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Masterarbeit Integrative Sonderschulung im Kanton ... - BSCW

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� Langzeitwirkungen: Die Integration weist einen leichten Vorteil auf.<br />

Theoretischer Bezug<br />

Ambivalente Auswirkungen ergeben die Studien aus den Einstellungen der Lehrpersonen und<br />

der sozialen Akzeptanz (vgl. Kummer Wyss et al., 2009, S. 25 f.):<br />

� Einstellungen/Zufriedenheit der Lehrpersonen: Grundsätzlich sind Lehrpersonen von<br />

der Idee der Integration überzeugt. In der konkreten Umsetzung formulieren sie aber<br />

Widerstände und Vorbehalte.<br />

� Soziale Akzeptanz: Das soziale Kl<strong>im</strong>a der Klasse beeinflusst die Akzeptanz von integriert<br />

geschulten Kindern wesentlich. Ein gutes Klassenkl<strong>im</strong>a und die Beziehungsqualität<br />

zwischen Lehrperson und Klasse wirken positiv auf die soziale Akzeptanz der<br />

Kinder mit besonderem Förderbedarf.<br />

Kinder mit Sehbehinderung, geistiger Behinderung, Seh- und Hörbeeinträchtigungen<br />

und Körperbehinderungen geniessen soziale Akzeptanz wie ihre Klassenkameradinnen<br />

und -kameraden. Kinder mit Lernschwierigkeiten oder Verhaltensauffälligkeiten<br />

hingegen haben gesamthaft gesehen eine wenig günstige soziale<br />

Position. Angesichts der Tatsache, dass diese Kinder den grössten Teil der<br />

Kinder mit Behinderungen ausmachen, muss die soziale Akzeptanz als nicht<br />

unwesentliche Problematik aufgenommen werden – und kann nicht einfach gelöst<br />

sein durch den Ausschluss dieser Kinder aus der Regelklasse. (Bless, 2004,<br />

S. 46)<br />

Gemäss Kummer Wyss, Ottinger und Buholzer können hinsichtlich der emotionalen Integration<br />

negative oder neutrale Auswirkungen aufgeführt werden (vgl. Kummer Wyss et al., 2009,<br />

S. 26 f.):<br />

� Aspekte der Persönlichkeit: Weder für die Separation noch für die Integration können<br />

grössere Vorteile bestätigt werden. Im Zusammenhang jedoch mit dem Selbstbild<br />

weisen integrierte Lernbehinderte ein ungünstigeres Konzept auf als separiert geschulte<br />

Lernende.<br />

Zusammenfassend meint Bless für die Schweiz: „Auch wenn nicht in allen Bereichen die Integration<br />

klare Vorteile aufweist, so überwiegen doch die positiven Punkte. Aus diesem Grund<br />

ist die Integration von Kindern mit Behinderungen – aus pädagogischer Perspektive – der<br />

Separation vorzuziehen. Integrieren wir, gehen wir kein pädagogisches Risiko ein“ (Bless,<br />

2004, S. 46).<br />

Auch Lienhard, Joller und Mettauer thematisieren in ihrem Buch „Rezeptbuch der Integration“<br />

die Wirkung schulischer Integration. Sie beleuchten diese unter den Aspekten der sozialen<br />

Einbindung der integrierten Lernenden, dem Sozialverhalten der Klasse, der emotionalen Befindlichkeit<br />

und Selbsteinschätzung der integrierten Lernenden, den Schulleistungen der integrierten<br />

Lernenden und den Schulleistungen der Mitschülerinnen und Mitschüler und machen<br />

dazu folgende zusammenfassenden Aussagen (vgl. Lienhard et al., 2011, S. 43 f.):<br />

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