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TOP 500 | INTERVIEW<br />
Atmosphäre ist unersetzbar<br />
Interview. Matthias Schipflinger, Geschäftsführer der Olympiaworld, und Nicolas<br />
Fettner, Hauptabteilungsleiter Marketing, über Entwicklungen in der Olympiaworld,<br />
von Teuerungen über Umbauprojekte bis Nachhaltigkeitsstrategie.<br />
<strong>ECHO</strong>: Wie entwickelten sich Veranstaltungen<br />
im vergangenen Jahr?<br />
Nicolas Fettner: Spürbar ist eine starke Lust<br />
auf Veranstaltungen, die wieder in großer Zahl<br />
stattfinden, darunter auch noch solche, die<br />
während COVID verschoben wurden. Eine<br />
Zeit lang war das Kaufverhalten gedämpft. Im<br />
Gespräch mit anderen Veranstaltern zeigt sich<br />
auch, dass nicht alles gekauft wird, die Kunden<br />
differenzierter auswählen. Die Besucherzahlen<br />
haben noch nicht das Niveau vor COVID erreicht,<br />
aber die Entwicklung ist äußerst positiv,<br />
insbesondere seit Jahreswechsel. In den letzten<br />
Jahren sind auch die Ticketpreise gestiegen,<br />
die Veranstalter ächzen unter hohen Kosten<br />
für Personal, Veranstaltungsmaterial, Catering<br />
usw., die weitergegeben werden müssen. Aber<br />
„Geselligkeit und sich mit<br />
anderen zu treffen ist ein<br />
menschliches Grundbedürfnis.“<br />
<br />
<br />
Matthias Schipflinger,<br />
Geschäftsführer Olympiaworld<br />
das Freizeitverhalten der Gäste ist nach wie<br />
vor intakt.<br />
<strong>ECHO</strong>: Wie ist der Status quo beim Umbauprojekt<br />
Landessportzentrum?<br />
Matthias Schipflinger: Ursprünglich war<br />
geplant, nur den Hotelbetrieb zu sanieren. Bei<br />
näherer Prüfung stellte sich jedoch heraus,<br />
dass das gesamte Gebäude renovierungsbedürftig<br />
ist. Sanieren ist teurer als Neubauen,<br />
zumal die Raum- und Funktionsbedürfnisse<br />
andere sind als zur Bauzeit in den 70er Jahren.<br />
Z. B. benötigen wir eine größere Wasserfläche,<br />
eine größere Turnhalle und einen<br />
sanierten Hotelbereich. Nun gibt es einen<br />
Modellplan, der alle diese Wünsche verwirklicht.<br />
Der nächste Schritt ist nun, im Gespräch<br />
mit politischen Vertretern, Stadt, Land, Bund<br />
und Heeresleistungszentrum, einen Finanzierungsplan<br />
zu erarbeiten. Steht das Budget,<br />
wird die Umsetzung geplant und der Bau in<br />
die Tat umgesetzt. Wir rechnen damit, die<br />
Finanzverhandlungen in diesem Herbst abzuschließen.<br />
<strong>ECHO</strong>: Wie geht es beim Umbauprojekt<br />
Bobbahn voran?<br />
Schipflinger: Derzeit arbeiten wir an der<br />
Einreichung, und es läuft der Architekturwettbewerb<br />
für das neue Zielhaus. Im Herbst erfolgt<br />
die Ausschreibung der einzelnen Gewerke<br />
und die Einholung der Baugenehmigung.<br />
Baubeginn ist der 1. April 2024. <strong>Das</strong> bedeutet,<br />
wir können die heurige Wintersaison regulär<br />
fahren. In der ersten Bauphase 2024 wird der<br />
neue Bahnkörper errichtet, in der zweiten Bauphase,<br />
2025, die alte Bahn abgebrochen und<br />
der Zusammenschluss mit dem neuen Bahnkörper<br />
durchgeführt.<br />
<strong>ECHO</strong>: Wie verändern KI und Digitalisierung<br />
die Veranstaltungsbranche?<br />
Fettner: Aus der Not der Pandemie entstand<br />
die Tugend hybrider Veranstaltungsformate,<br />
die inzwischen rückläufig sind, aber immer<br />
noch stattfinden. Z. B. fand die Lehrlingsmesse<br />
im Herbst 2022 als hybrides Format in der<br />
Olympiaworld statt. Der Verwaltungsaufwand<br />
einer hybriden Veranstaltung ist groß.<br />
Fotos: Olympiaworld<br />
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<strong>ECHO</strong> TOP 500 UNTERNEHMEN <strong>2023</strong>