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Festschrift 200 Jahre Wassermühle Karoxbostel

Im Jahre 2012 gründete sich der Verein Wassermühle Karoxbostel e.V., um eine Wassermühle in Seevetal zu restaurieren. Die Mühle ist Bestandteil eines Denkmalensembles, bestehend aus restgedecktem Haupthaus von 1817, einer Sägemühle mit venezianischer Gattersäge, der Wassermühle, einem Backhaus und dem sogenannten Schweinhaus. Bereits im Jahre 2017 feierte der Verein Wassermühle Karoxbostel e. V. nicht nur das 200-jährige Bestehen des Haupthauses, sondern auch den Abschluss vieler Restaurierungsarbeiten. Seitdem wird in der Mühle wieder gemahlen, in der Sägemühle wieder gesägt und im Backhaus wird leckeres Brot gebacken. Die Arbeiten der ehrenamtlichen Vereinsmitglieder wurden mit vielen Preisverleihungen der Denkmalpflege begleitet. Weitere Informationen zu diesem einzigartigen Projekt finden Sie unter www.wassermuehle-karoxbostel.de

Im Jahre 2012 gründete sich der Verein Wassermühle Karoxbostel e.V., um eine Wassermühle in Seevetal zu restaurieren. Die Mühle ist Bestandteil eines Denkmalensembles, bestehend aus restgedecktem Haupthaus von 1817, einer Sägemühle mit venezianischer Gattersäge, der Wassermühle, einem Backhaus und dem sogenannten Schweinhaus.
Bereits im Jahre 2017 feierte der Verein Wassermühle Karoxbostel e. V. nicht nur das 200-jährige Bestehen des Haupthauses, sondern auch den Abschluss vieler Restaurierungsarbeiten. Seitdem wird in der Mühle wieder gemahlen, in der Sägemühle wieder gesägt und im Backhaus wird leckeres Brot gebacken.
Die Arbeiten der ehrenamtlichen Vereinsmitglieder wurden mit vielen Preisverleihungen der Denkmalpflege begleitet.
Weitere Informationen zu diesem einzigartigen Projekt finden Sie unter www.wassermuehle-karoxbostel.de

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DENKMALPFLEGE IN KAROXBOSTEL<br />

wirte in den 60er/70er <strong>Jahre</strong>n einen<br />

neuen Bungalow errichteten,<br />

wird der Altbestand des Hofes<br />

nur gerade so repariert, dass er<br />

stehenbleibt, solange Oma noch<br />

lebt.<br />

Der völligen Aufgabe und Tatenlosigkeit<br />

gehen oft verzweifelte<br />

Versuche voraus, wenigstens<br />

einige Räume mit Silikon,<br />

und Barockschränke hatten auch<br />

schon ungesehen die Ruine verlassen,<br />

als sich Widerstand gegen<br />

das scheinbar unabänderliche<br />

Schicksal regte.<br />

Emily Weede vom Nachbarhof<br />

ging der Hinweis des Verwerters:<br />

„Das ist nicht zu halten,<br />

das wird platt gemacht!“ nicht<br />

aus dem Kopf – bis sie sich sagte:<br />

„Nee, nicht vorbeifahren und<br />

Das Mühlenensemble in <strong>Karoxbostel</strong> ist zu einem lebendigen Ort der Begegnung geworden<br />

Dichtschaum und Styroporplatten<br />

bewohnbar zu halten. Diese<br />

Strategie wird mitunter auch dort<br />

verfolgt, wo ein Gebäude doch<br />

noch einen Käufer gefunden hat.<br />

Die preiswerte, weil heruntergekommene<br />

Immobilie zieht auch<br />

Menschen in prekärer finanzieller<br />

Situation auf das Land. Ihr<br />

Misserfolg bei der Erhaltung ihres<br />

Traumhauses steht eigentlich<br />

schon mit dem Tag des Einzuges<br />

fest. Wenn der Kampf schließlich<br />

aufgegeben werden musste und<br />

der scharfe Geruch des Schimmels<br />

sich lange ausgebreitet hat,<br />

weiß der Denkmalpfleger, dass<br />

sich hinter den Verfallbeschleunigern<br />

des örtlichen Baumarktes<br />

nur noch wenig verwertbare Substanz<br />

verbirgt.<br />

Auch der große Hof in <strong>Karoxbostel</strong><br />

mit seiner in das Jahr 1438<br />

zurückgehenden Geschichte bot<br />

nur noch ein Bild des Jammers,<br />

und bei den enormen Schäden<br />

im Dachbereich schritt die Zerstörung<br />

eiligst voran. Die Sanierung<br />

und Erhaltung war so offensichtlich<br />

unwirtschaftlich, dass sich<br />

Kreisdenkmalpfleger Wolfgang<br />

Küchenmeister und Konservator<br />

Dr. Klaus Püttmann keinen Illusionen<br />

hingaben; die Abrissgenehmigung<br />

– nur noch eine Formalie.<br />

Die Entsorgung des Bestandes<br />

und eine Neubebauung auf diesem<br />

attraktiven Grundstück mit<br />

altem Baumbestand, Bachlauf<br />

und großem Mühlenteich im<br />

Speckgürtel Hamburgs würde ein<br />

Selbstgänger.<br />

Und doch kam es anders. Der<br />

Nachlassverwalter hatte bereits<br />

eifrigen „Besuch“, und etliche<br />

frisch taxierte Biedermeiermöbel<br />

hinterher sich sagen, hätten wir<br />

mal.“ Und so wunderten sich<br />

die Denkmalpfleger, dass plötzlich<br />

eine Plane die großen Löcher<br />

im Dach abdeckte, die Gebäude<br />

gesichert wurden und Nachbarin<br />

Emily Weede eine häufige<br />

Besucherin der Mühle wurde.<br />

Es müssen reichlich Gespräche<br />

gewesen sein, die sie mit dem<br />

Verwalter, den Investoren, möglichen<br />

Sponsoren und vor allem<br />

möglichen Mitstreitern geführt<br />

hat. Am Ende stand ein Verein<br />

mit 88 (!) Gründungsmitgliedern<br />

als ernstzunehmender Bewerber<br />

parat. Nach aufregenden Verhandlungen<br />

um den Kauf schlug<br />

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