Masterarbeit Integrative Sonderschulung im Kanton ... - BSCW
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Anhang<br />
Ein grosses Anliegen meinerseits ist, dass der Integration in der Lehrer-Ausbildung einen<br />
grösseren Stellenwert beigemessen wird. Also wenn man die Integration <strong>im</strong> <strong>Kanton</strong> so prominent<br />
installieren will, wie es momentan geschieht, denn momentan laufen so ungefähr 130 –<br />
140 Integrationen, kann man das Thema Heilpädagogik in der Ausbildung nicht einfach ausschliessen.<br />
Ich finde es nicht gut, dass man sich nur bei vorhandener Lust, oder aber nur<br />
schnell damit befasst.<br />
4. Wirkung<br />
Was denken Sie, denken die Regelklassenlehrpersonen über diese vorbereitende Zusammenarbeit?<br />
MV: Also in erster Linie braucht es Zeit. Und dann kommt es darauf an, wie die Chemie zwischen<br />
der Lehrperson und der Schulischen Heilpädagogin ist. Tandems, welche gut funktionieren,<br />
teilweise <strong>im</strong> Teamteaching unterrichten, profitieren voneinander. Es gibt aber auch<br />
Situationen, in welchen die Lehrpersonen lieber bei sich wären und diese zwei Jahre halt einfach<br />
aushalten. Häufiger sind die bestens funktionierenden Situationen, meist ist es jedoch<br />
etwas dazwischen. Ich denke, die meisten Lehrpersonen finden es spannend, empfinden es<br />
als eine Bereicherung. Ich denke dabei an einen Lehrer, der durch die Integration aus seiner<br />
Routine herausfand und mit über 50 Jahren nochmals grossen Spass an der Sache bekommen<br />
hat. Das freute mich sehr.<br />
Man kann einfach nicht zum Voraus berechnen, wie eine Integration funktioniert. Es<br />
gibt auch <strong>im</strong>mer wieder zähe Phasen, die streng sind.<br />
Kommt Ihnen sonst noch etwas in den Sinn, wie diese Zusammenarbeit wirkt?<br />
Schon bei den Standortgesprächen kommt den Regelklassenlehrpersonen eine wichtige<br />
Funktion zu. Sie sollen sich als Partner von uns fühlen, oder wir möchten uns als<br />
Partner von ihnen fühlen. Sie wissen, sie merken, dass sie eine sehr wichtige Aufgabe<br />
haben. Sie werden unterstützt, oder wir werden unterstützt, das wäre das Ziel. Und ich<br />
hoffe, dass wenn man offen kommuniziert, dass man dieses Ziel erreicht. Und häufig<br />
ist die Angst bei den Lehrpersonen und Eltern, dass der Unterrichtsstil geändert werden<br />
muss. Wenn es der SHP gelingt, sich wenigstens ein Stück weit anzupassen, kann<br />
es auch zu einer Bereicherung kommen, ohne dass man alles ändern muss. Denn dies<br />
ist nicht das Ziel. Aber natürlich ist dies auch ein Balanceakt.<br />
Auch braucht es das Bewusstsein über die Verantwortlichkeiten bezüglich des Kindes. Die<br />
Regelklassenlehrperson kann das Kind nicht einfach abschieben, es ist auch ihr Kind. Jedoch<br />
ist die Heilpädagogin verantwortlich für die Förderplanung. Dieses Hand-in-Hand-Arbeiten ist<br />
die grosse Herausforderung und auch das Spannende an der Zusammenarbeit.<br />
5. Zauberfrage<br />
Angenommen Sie hätten drei Wünsche frei zur Verbesserung der Einleitungsmassnahmen.<br />
Was würden Sie sich wünschen?<br />
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