ECHO Top500 2023 - Das Original.

TOP 500 | INTERVIEW
Leitbetrieb mit Geschichte
Interview. Die Congress Messe Innsbruck (CMI) feiert 100 Jahre Messe Innsbruck
und 50 Jahre Congress Innsbruck. CEO Christian Mayerhofer im Interview über die
Geschichte, wesentliche Entwicklungen und die Zukunft der beiden Häuser.
ECHO: Welche Veranstaltungen oder Initiativen
werden im Rahmen der Jubiläen
organisiert?
Christian Mayerhofer: Es freut mich sehr,
dass unsere beiden Standorte seit Jahrzehnten
zum wirtschaftlichen, wissenschaftlichen, gesellschaftlichen
und kulturellen Leben in Innsbruck,
in Tirol und darüber hinaus beitragen
dürfen. Der Dank und die Glückwünsche für
das jahrzehntelange Vertrauen gebühren unseren
Kunden, Partnern, Besuchern, Gästen
und Teilnehmern. Ohne den Weitblick der
Verantwortlichen bei der Stadt Innsbruck,
beim Land Tirol, der Wirtschaftskammer Tirol
und Innsbruck Tourismus sowie den Aufsichtsräten
wäre all das nicht möglich. Der Auftakt
für die Feierlichkeiten zum Jubiläum fand
im Rahmen der 89. Innsbrucker Herbstmesse
statt. Die Sonderausstellung zur Geschichte
der beiden Häuser wird noch bis Mitte November
im Künstlerfoyer des Congress Innsbruck
kostenfrei zu sehen sein. Die Präsentation
und Veröffentlichung der Festschrift zur
Geschichte und Architektur der Häuser ist
auch für November geplant.
„Seit seiner Eröffnung rangiert
der Congress Innsbruck
unter den top zehn Prozent
der Kongresshäuser weltweit.“
Christian Mayerhofer,
CEO Congress Messe Innsbruck
ECHO: Die Innsbrucker Messe Gesellschaft
wurde 1923 gegründet. Wie hat sich
das Messewesen seither entwickelt? Welche
Bedeutung hat der Kongressstandort Innsbruck
für die Landeshauptstadt?
Mayerhofer: Die direkten und indirekten
wirtschafts- und konjunkturfördernden Effekte
von Messen hat man schon vor über
hundert Jahren erkannt. Bereits Innsbrucks
erste Moderne Messe, die Alpenländische
Landwirtschaftliche Messe (7. bis 14. Oktober
1923) orientierte sich an führenden
internationalen Messestandorten wie Frankfurt
oder Leipzig. Die Formate haben sich
über die Jahrzehnte laufend verändert und
die Kernaufgabe der Messe, Kundenkontakte
im persönlichen Aufeinandertreffen zu generieren,
macht dieses Format bis heute einzigartig.
Neben den großen Publikumsmessen,
wie etwa der Innsbrucker Herbstmesse oder
der Tiroler Frühjahrsmesse, konnte eine
Vielzahl an Spezialmessen, wie die Hausbaumesse,
die Hochzeitsmesse oder die Alpinmesse,
lanciert werden. 1867 fand der erste
Kongress Tirols, die Generalversammlung
der katholischen Vereine Österreichs statt.
Ein Meilenstein war die Entscheidung für ein
Kongresshaus. Innsbruck kann seither auf
Tausende internationale und nationale Kongresse
und Tagungen zurückblicken. Um im
internationalen Wettbewerb bestehen und
die Geschäftsmodelle und Anforderungen
der Kunden zeitgemäß abbilden zu können,
waren immer wieder Investitionen in die Infrastruktur
und Technik notwendig.
ECHO: Welche bedeutenden Veranstaltungen
fanden im Laufe der Zeit statt?
Mayerhofer: Wir durften Nobelpreisträger,
führende nationale wie internationale
Spitzenpolitiker, Größen aus Forschung und
Wissenschaft oder aus dem Kunst-, Sportund
Kulturbereich genauso wie zigtausende
erfolgreiche Unternehmen begrüßen. Mit der
Weltleitmesse für Alpine Technologien, der
INTERALPIN, strahlt die Messe Innsbruck
in die Welt hinaus. Beim European Congress
of Clinical Chemistry and Laboratory
Medicine erreichte Innsbruck mit mehr als
3.300 Teilnehmern die Grenze des Fassungsvermögens
im Kongresssegment. Mit rund
9.000 Gästen gehört der Universitätsball zu
den Superlativen. Das große Protokoll und
strengste Sicherheitsmaßnahmen erforderten
etwa die Konferenzen der Europäischen Verteidigungsminister,
der Europäischen Innenminister
und der Europäischen Justizminister.
Die Infrastruktur und die Services der CMI
werden bei Großveranstaltungen nachgefragt,
wie den Youth Olympic Games mit Tausenden
Teilnehmern. Über 10.000 Teilnehmer
und Besucher zählt das World Music Festival,
das 2025 erneut in Innsbruck stattfinden wird.
ECHO: Welche Herausforderungen musste
die CMI in diesen hundert Jahren bewältigen?
Mayerhofer: Einschneidend waren die
Jahre des Zweiten Weltkriegs und des Wiederaufbaus.
Aber auch die Ölkrise in den
70er Jahren, die Globalisierung in den 80ern
und 90ern, die Entwicklung des Internets
und digitaler Lösungen ab den 90er Jahren
oder die Bankenkrise Ende der Nuller- und
Fotos: die Fotografen (2), CMI
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