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Festschrift 200 Jahre Wassermühle Karoxbostel

Im Jahre 2012 gründete sich der Verein Wassermühle Karoxbostel e.V., um eine Wassermühle in Seevetal zu restaurieren. Die Mühle ist Bestandteil eines Denkmalensembles, bestehend aus restgedecktem Haupthaus von 1817, einer Sägemühle mit venezianischer Gattersäge, der Wassermühle, einem Backhaus und dem sogenannten Schweinhaus. Bereits im Jahre 2017 feierte der Verein Wassermühle Karoxbostel e. V. nicht nur das 200-jährige Bestehen des Haupthauses, sondern auch den Abschluss vieler Restaurierungsarbeiten. Seitdem wird in der Mühle wieder gemahlen, in der Sägemühle wieder gesägt und im Backhaus wird leckeres Brot gebacken. Die Arbeiten der ehrenamtlichen Vereinsmitglieder wurden mit vielen Preisverleihungen der Denkmalpflege begleitet. Weitere Informationen zu diesem einzigartigen Projekt finden Sie unter www.wassermuehle-karoxbostel.de

Im Jahre 2012 gründete sich der Verein Wassermühle Karoxbostel e.V., um eine Wassermühle in Seevetal zu restaurieren. Die Mühle ist Bestandteil eines Denkmalensembles, bestehend aus restgedecktem Haupthaus von 1817, einer Sägemühle mit venezianischer Gattersäge, der Wassermühle, einem Backhaus und dem sogenannten Schweinhaus.
Bereits im Jahre 2017 feierte der Verein Wassermühle Karoxbostel e. V. nicht nur das 200-jährige Bestehen des Haupthauses, sondern auch den Abschluss vieler Restaurierungsarbeiten. Seitdem wird in der Mühle wieder gemahlen, in der Sägemühle wieder gesägt und im Backhaus wird leckeres Brot gebacken.
Die Arbeiten der ehrenamtlichen Vereinsmitglieder wurden mit vielen Preisverleihungen der Denkmalpflege begleitet.
Weitere Informationen zu diesem einzigartigen Projekt finden Sie unter www.wassermuehle-karoxbostel.de

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ZUM GELEIT<br />

Grußwort von Michael Heinrich Schormann,<br />

stellvertretender Geschäftsführer der Niedersächsischen Sparkassenstiftung<br />

Mühlen sind die Gartenzwerge der Landschaft!<br />

Ein (in einem Teil nicht) ernstzunehmendes<br />

Grußwort<br />

Bald nach Gründung der Niedersächsischen<br />

Sparkassenstiftung<br />

im <strong>Jahre</strong> 1987 stellte die<br />

seinerzeitige Geschäftsführung<br />

Überlegungen an, wie man im<br />

Förderbereich Denkmalpflege am<br />

sinnvollsten agieren könne. Gezielt<br />

und nicht mit der Gießkanne<br />

fördern, niedersächsische Besonderheiten<br />

genauso wie typisch<br />

Niedersächsisches, Denkmale in<br />

Stadt und Land eben. Als Niedersächsische<br />

Besonderheit wurden<br />

die Orgeln ins Visier genommen,<br />

denn wohl kaum ein Land verfügt<br />

über eine derart dichte Orgellandschaft<br />

mit Ins trumenten<br />

aus allen Epochen, von der Spätgotik<br />

bis zur Gegenwart. Diesem<br />

Schwerpunkt ist die Niedersächsische<br />

Sparkassenstiftung bis auf<br />

den Tag treugeblieben, immer<br />

nach der Devise: was wir fördern,<br />

klingt gut.<br />

Doch es sollte ja noch mehr sein<br />

im Förderbereich Denkmalpflege.<br />

Man lenkte den Blick auf Windund<br />

<strong>Wassermühle</strong>n. Für unser<br />

tägliches Brot unabdingbar, waren<br />

sie über Jahrhunderte fester<br />

Bestandteil unserer Landschaft,<br />

und sie waren für jedermann als<br />

Landmarken weithin sichtbar.<br />

Dampfmühlen, später die Motormühlen<br />

sowie die Konzentration<br />

zu riesigen Industriemühlen<br />

führten seit dem Beginn des 20.<br />

Jahrhunderts zum großen Mühlensterben.<br />

Schon in den 1950er<br />

<strong>Jahre</strong>n rief der damalige Landeskonservator<br />

zum Erhalt der<br />

verbliebenen Wind- und <strong>Wassermühle</strong>n<br />

auf. Grund genug für die<br />

Niedersächsische Sparkassenstiftung,<br />

sich auf die Restaurierung<br />

der (vermeintlich) wenigen erhaltenen<br />

Mühlen zu spezialisieren.<br />

Umso größer war dann jedoch<br />

das Erstaunen, als sich bei Nachforschungen<br />

herausstellte, daß<br />

in Niedersachsen und Bremen<br />

noch etwa 800 Wind- und <strong>Wassermühle</strong>n<br />

existierten. Noch<br />

eindrücklicher war freilich die<br />

Beobachtung, nach der auch<br />

diejenigen Mühlen mit Hilfe von<br />

Fördervereinen restauriert wurden,<br />

deren Förderanträge bei der<br />

Sparkassenstiftung abgelehnt<br />

worden waren. Diese Beobachtung<br />

ließ nur einen, wenngleich<br />

sehr pointierten Schluss zu:<br />

Wind- und <strong>Wassermühle</strong>n genießen<br />

einen hohen Stellenwert<br />

bei der Bevölkerung, und ihre<br />

Restaurierung ist ein Selbstläufer.<br />

Wie der Gartenzwerg den Garten<br />

bevölkert und ziert, so bevölkert<br />

und ziert die Windmühle die<br />

Landschaft.<br />

Nur ist diese (schalkhafte)<br />

Schlussfolgerung freilich zu<br />

kurz gegriffen. Denn Wind- und<br />

<strong>Wassermühle</strong>n sind technische<br />

Denkmale mit einem hohen anschaulichen<br />

Quellenwert für die<br />

Michael Heinrich Schormann<br />

Geschichte. Letztendlich waren<br />

sie aber nicht nur als Mehlproduzenten<br />

unverzichtbar. Sie<br />

waren bis zum Aufkommen<br />

der Dampfmaschine die einzige<br />

Energiequelle, wenn es mehr als<br />

Handarbeit sein sollte oder musste.<br />

Wind- und <strong>Wassermühle</strong>n<br />

trieben alles Mögliche an: Sägegatter,<br />

Schöpfwerke und Pumpen,<br />

Kollergänge der Ölschläger,<br />

Rindenmahlwerke der Lohgerber<br />

und Rührwerke der Papiermühlen,<br />

genauso wie die Stampfwerke<br />

der Walker, Schleifsteine<br />

und große Bohreinrichtungen.<br />

Mühlen gab es auf dem Lande<br />

und in der Stadt. Sie waren ortsfest,<br />

sieht man einmal von den<br />

Schiffsmühlen ab. Dennoch, sie<br />

konnten, ebenso wie der Müller<br />

im Volkslied, an einem Ort abgebaut<br />

und an einem anderen Ort<br />

wieder aufgebaut werden.<br />

Mit einem Wort: Wind- und<br />

<strong>Wassermühle</strong>n sind faszinierende<br />

Denkmale. Wer sich um<br />

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