Masterarbeit Integrative Sonderschulung im Kanton ... - BSCW
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Anhang<br />
AH: Also es gibt zwei Schienen: die eine ist das Kind und sein familiäres Umfeld, die auf dem<br />
Weg begleitet werden und die andere Schiene ist das Schulsystem, in dem integriert wird und<br />
das fit gemacht werden muss.<br />
2. Konkrete Massnahmen (Sinnesbehinderung, Körperbehinderung, Autismus, Geistige<br />
B.)<br />
Welche konkreten Massnahmen trifft das Giuvaulta für eine Integration?<br />
TL: Gehen wir einmal genau durch, wer wofür verantwortlich ist:<br />
Oft ist es so, dass ein Kind durch die Früherziehung oder den HPD erfasst ist. Es gehört zum<br />
Aufgabenbereich der Früherziehung den Eltern aufzuzeigen welche Möglichkeiten, mit entsprechenden<br />
Vor- und Nachteilen, vorhanden sind und ihnen das Spektrum zu öffnen. Analog<br />
dazu ist der SPD bei Kindern, die schon älter sind zuständig diese Informationen abzugeben.<br />
Dann gibt es einen Besuch bei uns in der Institution, damit die Eltern, auch wenn eine Integration<br />
bevorzugt wird, eine Vergleichsmöglichkeit haben. Nicht um sie von unserem Kindergarten<br />
zu überzeugen, sondern damit sie sehen, was wo möglich wäre. Das ist eine klare einleitende<br />
Massnahme, die unsere Aufgabe ist, egal wie weit die Eltern in ihrem Entscheidungsprozess<br />
sind, sich bereits entschieden haben oder noch entscheiden werden. Allenfalls<br />
wird auch das Kind in das Schulsetting eingeladen.<br />
AH: Konkret kann dazu gesagt werden, dass das in den Richtlinien festgehalten ist. In einem<br />
Raster ist genau terminiert bis wann sich der SPD bei uns gemeldet haben muss, damit uns<br />
auch genügend Zeit bleibt, um eine heilpädagogische Lehrperson zu finden und die Schule<br />
anzufragen und sie fit zu machen.<br />
TL: Der nächste Schritt ist, dass eine ISS beschlossen wird. Sobald dieser Beschluss gefasst<br />
ist, geht die Verantwortlichkeit vom SPD zu uns als KS über. Eine Heilpädagogin muss gesucht<br />
werden und zusammen mit dem SPD wird vor Ort die konkrete Planung der Integration<br />
angegangen. Und dann ist es unsere Aufgabe Lehrpersonen, Schule, Behörden zu informieren,<br />
allenfalls auch eine öffentliche Veranstaltung in der Gemeinde zum Thema der Integration<br />
zu machen.<br />
AH: Und das ist eine Neuerung, dass wir die Planung erst nach dem Beschluss der Integration<br />
übernehmen. Zuvor konnten wir den Kontakt zur Schulgemeinde herstellen und mit unserem<br />
Erfahrungshintergrund informieren, was eine integrative <strong>Sonderschulung</strong> ist und wie die<br />
gestaltet werden kann. Der neue Ablauf wird nun seit zwei Jahren praktiziert, also schon ein<br />
Jahr vor dem in Kraft treten der Richtlinien, und wir kommen erst dazu wenn der HPD oder<br />
SPD bereits beschlossen haben. Diese Veränderung macht uns etwas wehmütig, denn wir<br />
haben vielfach schon den Kontakt zu den Schulgemeinden, weisen eine grosse Kompetenz<br />
auf, was Integration ist und was abgeht, können fundierter informieren und von daher, haben<br />
wir den alten Ablauf sehr geschätzt. Bei einer neuen Gemeinde, mag ich mich erinnern, bin<br />
ich oft vor Schulräten gestanden und habe referiert, bevor sie sich entschieden haben. Wir<br />
haben die Richtlinien und Verträge zusammen angeschaut und ich habe den Entscheidungs-<br />
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