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Masterarbeit Integrative Sonderschulung im Kanton ... - BSCW

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nicht mehr ganz freiwillig.<br />

Anhang<br />

AH: Und wir merken langsam auch, dass für die, welche schon länger dabei sind, diese Veranstaltung<br />

nicht mehr nötig wäre.<br />

TL: Und dann gibt es auch Situationen, in denen sehr erfahrenen Heilpädagogen und neuen<br />

Regelehrpersonen zusammenarbeiten. Die Regelklassenlehrpersonen bräuchten dringend<br />

Unterstützung, dann haben auch die Heilpädagogen den Auftrag des Supports, denn diesen<br />

können wir ja in der Alltagssituation nicht mehr leisten.<br />

AH: Es gibt natürlich auch wirklich belastete Situationen von Klassen, in denen man sich fragen<br />

muss, wo es Platz gibt um ein Kind auf eine gute Art und Weise zu integrieren. Auch bei<br />

grossen Klassen oder Kombiklassen oder in sprachlichen Randregionen gibt es Konstellationen,<br />

in denen eine Integration wenig Sinn macht und grenzwertig ist, obwohl man eine Integration<br />

grundsätzlich befürworten würde. Der LeGR befürwortet die Integration grundsätzlich,<br />

fordert aber <strong>im</strong> neuen Schulgesetz, dass in jedem Fall entsprechende Bedingungen für eine<br />

Integration zur Verfügung stehen müssen.<br />

4. Zauberfrage<br />

Angenommen ihr hättet drei Wünsche frei zur Verbesserung der Einleitungsmassnahmen.<br />

Was würdet ihr euch wünschen?<br />

TL: Mein grosser Wunsch wäre, dass die Lehrpersonen in der Regelschule mehr Vorbereitung<br />

und Support haben für das Thema Integration. Ich denke dabei geht es schlussendlich<br />

nicht nur um integrative <strong>Sonderschulung</strong>, sondern ganz generell um das integrative Denken<br />

in der Schule. Wir erleben viele einzelne Lehrpersonen, die guten Willens sind, aber sehr wenig<br />

Vorwissen mitbringen. Auch die Unterstützung fehlt und der Umgang mit der Integration<br />

ist noch zu wenig etabliert in der Schule.<br />

AH: Integration bedeutet „ja zur Vielfältigkeit“ zu sagen und ich würde mir wünschen, dass die<br />

Schule und jede Lehrperson von Herzen klar „ja“ sagt zur Vielfalt der Kinder und ihren verschiedenen<br />

Wegen. Man spricht <strong>im</strong>mer davon, aber wir haben eigentlich in der Regelschule<br />

klar eine Selektionsschule, die die Kinder auch gleich machen will und das beisst sich. Auch<br />

wünsche ich mir das Bewusstsein in den Köpfen, dass schwache Kinder oder Kinder mit Behinderungen<br />

die starken Kinder <strong>im</strong> Lernen nicht behindern. Im Gegenteil sie bringen ihnen<br />

einen grossen Nutzen. Ich denke, wenn diese heutigen Kinder erwachsen sein werden, haben<br />

sie wirklich einen anderen Zugang zu Menschen mit Behinderung und eine andere<br />

Hemmschwelle. Wie es die Aussage von einem Lied sagt, können behinderte Menschen mit<br />

ihrem Sein und Anderssein Dinge auslösen, die kein anderer Mensch auslösen könnte. Sie<br />

bewirken Auseinandersetzung, die sonst nicht stattfinden würde. Das ist Lebensschule, gehört<br />

auch zum erwachsen werden und das könnte von sich aus Schule nicht einfach so kreieren<br />

und vermitteln. Und dass man sich dessen bewusst wird, wäre wirklich ein grosser<br />

Wunsch von mir. Einige, die in solche Projekte verwickelt sind, merken das und die Kinder<br />

machen das super.<br />

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