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ECHO Top500 2023 - Das Original.

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TOP 500 | INTERVIEW<br />

„Wir leben Diversität in<br />

allen Bereichen“<br />

Interview. Karin Svoboda und Patrick Götz, Vorstandsteam der Tiroler Sparkasse, im<br />

Interview über die Konjunkturaussichten, die Werte junger MitarbeiterInnen und den<br />

spannenden Einsatz von künstlicher Intelligenz im Bankensektor.<br />

<strong>ECHO</strong> Welche Erwartungen haben Sie an<br />

das nächste Jahr?<br />

Svoboda: Unsere makroökonomische Meinung<br />

ist, dass wir den Plafond beim Zinsniveau<br />

erreicht haben. Die Inflation geht ein<br />

bisschen zurück. Deshalb rechnen wir damit,<br />

dass die EZB im zweiten Halbjahr 2024<br />

beginnen wird, die Zinsen wieder langsam<br />

zu senken. Jeder muss sich aber darauf einstellen,<br />

dass die Inflation die nächsten zwei<br />

Jahre noch über den von der EZB anvisierten<br />

zwei Prozent liegen wird und damit auch die<br />

Zinsen noch höher bleiben werden.<br />

<strong>ECHO</strong>: Wie zufrieden sind Sie mit der<br />

Wirtschaftsentwicklung in Ihrem Unternehmen<br />

im heurigen Jahr?<br />

Karin Svoboda: Wenn man sich unsere<br />

Ergebnisentwicklung anschaut, sind wir<br />

natürlich sehr zufrieden. Beim Zinsergebnis<br />

helfen uns steigende Zinsen auf der Aktivseite,<br />

kosten aber natürlich auch mehr auf<br />

der Einlagenseite. Bei den PrivatkundInnen<br />

haben die regulatorischen Vorgaben, aber<br />

auch die Inflation dazu beigetragen, dass wir<br />

mehr Zurückhaltung spüren. In erster Linie,<br />

was Investitionen in Immobilien betrifft.<br />

Auf der Firmenkundenseite ist es ein bisschen<br />

verhaltener als im Vorjahr, weil viele<br />

Unternehmen bei Investitionen bremsen.<br />

Im ersten Halbjahr sahen wir einen Anstieg<br />

bei den vorzeitigen Tilgungen. Vor allem<br />

KundInnen, die auf variabel verzinste Kredite<br />

setzten, haben diese verstärkt vorzeitig<br />

getilgt. Dieser Trend ist im zweiten Halbjahr<br />

wieder zurückgegangen.<br />

Patrick Götz: Bei den Zinsen kehren wir<br />

nach einer untypischen Negativzinsphase zu einer<br />

Normalisierung zurück. Überraschend war<br />

die Geschwindigkeit der Zinswende – bedingt<br />

durch die sprunghaft angestiegene Inflation.<br />

Natürlich haben die Eingriffe der Zentralbanken<br />

einen abkühlenden Effekt auf die Wirtschaft.<br />

Aber die Inflation muss sinken – und<br />

dann wird sich auch das Zinsgefüge wieder<br />

stabilisieren. Seit der letzten Bankenkrise im<br />

Jahr 2008 ist die Wirtschaft wesentlich resilienter<br />

geworden. Die Eigenkapitalquoten<br />

sind seither sowohl bei den Unternehmen<br />

als auch bei den Banken gestiegen. Dort, wo<br />

die Gewinne in den Unternehmen geblieben<br />

sind, sollte genügend Substanz da sein, um<br />

auch ein paar schwierigere Quartale zu verkraften.<br />

<strong>ECHO</strong>: Welche Branchen werden vermehrt<br />

mit Problemen zu kämpfen haben?<br />

Svoboda: Wir schauen uns auf der Risikoseite<br />

an, welche Branchen besonders gefährdet sind,<br />

Fotos: Vandory<br />

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<strong>ECHO</strong> TOP 500 UNTERNEHMEN <strong>2023</strong>

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