ECHO Top500 2023 - Das Original.
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„Mit Obstkorb und gutem Kaffee bindet<br />
man keine jungen Fachkräfte mehr.“<br />
<strong>ECHO</strong>: Welche Werte sind den jungen MitarbeiterInnen<br />
in Ihrem Unternehmen besonders<br />
wichtig?<br />
Alexander Wolf: Unsere MitarbeiterInnen<br />
wollen einen Sinn in der Tätigkeit erkennen,<br />
schätzen flexible Arbeitszeiten und die Verwendung<br />
von innovativen Technologien.<br />
<strong>ECHO</strong>: Setzen Sie sich mit New-Work-Konzepten<br />
auseinander? Wenn ja, inwiefern wirkt<br />
sich das auf Produktivität und Zufriedenheit<br />
der Mitarbeiter aus?<br />
Wolf: Mit Obstkorb und gutem Kaffee<br />
bindet man keine jungen Fachkräfte mehr.<br />
Unsere New-Work-Initiativen haben wir gemeinsam<br />
mit unseren MitarbeiterInnen entwickelt,<br />
prototypisch evaluiert, umgesetzt und<br />
jetzt gemonitort – ganz so wie wir es aus der<br />
Softwareentwicklung kennen. Damit können<br />
wir uns auf Maßnahmen konzentrieren, die<br />
wirklich motivieren, gleichzeitig aber auch<br />
wirtschaftlich sind.<br />
<strong>ECHO</strong>: Künstliche Intelligenz wird zunehmend<br />
Einzug in den unternehmerischen Alltag<br />
finden. Inwieweit spielt KI in Ihrem Unternehmen<br />
bereits jetzt eine Rolle?<br />
Wolf: Als Softwareunternehmen steigern wir<br />
unsere Produktivität, indem wir Programmcode<br />
für Problemstellungen von der KI erzeugen<br />
lassen, statt jede Funktion manuell<br />
auszuprogrammieren. Neben der Codegenerierung<br />
nutzen wir KI-Funktionen auch<br />
in konkreten Anwendungen. Beispielsweise<br />
helfen wir großen Unternehmen dabei, dass<br />
MitarbeiterInnen im Kundenservice durch<br />
KI-Unterstützung schneller Anfragen beantworten<br />
können, was zu einen höheren Kundenzufriedenheit<br />
führt. Im Medizinbereich<br />
möchten wir die KI nutzen, um die Befundung<br />
zu unterstützen oder Krankheiten früh<br />
zu erkennen.<br />
<strong>ECHO</strong>: Welche Herausforderungen oder<br />
Bedenken gibt es in Bezug auf die Einführung<br />
von KI in Ihrem Unternehmen? Wie werden<br />
diese angegangen?<br />
Wolf: Bei der Verwendung von KI-generiertem<br />
Programmcode ist die Quelle nicht<br />
mehr ersichtlich, welche die KI verwendet<br />
hat. <strong>Das</strong> kann dazu führen, dass man urheberrechtlich<br />
geschützte Codeteile in seine eigene<br />
Software holt. Zudem werden an die KI übermittelte<br />
Informationen unter Umständen als<br />
Trainingsdaten genutzt, meist auch außerhalb<br />
der EU. Wir erarbeiten gerade eine Unterneh-<br />
Alexander Wolf, Technischer<br />
Geschäftsführer, World Direct<br />
mensleitlinie, die definiert, welche Tools von<br />
unseren MitarbeiterInnen genutzt werden<br />
können und in welchem Umfang.<br />
<strong>ECHO</strong>: Welche Herausforderungen sehen<br />
Sie auf Ihr Unternehmen zukommen?<br />
Wolf: Seit Jahren beobachten wir, dass wirtschaftliche<br />
Herausforderungen bei unseren<br />
Kunden erst mit einer gewissen Verzögerung<br />
bei uns spürbar werden. Müssen Unternehmen<br />
Kosten sparen, werden IT-Projekte<br />
manchmal verzögert gestartet oder auf Eis<br />
gelegt. Andererseits ergreifen viele Unternehmen<br />
speziell in wirtschaftlich schwierigen<br />
Zeiten die Chance, durch Automatisierungsund<br />
Digitalisierungslösungen Kosten zu senken,<br />
und investieren. Dabei unterstützen wir<br />
natürlich gerne.