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Masterarbeit Integrative Sonderschulung im Kanton ... - BSCW

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Anhang<br />

TL: Wir haben auch die Rückmeldung von Regelklassenlehrpersonen, dass die Sozialkompetenzen<br />

von Klassen mit ISS deutlich anders und besser sind, als von „normalen“ Klassen.<br />

Ganz normal wird das dann zum Thema <strong>im</strong> Alltag und ist eine Chance <strong>im</strong> Prozess für alle.<br />

Gibt es noch einen Wunsch anzufügen? Euch stehen drei Wünsche zur Verfügung!<br />

AH: Ein Wunsch von mir wäre noch, dass die Regelschule akzeptiert, dass die Pädagogik<br />

Grenzen erlebt und nicht in jedem Fall alles erreichen kann. Besonders bei Kindern mit<br />

schwierigem Verhalten braucht es mehr Verständnis. Zum Beispiel bei Autismus und die Pädagogik<br />

kann dann nur wenig erreichen und es geht dann in erster Linie darum Wege zu suchen,<br />

damit das Kind in unserer Welt bestehen kann. Und man soll aufhören zu denken, es<br />

sei eine falsche Pädagogik und man habe es nicht richtig gemacht. Bei einem Down-Syndrom<br />

ist allen alles sofort klar, aber bei einem Verhaltensauffälligen wünsche ich mir mehr Verständnis,<br />

dass die nicht anders können und nicht einfach nur schlecht erzogen sind.<br />

TL: Und ich wünsche mir auch, dass man sich bewusst ist, dass auch die Heilpädagogik nicht<br />

zaubern kann.<br />

TL: Für mich klafft die politische Haltung des <strong>Kanton</strong>s, dass Integration der Normalfall und<br />

eine <strong>Sonderschulung</strong> in einer Institution die Ausnahme sein soll und die verschiedenen Rahmenbedingungen<br />

dazu völlig auseinander. Die Rahmenbedingungen sind manchmal in der<br />

Regelschule sehr integrationsfeindlich. Der <strong>Kanton</strong> hat mit der neuen Schulsubvention auch<br />

einen Riegel geschoben. Vor vier, fünf Jahren hat der <strong>Kanton</strong> das Besoldungsmodell für die<br />

Regelschulen umgestellt. Jetzt werden nicht mehr Klassen subventioniert, sonder die Kinderzahlen<br />

werden subventioniert. Das bedeutet für ganz viele kleine, finanzschwache Gemeinden,<br />

dass sie grosse Klassen machen müssen. Sie können sich einfach keine Klasse mehr<br />

leisten und es entstehen auch ganz kreative Kombinationen wie 1. Und 6. Klasse. Deshalb<br />

wünsche ich mir, dass der Integrationsgedanken vom <strong>Kanton</strong> vollständig durchgedacht wird<br />

und auch die Konsequenzen der Integration gezogen werden. Denn bis jetzt finde ich, dass<br />

das klemmt und sich widerspricht.<br />

Gibt es sonst noch etwas, dass ihr Allgemein zu dem ganzen Thema bemerken, anfügen<br />

oder loswerden möchtet?<br />

AH: In den einleitenden Massnahmen manifestiert sich die ganze Spannung rund um die Integration,<br />

aber solange es nicht begonnen hat, kann man sie nicht lösen - egal wie viele Informationen<br />

man rausgibt. Man muss es einfach selbst machen und erleben. Aber diese<br />

Spannung ist ja auch nicht schlecht, jede neue Klasse verursacht Spannungen und Ängste.<br />

Man kann auf seine Kompetenzen vertrauen, aber man weiss nie wie es raus kommt und genauso<br />

können wir das auch nicht voraussagen.<br />

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