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Festschrift 200 Jahre Wassermühle Karoxbostel

Im Jahre 2012 gründete sich der Verein Wassermühle Karoxbostel e.V., um eine Wassermühle in Seevetal zu restaurieren. Die Mühle ist Bestandteil eines Denkmalensembles, bestehend aus restgedecktem Haupthaus von 1817, einer Sägemühle mit venezianischer Gattersäge, der Wassermühle, einem Backhaus und dem sogenannten Schweinhaus. Bereits im Jahre 2017 feierte der Verein Wassermühle Karoxbostel e. V. nicht nur das 200-jährige Bestehen des Haupthauses, sondern auch den Abschluss vieler Restaurierungsarbeiten. Seitdem wird in der Mühle wieder gemahlen, in der Sägemühle wieder gesägt und im Backhaus wird leckeres Brot gebacken. Die Arbeiten der ehrenamtlichen Vereinsmitglieder wurden mit vielen Preisverleihungen der Denkmalpflege begleitet. Weitere Informationen zu diesem einzigartigen Projekt finden Sie unter www.wassermuehle-karoxbostel.de

Im Jahre 2012 gründete sich der Verein Wassermühle Karoxbostel e.V., um eine Wassermühle in Seevetal zu restaurieren. Die Mühle ist Bestandteil eines Denkmalensembles, bestehend aus restgedecktem Haupthaus von 1817, einer Sägemühle mit venezianischer Gattersäge, der Wassermühle, einem Backhaus und dem sogenannten Schweinhaus.
Bereits im Jahre 2017 feierte der Verein Wassermühle Karoxbostel e. V. nicht nur das 200-jährige Bestehen des Haupthauses, sondern auch den Abschluss vieler Restaurierungsarbeiten. Seitdem wird in der Mühle wieder gemahlen, in der Sägemühle wieder gesägt und im Backhaus wird leckeres Brot gebacken.
Die Arbeiten der ehrenamtlichen Vereinsmitglieder wurden mit vielen Preisverleihungen der Denkmalpflege begleitet.
Weitere Informationen zu diesem einzigartigen Projekt finden Sie unter www.wassermuehle-karoxbostel.de

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DIE SCHRECKENSTAT VON KAROXBOSTEL<br />

hatte, kann nur sein Anteil am elterlichen Erbe gewesen<br />

sein. Als weichender Erbe muss er das Geld<br />

bereits vor dem Tod seiner Eltern erhalten haben.<br />

Sein älterer Bruder Carl war schon 1909 (das Jahr<br />

seiner Meisterprüfung) Betreiber der Mühle, des Sägewerkes<br />

und der Landwirtschaft. Interessant ist in<br />

diesem Zusammenhang, dass Carl 1909 zwei Hypotheken<br />

in einer Gesamthöhe von 19.000 Mark bediente.<br />

Das geliehene Geld war offensichtlich in den<br />

Neubau der Mühle geflossen. Dass Hermann, wenn<br />

überhaupt, nur einen geringen Teil seines Erbes<br />

investiert hat, wird durch den Fund von 130.000<br />

Bescheinigung des Deutschen Reichsbank -<br />

gläubiger-Verbandes für Hermann Denecke<br />

Ein „Leben” – verpackt in einem Jutesäckchen<br />

banknoten war: 136 Tausender, 493 Hunderter, 85<br />

Fünfziger, 356 Zwanziger“. Zusammengerechnet<br />

ergibt das die stolze Summe von 196.670 Mark.<br />

Zum Vergleich: Der Winsener Mühlenbauer Pätzmann<br />

hatte einige <strong>Jahre</strong> zuvor die Kosten für den<br />

gesamten Neubau des dreigeschossigen Mühlengebäudes<br />

in <strong>Karoxbostel</strong> inklusive Technik auf rund<br />

16.000 Mark veranschlagt. Der Neubau der benachbarten<br />

Sägerei schlug mit 9.000 Mark zu Buche.<br />

Während sein älterer Bruder Carl zum Müllermeister<br />

ausgebildet worden war, absolvierte der zweitgeborene<br />

Sohn Hermann eine umfassende landwirtschaftliche<br />

Ausbildung. Carl wurde Betreiber<br />

der profitablen Mühle und des Sägewerks. Zudem<br />

bewirtschaftete er die landwirtschaftlichen Flächen<br />

des Halbhofes, zu dem damals 40 Morgen Acker,<br />

32 Morgen Wiesen und Weiden sowie 24 Morgen<br />

Wald und Umland gehörten. Der Viehbestand umfasste<br />

2 Pferde, 8 Stück Rindvieh und 14 Schweine.<br />

Die für die damalige Zeit enorme Geldsumme von<br />

fast <strong>200</strong>.000 Mark, die Hermann bereits als junger<br />

Mann vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs besessen<br />

Mark in Vorkriegs-Banknoten in einer Schublade im<br />

Wohnteil des Haupthauses deutlich. Infolge der Hyperinflation<br />

des <strong>Jahre</strong>s 1923 waren diese Banknoten<br />

allerdings wertlos geworden. Zum <strong>Jahre</strong>sbeginn<br />

1924 waren die Brüder mit den Schwestern Frieda<br />

und Dora Haack verlobt. Während Carl Anfang<br />

1924 Eigentümer eines florierenden Wirtschaftsbetriebes<br />

war, stand sein Bruder Hermann mit seiner<br />

Verlobten vor dem Nichts.<br />

Zwei Monate nach dem gewaltsamen Tod seines<br />

Bruders heirate Hermann im April 1924 in Stade<br />

seine Verlobte und übernahm Mühle, Sägerei und<br />

Landwirtschaft. In der dem Verfasser vorliegenden,<br />

am 25. Februar 1924 ausgestellten Sterbeurkunde<br />

für Carl Denecke heißt es: „Aufgrund amtlicher<br />

Anzeige des Landrats in Harburg vom 21. Februar<br />

1924 wird vermerkt, dass der ledige Müllermeister<br />

Peter Karl Deneke (sic), wohnhaft in Caroxbostel,<br />

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