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Stadtmarketing Trittau - ein Projekt - TOM - Trittauer Ortsmarketing

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STeP - <strong>Stadtmarketing</strong> <strong>Trittau</strong> <strong>ein</strong> <strong>Projekt</strong><br />

1.3 Exkurse<br />

Im folgenden Teil der Arbeit wird in Form von drei<br />

Exkursen auf die Entwicklung der Stadtplanung<br />

und deren Erweiterung um neue Kooperationsformen<br />

im Rahmen des <strong>Stadtmarketing</strong> <strong>ein</strong>gegangen.<br />

Neben dem historischen Prozess und s<strong>ein</strong>en inhaltlichen<br />

Veränderungen beziehungsweise Erweiterungen<br />

werden hierbei die Begriffe des Marketing<br />

und insbesondere des <strong>Stadtmarketing</strong> aufgegriffen<br />

und im Kontext städtischer Problemfelder erläutert.<br />

1.3.1 <strong>Stadtmarketing</strong> im Wandel des Planungsverständnis<br />

Die Disziplin Stadtplanung hat sich seit ihrer Entstehung<br />

im deutschsprachigen Raum stufenweise<br />

entwickelt. So hat sich das Verständnis von <strong>ein</strong>er<br />

durch hierarchische Entscheidungsstrukturen geprägten<br />

Planung hin zu <strong>ein</strong>em auf Kooperation und<br />

Kommunikation basierenden Verständnis gewandelt.<br />

Die tief greifenden politischen, gesellschaftlichen<br />

und wirtschaftlichen Veränderungen innerhalb<br />

der vergangenen 150 Jahre sind als Antriebskraft<br />

dieser Entwicklung und somit die Wandlung beziehungsweise<br />

Erweiterung des Planungsverständnis<br />

als Adaption an die aktuellen gesellschaftlichen<br />

Grundthemen Individualität und Zusammenarbeit<br />

zu sehen. Im Rahmen dieser Entwicklung sind<br />

neue Aufgaben und Herausforderungen für Städte<br />

und Kommunen hinzugekommen, die mit den her-<br />

kömmlichen Planungsmaßnahmen nicht mehr bewältigt<br />

werden können. Im Folgenden wird kurz auf<br />

den Wandel im Planungsverständnis <strong>ein</strong>gegangen.<br />

Das Städtewachstum des 19. Jahrhunderts wurde<br />

als gegeben hingenommen, wodurch sich <strong>ein</strong>e<br />

pragmatische liberale Auffassung vom Städtebau<br />

entwickelte. Das Planungsverständnis dieser Zeit<br />

wurde lediglich geprägt durch die Abwehr von Gefahren<br />

und der Sicherung von Mindeststandards<br />

(Brandschutz, Hygiene etc.), die sich aus den unkontrollierten<br />

Entwicklungen der Märkte ergaben.<br />

Weiterhin lag der Fokus, innerhalb dieser als Anpassungsplanung<br />

bezeichneten Phase, auf der<br />

Abgrenzung von privatem und öffentlichem Raum<br />

anhand von Bau- und Fluchtlinien. 2 Zu Beginn des<br />

20. Jahrhunderts wandelte sich das Planungsverständnis<br />

dahin, dass „Planung als Mittel der Anpassung<br />

der räumlichen Umwelt an <strong>ein</strong>en gesellschaftlichen<br />

Prozess angesehen wird, der selbst im<br />

Wesentlichen ungeplant bleibt“. 3 Kennzeichnend<br />

für diese Auffangplanung war die städtebauliche<br />

Ordnung zu bewahren und <strong>ein</strong>en flexiblen räumlichen<br />

Rahmen für die Entwicklung von Wirtschaft<br />

und Gesellschaft zu setzen. Der Bau von Infrastrukturen<br />

und die beginnende Differenzierung von<br />

Standorten durch Bodennutzungsordnungen sind<br />

als weitere grundlegende Änderungen innerhalb<br />

des Planungsverständnisses dieser Zeit aufzuführen.<br />

Anfang der 1960er Jahre setzte sich die Überzeugung<br />

durch, die Auffangplanung durch <strong>ein</strong>e Pla-<br />

nung zu ersetzen, die in das Gesamtgefüge der<br />

wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Maßnahmen<br />

integriert ist. Dieser, als Entwicklungsplanung<br />

bezeichneten Phase, liegt die Erkenntnis zugrunde,<br />

dass die Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft<br />

nicht nur dem zweckgerichteten Eingriff des<br />

Menschen zugänglich ist, sondern sogar dieses<br />

Eingriffs bedarf. 4 Mit dem Übergang zur Entwicklungsplanung<br />

erfolgte der Beschluss, die räumliche<br />

Entwicklung umfassend zu steuern und anhand<br />

von vier verschiedenen Kriterien <strong>ein</strong>e koordinierte<br />

Entwicklung zu erreichen. Demzufolge sollte die<br />

Entwicklungsplanung sowohl flächendeckend und<br />

komprehensiv, als auch langfristig und an <strong>ein</strong>em<br />

<strong>ein</strong>heitlichen Ziel orientiert s<strong>ein</strong>. Der Versuch <strong>ein</strong>er<br />

derartig umfangreichen Planung scheiterte, jedoch<br />

waren erste Ansätze zur projektbezogenen Planung<br />

und Koordination von öffentlichen Akteuren<br />

zu erkennen, die als Grundlage für die nächste<br />

Phase im Planungsverständnis anzusehen sind.<br />

Aus diesen Ansätzen entwickelte sich schließlich<br />

zu Beginn der 1990er Jahre die heutige Perspektivplanung,<br />

die neben der Zuversichtlichkeit bezüglich<br />

der Lösung der Probleme der Stadt durch verbesserte<br />

Organisation und Kooperation, vor allem<br />

durch die Einsicht in die Interessengebundenheit<br />

der mit Planung verbundenen politischen Prozesse<br />

geprägt ist. 5 Zentral steht innerhalb dieser Phase<br />

das Bestreben, kooperatives Handeln der am Planungsprozess<br />

beteiligten Akteure zu fördern, als<br />

auch vorauszusetzen sowie die von der Planung<br />

betroffenen und interessierten Bürger zu aktivieren

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