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Festschrift 200 Jahre Wassermühle Karoxbostel

Im Jahre 2012 gründete sich der Verein Wassermühle Karoxbostel e.V., um eine Wassermühle in Seevetal zu restaurieren. Die Mühle ist Bestandteil eines Denkmalensembles, bestehend aus restgedecktem Haupthaus von 1817, einer Sägemühle mit venezianischer Gattersäge, der Wassermühle, einem Backhaus und dem sogenannten Schweinhaus. Bereits im Jahre 2017 feierte der Verein Wassermühle Karoxbostel e. V. nicht nur das 200-jährige Bestehen des Haupthauses, sondern auch den Abschluss vieler Restaurierungsarbeiten. Seitdem wird in der Mühle wieder gemahlen, in der Sägemühle wieder gesägt und im Backhaus wird leckeres Brot gebacken. Die Arbeiten der ehrenamtlichen Vereinsmitglieder wurden mit vielen Preisverleihungen der Denkmalpflege begleitet. Weitere Informationen zu diesem einzigartigen Projekt finden Sie unter www.wassermuehle-karoxbostel.de

Im Jahre 2012 gründete sich der Verein Wassermühle Karoxbostel e.V., um eine Wassermühle in Seevetal zu restaurieren. Die Mühle ist Bestandteil eines Denkmalensembles, bestehend aus restgedecktem Haupthaus von 1817, einer Sägemühle mit venezianischer Gattersäge, der Wassermühle, einem Backhaus und dem sogenannten Schweinhaus.
Bereits im Jahre 2017 feierte der Verein Wassermühle Karoxbostel e. V. nicht nur das 200-jährige Bestehen des Haupthauses, sondern auch den Abschluss vieler Restaurierungsarbeiten. Seitdem wird in der Mühle wieder gemahlen, in der Sägemühle wieder gesägt und im Backhaus wird leckeres Brot gebacken.
Die Arbeiten der ehrenamtlichen Vereinsmitglieder wurden mit vielen Preisverleihungen der Denkmalpflege begleitet.
Weitere Informationen zu diesem einzigartigen Projekt finden Sie unter www.wassermuehle-karoxbostel.de

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DIE SCHRECKENSTAT VON KAROXBOSTEL<br />

Ein besonders spannender Fund<br />

betrifft den Müllermeister Carl<br />

Denecke. Der Onkel des letzten<br />

Mühlenbesitzers starb am Dienstag,<br />

5. Februar 1924, im Alter<br />

von 41 <strong>Jahre</strong>n durch eine Pistolenkugel.<br />

In einem 24 mal 18 Zentimeter<br />

großen Jute-Säckchen mit der<br />

Aufschrift „Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft<br />

– 24. Wander-Ausstellung<br />

Hamburg 1910“<br />

ist alles aufbewahrt, was an den<br />

Müllermeister aus <strong>Karoxbostel</strong><br />

erinnert: Versicherungspolicen<br />

und Zahnarztrechnungen, private<br />

Briefe, das Meisterprüfungszeugnis<br />

für das Müllerhandwerk<br />

vom 22. März 1909, die Verlobungsanzeige<br />

mit Charlotte<br />

Steinwehe vom September 1912,<br />

der Militärpass aus dem Ersten<br />

Weltkrieg, Urlaubsscheine, ein<br />

Antragsformular für die später<br />

bewilligte Freistellung vom Militärdienst,<br />

ein Entlausungsschein<br />

über „Carl Deneckes am 22. Mai<br />

1918 stattgehabte Entlausung“,<br />

ein „Gutachten über die amtliche<br />

Prüfung eines Kraftrads“ des<br />

Norddeutschen Vereins zur Ueberwachung<br />

von Dampfkesseln<br />

in Altona vom 22. April 1921, der<br />

kurz darauf erworbene Führerschein<br />

und der Mitgliedsausweis<br />

in der Ortsgruppe Hittfeld des<br />

Norddeutschen Handwerkerbundes<br />

Hannover. Das Jute-Säckchen<br />

wurde bei Aufräumarbeiten in<br />

der hintersten Ecke einer Schublade<br />

auf dem Boden des Wohnund<br />

Wirtschaftsgebäude gefunden.<br />

In dem Säckchen befanden<br />

sich neben den erwähnten Papieren<br />

auch die Geburts- und eine<br />

Sterbeurkunde von Carl Denecke<br />

Die Brüder Herrmann (links) und Carl Denecke während des 1. Weltkrieges<br />

sowie die Korrespondenz mit<br />

Rechtsanwälten und dem Magistrat<br />

der Stadt Harburg. Inhaltlich<br />

geht es dabei um Unterhaltszahlungen,<br />

die Carl Denecke leisten<br />

musste. Offenbar hatte der Müllermeister<br />

aus <strong>Karoxbostel</strong> uneheliche<br />

Kinder von mindestens<br />

zwei Frauen. Zumindest eines der<br />

Kinder muss in der Verlobungszeit<br />

mit Charlotte Steinwehe<br />

gezeugt worden sein. Als seine<br />

damalige Verlobte davon erfuhr,<br />

nahm sie sich am 1. März 1918<br />

das Leben. Die Umstände von<br />

Charlottes Selbstmord beschreibt<br />

Hermann Denecke in einem Feldpost-Brief<br />

vom 23. März 1918 an<br />

seinen älteren Bruder Carl, der<br />

damals nach längerer Freistellung<br />

wieder Militärdienst bei der<br />

Eisenbahn-Betriebskompanie 63<br />

des Preußischen Eisenbahn-Bataillons<br />

leistete. In dem Brief<br />

kommt Hermann zu dem Schluss,<br />

dass Charlotte ohnehin nicht die<br />

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