreichen Arbeitsplätze. So liegt die Arbeitslosenquote in der Gemeinde mit 8% unter dem Bundesdurchschnitt, wohingegen die Haushalts-Nettoeinkommen deut- Handlungsfelder lich über dem Bundesdurchschnitt liegen (siehe Abb. 5.27). Weitere Belege für den flexiblen Arbeitsmarkt sind zum einen in der deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegenden Kaufkraft sowie dem hohen Pendleraufkommen zu sehen. Der zu erwartenden hohen Anzahl an Auspendlern mit 2.500 pro Tag, stehen 2.000 Einpendler aus den umliegenden Gemeinden gegenüber, woran Trittaus Position als Unterzentrum für Versorgung mit Einrichtungen und Angeboten für den allgemeinen täglichen Grundbedarf zu erkennen ist. Diese breite Gewerbestruktur, vor allem die zahlreichen Traditionsunternehmen innerhalb der Gemeinde, bietet eine Chance, auf der weiteres Wachstum innerhalb der bestehenden Unternehmen möglich ist und durch die ausreichend vorhandenen und ausgewiesenen Gewerbeflächen gewährleistet wird. 63 Eine weitere Stärke, die maßgeblichen Anteil an den positiven Gemeinde Trittau Haushalts-Nettoeinkommen 2004 14,01 22,71 13,88 Kreis Stormarn 12,23 10,81 13,08 BRD 17,94 18,17 16,43 17,69 22,02 28,45 16,17 25,29 17,17 18,99 6,64 8,31 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Anteilswert der Einkommensklassen in % bis 1099€ 1.100-1.499€ 1.500-1.999€ 2.000-2.599€ 2.600-3.999€ über 4000€ Abb. 5.27: Haushalts-Nettoeinkommen 2004 55
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