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TOP 500 | INTERVIEW<br />
„Eine gute Führungskraft<br />
versteht sich als<br />
TrainerIn ihrer<br />
MitarbeiterInnen.“<br />
Thema: Junge Führungskräfte<br />
<strong>ECHO</strong>: Welche Werte sind den jungen<br />
MitarbeiterInnen in Ihrem Unternehmen<br />
besonders wichtig?<br />
Isolde Stieg: Wir sehen, dass bei den Jungen<br />
Sicherheit und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung<br />
einen großen Stellenwert<br />
einnehmen. Sie möchten mitgestalten, mitbestimmen<br />
und wünschen sich eine sinnstiftende<br />
Tätigkeit. Die finden sie bei uns.<br />
Sie bevorzugen es, in Teams zu arbeiten.<br />
Auch deswegen schätzen sie unsere Unternehmenskultur.<br />
<strong>ECHO</strong>: Erleben Sie im Unternehmen<br />
Konflikte zwischen den Generationen?<br />
Stieg: Konflikte sehen wir nicht. Die Jungen<br />
lernen und profitieren sehr von unseren<br />
erfahrenen MitarbeiterInnen. Und diese<br />
wiederum schätzen die dynamischen Jungen.<br />
Die heutige Jugend hat wahrscheinlich<br />
einen schon sehr selbstverständlichen und<br />
entspannten Umgang mit Diversität. Uns ist<br />
wichtig, dass sich alle wertschätzend und<br />
auf Augenhöhe begegnen. Denn so arbeiten<br />
die unterschiedlichen Generationen am<br />
besten zusammen.<br />
<strong>ECHO</strong>: Wie definieren Sie gute Mitarbeiterführung?<br />
Stieg: Eine gute Führungskraft zeichnet<br />
sich dadurch aus, dass sie ein Umfeld<br />
schafft, in dem sich alle Teammitglieder<br />
mit ihren Stärken und Talenten bestmöglich<br />
einbringen können. Sie versteht sich<br />
als TrainerIn ihrer MitarbeiterInnen, gestaltet<br />
mit Begeisterung und ist lösungsorientiert.<br />
Außerdem bleibt sie stets auf<br />
dem Laufenden und pflegt eine gesunde<br />
Fehlerkultur. Nur wer Fehler als Chancen<br />
zur Weiterentwicklung sieht und mutig ein<br />
kalkuliertes Risiko eingeht, kann innovativ<br />
sein.<br />
Isolde Stieg, Vorstandsdirektorin Tiroler Versicherung.<br />
<strong>ECHO</strong>: Setzen Sie sich mit New-Work-<br />
Konzepten?<br />
Stieg: Diese Konzepte setzen wir schon<br />
seit vielen Jahren um. Alle Stellen werden<br />
bei uns in Voll- und Teilzeit ausgeschrieben,<br />
auch Führungspositionen. Uns ist eine<br />
lebensphasengerechte Personalpolitik<br />
wichtig. Davon profitieren wir genauso wie<br />
unsere MitarbeiterInnen. Eine ausgewogene<br />
Work-Life-Balance macht gesündere,<br />
motiviertere und gewissenhaftere MitarbeiterInnen.<br />
<strong>Das</strong> spüren wir im Unternehmen<br />
jeden Tag.<br />
Thema: Konjunktur<br />
<strong>ECHO</strong>: Wie zufrieden sind Sie mit der<br />
Wirtschaftsentwicklung in Ihrem Unternehmen<br />
im heurigen Jahr?<br />
Stieg: Versicherungen haben sehr langfristige<br />
Geschäftsmodelle. Wir sprechen von<br />
zehnjährigen, hundertjährigen oder gar<br />
zweihundertjährigen Ereignissen. So viel<br />
lässt sich derzeit aber sagen: Trotz einiger Extremwetterereignisse<br />
verzeichnen wir einen<br />
durchschnittlichen Schadenverlauf. Vor dem<br />
31. 12. und den Auswirkungen der letzten<br />
Feierlichkeiten im Dezember geben wir nie<br />
eine Prognose ab.<br />
<strong>ECHO</strong>: Welche Herausforderungen sehen<br />
Sie auf Ihr Unternehmen zukommen? Insgesamt<br />
und speziell für Ihre Branche?<br />
Stieg: Technologische Neuerungen sind für<br />
uns natürlich ein großes Thema, dem wir uns<br />
intensiv widmen. Auch der Generationenwechsel<br />
mit vielen Pensionierungen in den<br />
kommenden Jahren beschäftigt uns. Hier gilt<br />
es, frühzeitig geeignete MitarbeiterInnen zu<br />
gewinnen und einen lückenlosen Wissenstransfer<br />
sicherzustellen. Die TIROLER hat in<br />
den vergangenen 200 Jahren viele schwierige<br />
Zeiten miterlebt und sich immer an veränderte<br />
Rahmenbedingungen angepasst. <strong>Das</strong><br />
wird uns auch in den kommenden Jahren<br />
gelingen.