Masterarbeit Integrative Sonderschulung im Kanton ... - BSCW
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Theoretischer Bezug<br />
Schwächen an den Schulen ortet der Bericht <strong>im</strong> Bereich „Lehren und Lernen“. Die Schulischen<br />
Heilpädagoginnen und Schulischen Heilpädagogen arbeiten zu wenig zusammen, bei<br />
der Förderplanung fehlen Min<strong>im</strong>alstandards und die Zusammenarbeit mit den Klassenlehrpersonen<br />
ist zu informell und zu wenig verbindlich. Die Förderung der Kinder mit sonderpädagogischem<br />
Bedarf findet meist nicht in der Klassengemeinschaft statt (vgl. Chiozza, 2009,<br />
S. 5). Dies widerspricht der Integration.<br />
Basel-Stadt<br />
Anhand von Erfahrungen und Ergebnissen aus dem <strong>Kanton</strong> Basel-Stadt kann die Wirkung<br />
der schulischen Integration von behinderten Kindern beschrieben werden. Die für den <strong>Kanton</strong><br />
für die integrative Schulung von Kindern und Jugendlichen mit einer Behinderung Beauftragte<br />
erstellt einen Bericht, in welchem die Resultate von zehn Jahren zusammengefasst werden<br />
(vgl. Zurfluh, 2008). Die wichtigen Wirkungen beziehen sich dabei auf die soziale Integration,<br />
den gemeinsamen Unterricht, den Lernerfolg aller Kinder und die Akzeptanz in verschiedenen<br />
Kreisen. Die soziale Integration bildet die Kernfrage. Zu dieser sagt der genannte Bericht folgendes<br />
aus: „Die soziale Integration der Kinder mit einer geistigen Behinderung in die Regelklasse<br />
gelingt“ (Zurfluh, 2008, S. 14). Dies wird laut dem Bericht durch die Arbeit der Lehrpersonen<br />
mit der Klasse erreicht (vgl. Zurfluh, 2008, S.15 f.). Der gemeinsame Unterricht gilt als<br />
zentrales Element. Nur durch ihn gelingt, was <strong>im</strong> Bericht folgendermassen beschrieben wird:<br />
„Nachhaltige soziale Integration gelingt nur durch gemeinsames Tun“ (Zurfluh, 2008, S. 17).<br />
Eine wichtige Frage <strong>im</strong> Zusammenhang mit der Integration von behinderten Kindern ist <strong>im</strong>mer<br />
auch der Lernerfolg. Dies gilt sowohl für die nichtbehinderten wie auch für die behinderten<br />
Kinder. Für erstere gilt, dass sie in der Bewältigung des Lernstoffs gleich weit kommen, wie<br />
Kinder in Klassen ohne Integration (vgl. Zurfluh, 2008, S.23). Für die Kinder mit einer Behinderung<br />
kann keine so eindeutige Aussage gemacht werden. Doch Studien aus Deutschland<br />
sagen in Bezug auf Kinder mit Behinderungen folgendes aus: „Kinder in Integrationsklassen<br />
entwickeln sich anders (nicht besser oder schlechter), sie lernen anderes (nicht weniger oder<br />
mehr) und auf andere Weise“ (Boban & Hinz, 1993). Die Frage, ob ein behindertes Kind den<br />
gleichen Inhalt integriert oder separiert besser lernt, kann also nicht beantwortet werden. Die<br />
Akzeptanz der Integration ist <strong>im</strong> <strong>Kanton</strong> Basel-Stadt bei den Lehrpersonen, den Schulleitungen<br />
und den Eltern der behinderten Kinder laut den Aussagen des Berichtes gross. Bei den<br />
Eltern der nichtbehinderten Kinder ist die Akzeptanz gut. In der Öffentlichkeit wird die integrative<br />
Schulung wohlwollend aufgenommen. Kritische St<strong>im</strong>men kommen von Seiten der Fachlehrpersonen<br />
(vgl. Zurfluh, 2008, S. 27 ff.).<br />
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