Festschrift 200 Jahre Wassermühle Karoxbostel

UNSERE SÄGEREI
Die Sägerei wurde im Jahr 1900
auf dem Mühlengelände errichtet.
Der ursprüngliche Antrieb
der Säge erfolgte durch Wasserkraft
über eine 30 Meter lange
Welle, die vom Wasserrad der
Mühle in den Mühlenkeller des
Sägereigebäudes führte und dort
über ein Stirnradge triebe zwei
auf einer Querwelle montierte
Riemenscheiben antrieb. Derzeit
wird die Säge noch elektrisch
ange trieben. Bis in die 1920er
Jahre wurden in der Sägerei noch
Möbel getischlert. Bei der Säge
handelt es sich um ein Venezianisches
Gatter. Typisch für diese
Gattersäge ist der Antrieb über
eine Kurbelstange mit Schwungrad
und vertikal schneidenden
Sägeblättern. Als der Verein
Wassermühle Karoxbostel e. V.
das Mühlengelände 2012 erwarb,
war das Sägereigebäude
eine Ruine. Eine mächtige umgestürzte
Esche hatte das Dach
Das Venezianische Gatter ist wieder voll funktionstüchtig
Das sanierte Sägereigebäude
zerschlagen und einen Opel Kapitän,
Baujahr 1958, und eine
Landauer-Kutsche unter sich begraben,
die seit Jahrzehnten in
der Sägerei untergestellt waren.
Lediglich das Venezianische Gatter,
das Herzstück der Sägerei,
schien dem Verfall getrotzt zu
haben. Ohne den Fund des Originalbauplans
wäre der Wiederaufbau
der Sägerei nicht möglich
gewesen, da der Holz aufbau des
Gebäudes sonst nicht zu rekon s-
truieren gewesen wäre. Nach der
aufwendigen Fundamentsanierung
wurde das Gebäude 2015
fertig gestellt. Die Überreste
des Venezianischen Gatters aus
schweren Eichenbalken wurden
mithilfe eines Telekrans aus dem
Sägereikeller gezogen und von
Mühlenaktiven in mühevoller
Kleinarbeit originalgetreu restauriert
und wieder funktionsfähig
gemacht. Heute können mit den
1,40 Meter langen Sägeblättern
wieder Baumstämme bis zu einem
Durchmesser von 60 cm zu
Balken, Bohlen und Brettern gesägt
werden.
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