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Wirtschaftsregion Mainfranken

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Mit dem Green Deal veröffentlichte die EU-Kommission im<br />

Jahr 2022 zudem eine Textilstrategie als Teil des Maßnahmenplans<br />

für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft. Ziel ist, die Recycling-Quote<br />

im Bekleidungssektor zu erhöhen, um bis 2050 den<br />

Übergang hin zu einer klimaneutralen, ressourceneffizienten<br />

und wettbewerbsfähigen Wirtschaft zu schaffen. Viele Unternehmen<br />

befürchten nicht zu Unrecht zu viel Bürokratie, denn<br />

die Regelungen sind kompliziert und die Vorgaben müssen auch<br />

umsetzbar bleiben. Vor allem kleinere Labels aber sehen in der<br />

Idee zu mehr Nachhaltigkeit auch eine Chance.<br />

Zu ihnen gehört beispielsweise WOTE aus Würzburg. Ihre beiden<br />

Gründer wollen eine Alternative zu den Fast Fashion Brands<br />

bieten, die Initialien des Firmennamens stehen für Water, Ocean,<br />

Trees, Earth. Britta Doppelfeld und Matthias Jobst wollen nachhaltig<br />

und fair in Europa produzierte Kleidung mit Qualität und<br />

zeitlosem Design in Einklang bringen. Und auch „second life“<br />

spielt für sie beim Einsatz für nachhaltigen Konsum eine immer<br />

größere Rolle. Second Hand-Textilien werden zusammen mit<br />

einer lokalen Schneiderin und neuem Style aufgearbeitet und<br />

kommen als Unikate wieder in den Verkauf. Vertrieben werden<br />

die Textilien aktuell ausschließlich online.<br />

Bereits im Jahr 2012 hat Nachhaltigkeit als ein grundlegender<br />

Ansatz den damals 23-jährigen Lukas Weimann aus Schweinfurt<br />

zur Gründung seines Labels bewegt. P.A.C. ist heute ein familiengeführter<br />

Spezialist für Textilaccessoires – Head-, Neck- und<br />

Knitwear sowie Funktionssocken – mit Produktionsstätten<br />

in Deutschland und Italien und einem bedeutenden Kundenstamm<br />

auf der ganzen Welt. Selbst nach Asien exportieren die<br />

Schweinfurter ihre Multifunktionstücher, die kühlen oder<br />

wärmen, Feuchtigkeit transportieren oder vor UV-Strahlung<br />

schützen. Eigene Stromproduktion, Wiederverwertung von<br />

PET und Meeresplastik und Verwendung von wasserbasierten<br />

oder gar pflanzlichen Farbstoffen sind ebenso Standard wie die<br />

soziale Inklusion in der Produktion. Ihren zehnten Firmengeburtstag<br />

konnten die rund 80 Mitarbeiter bereits in der neuen<br />

„P.A.C. Green Factory“ am Standort feiern. Die CO 2 -optimierte<br />

Textilmanufaktur ist umfassend digitalisiert und bietet auf 6000<br />

Quadratmetern Platz für Produktion und Logistik sowie weitere<br />

1200 Quadratmeter Büroflächen für bis zu 200 Personen.<br />

2023 wurde P.A.C. mit dem Bayerischen Mittelstandspreis für<br />

herausragende unternehmerische Leistungen als tragende Säule<br />

der bayerischen Wirtschaft und Gesellschaft ausgezeichnet und<br />

als „Bayerns Best 50“ des Jahres 2023 geehrt.<br />

Ähnlich klein hat einst auch s.Oliver Inhaber Bernd Freier<br />

im Jahr 1969 begonnen – mit einer 25 Quadratmeter kleinen<br />

Boutique namens „Sir Oliver“ in Würzburgs Innenstadt. Aus<br />

einfachen Verhältnissen kommend, wählte der Gründer Oliver<br />

Twist als Namensgeber für sein Geschäft – ein Junge, der sich<br />

mit viel Mut aufmacht, um sein Glück zu suchen. Was ohne<br />

Eine Näherin bei P.A.C.<br />

in Schweinfurt<br />

A seamstress at P.A.C. in Schweinfurt<br />

With the Green Deal, the EU Commission also published a<br />

textile strategy in 2022 as part of the action plan for a sustainable<br />

circular economy. The aim is to increase the recycling rate in the<br />

clothing sector in order to achieve the transition to a climateneutral,<br />

resource-efficient and competitive economy by 2050.<br />

Many companies fear that this will lead to a great bureaucratic<br />

burden, and not without good reason, because the regulations<br />

are complicated and the requirements must also remain practicable.<br />

However, smaller labels in particular also see an opportunity<br />

in the idea of more sustainability.<br />

One of these labels is WOTE from Würzburg, for example. Its<br />

two founders want to offer an alternative to fast fashion brands;<br />

the initials of the company name stand for Water, Ocean, Trees,<br />

Earth. Britta Doppelfeld and Matthias Jobst want to combine<br />

sustainable and fair clothing produced in Europe with quality<br />

and timeless design. And “second life” is also playing an<br />

in creasingly important role for them in their commitment to<br />

sustainable consumption. Second-hand textiles are redesigned<br />

together with a local seamstress into a new style and then resold<br />

as unique items. The textiles are currently sold exclusively online.<br />

Back in 2012, the basic principle of sustainability motivated the<br />

then 23-year-old Lukas Weimann from Schweinfurt to found<br />

his label. Today, P.A.C. is a family-run specialist company for<br />

Foto: P.A.C. GmbH<br />

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