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Masterarbeit Integrative Sonderschulung im Kanton ... - BSCW

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Theoretischer Bezug<br />

Mit dem Sonderpädagogischen Konzept aus dem Jahre 2008 strebt der <strong>Kanton</strong> Graubünden<br />

eine Schule für alle an. In diesem Konzept besteht das Ziel darin, weitgehend die Integration<br />

aller Kinder und Jugendlicher in das System der Regelschule und des Regelkindergartens zu<br />

gewährleisten (vgl. Lienhard & Gartmann, 2007, S. 12). In einem Leitsatz, der für die Zeit<br />

nach der Übergangsphase von 2008-2011 gedacht ist, formulieren es Lienhard und Gartmann<br />

folgendermassen. „Die Bündner Schule soll sich neu mehr in Richtung einer Schule<br />

bewegen, in welcher alle Kinder – ob mit oder ohne besonderem Förderbedarf – gemeinsam<br />

geschult werden“ (Lienhard & Gartmann, 2007, S. 16). Grundsätzlich hat somit jedes Kind<br />

das Recht auf einen Platz in der Schule vor Ort. Im Sinne dieses Leitsatzes werden 2008 drei<br />

Sonderschulinstitutionen zu Kompetenzzentren ernannt, mit dem Ziel, nebst der internen und<br />

externen <strong>Sonderschulung</strong> die Integration der Kinder mit Sonderschulbedarf anzustreben und<br />

zu ermöglichen.<br />

Aktuell werden <strong>im</strong> <strong>Kanton</strong> Graubünden über 100 Kinder mit besonderen Bedürfnissen in Regelschulen<br />

und Regelkindergärten beschult.<br />

3.4 Voraussetzungen und Rahmenbedingungen der Integration<br />

Im folgenden Abschnitt wird beschrieben, welche Faktoren zum Gelingen einer guten Integration<br />

beitragen. Diese Faktoren beziehen sich auf die vier Bereiche integrative Haltung, Unterricht<br />

und Förderung, Zusammenarbeit, Steuerung und Qualitätsentwicklung, die nachfolgend<br />

erläutert werden.<br />

3.4.1 <strong>Integrative</strong> Haltung<br />

Die schulische Integration hat längerfristig nur Bestand, wenn Handlungen und Entscheide<br />

auf einer gemeinsamen integrativen Haltung basieren.<br />

Eine integrative Haltung an einer Schule beinhaltet nach Lienhard, Joller und Mettauer folgende<br />

Aspekte:<br />

� Es gibt eine gemeinsame Ausrichtung bezüglich schulischer Integration.<br />

� Die schulische Integration von Schülerinnen und Schülern mit Beeinträchtigungen<br />

ist der Normalfall. Separation muss begründet werden.<br />

� Der gegenseitige Respekt, die Solidarität und der wertschätzende Umgang<br />

miteinander werden gefördert.<br />

� Der sozialen Integration aller Schülerinnen und Schüler wird Sorge getragen.<br />

� Der Unterricht wird auf die Vielfalt der Schülerinnen und Schüler hin geplant<br />

und umgesetzt.<br />

� Die Verantwortung für Schülerinnen und Schüler mit Beeinträchtigungen wird<br />

gemeinsam getragen.<br />

� Die zusätzliche Förderung geschieht nicht als Delegation, sondern integrativ.<br />

(Lienhard et al., 2011, S. 146)<br />

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