Wirtschaftsregion Mainfranken
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Entlang des Mains, seiner Nebenflüsse und am Westhang des<br />
Steigerwaldes bieten sich ideale Bedingungen für den Weiß- und<br />
auch den Rotweinanbau. Das kontinental geprägte Klima mit<br />
rund 1750 Sonnenscheinstunden, nur rund 600 Millimeter pro<br />
Quadratmeter Niederschlag (beide Angaben pro Jahr), kalten<br />
Wintern und sehr warmen Sommern unterstützt die Winzer in<br />
ihren Bemühungen, klar profilierte, unverkennbar fränkische<br />
Weine anzubieten. Aber auch die typischen Bodenformationen<br />
der Trias aus Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper helfen,<br />
den Gebietstyp der Weine klar von den Produkten anderer<br />
Regionen abzugrenzen.<br />
Prägend für den fränkischen Weinbau sind die familiären Strukturen.<br />
Die 6200 Hektar Rebflächen werden von etwa 3000<br />
Winzerfamilien bearbeitet. Dabei überwiegen Kleinbetriebe<br />
mit weniger als einem halben Hektar Anbaufläche. Die Zahl<br />
der Betriebe mit mehr als zehn Hektar Anbaufläche steigt kontinuierlich.<br />
Rund 30 Prozent der fränkischen Rebfläche wird von<br />
Winzern bewirtschaftet, die sich zu Winzergenossenschaften<br />
zusammengeschlossen haben, die Trauben der eigenen Weinberge<br />
zentral keltern, daraus Wein erzeugen und gemeinsam und<br />
unter einheitlichem Namen vermarkten.<br />
Die fränkische Weinregion gehört mit einer Jahresproduktion<br />
von ca. 450.000 Hektolitern Wein im Umfeld des europäischen<br />
bzw. des weltweiten Weinbaus zu den kleinen Gebieten.<br />
Die <strong>Mainfranken</strong> sind jedoch davon überzeugt, dass gerade<br />
die sehr starke familiär-regionale Verwurzelung und das klare,<br />
unverkennbare Profil des Frankenweins im Rahmen der zunehmenden<br />
Globalisierung mehr Chancen als Risiken für die fränkischen<br />
Winzer bieten. Nach der Öffnung des Ostens liegt das<br />
fränkische Weinland im Herzen Europas für jeden erreichbar,<br />
für jeden greifbar, für jeden erlebbar. Die Winzer haben Gesicht<br />
und Stimme. Und die typischen Flaschen, die Bocksbeutel,<br />
haben eine unverkennbare Form.<br />
Der Fränkische Weinbauverband e. V. wacht über das europaweite<br />
Patent, das die Nutzung dieser einzigartigen Flaschenform<br />
fast ausschließlich für die fränkischen Weinmacher garantiert.<br />
Der Bocksbeutel ist ein Alleinstellungsmerkmal, das wie keine<br />
andere Flasche die Herkunft des Inhalts eindeutig definiert:<br />
Bocksbeutel ist Franken, und knapp 30 Prozent aller fränkischen<br />
Weine kommen im Bocksbeutel zum Verbraucher, viele<br />
davon prämiert und mit einer Medaille ausgezeichnet.<br />
Ob der Ausbau traditionell in<br />
Holzfässern, modern in Edelstahltanks<br />
oder experimentierfreudig in<br />
anderen Behältern erfolgt – wie hier<br />
im Steinkeller von Ludwig Knoll mit<br />
Betoneiern und Amphoren – Frankens<br />
Winzer sind getrieben von der<br />
Passion zur Perfektion.<br />
Whether the wine is matured<br />
tra ditionally in wooden barrels,<br />
modernly in stainless steel tanks<br />
or experimentally in other containers<br />
– like here in Ludwig Knoll’s<br />
stone cellar with concrete eggs<br />
and amphorae – Franconia’s winemakers<br />
are driven by a passion for<br />
per fection.<br />
.<br />
Information<br />
25 Prozent der Weine sind Silvaner, die damit die am<br />
meisten verbreitete Rebsorte in Franken ist. International<br />
bekannt und profiliert ist Franken für diese autochthone<br />
Rebsorte, die hier seit 1659 ihre Heimat gefunden hat.<br />
Viele gewonnene Wettbewerbe belegen, dass in Franken<br />
die besten Silvaner-Weine der Welt wachsen. An<br />
zweiter Stelle mit rund 22 Prozent der Weinbergsflächen<br />
wächst der Müller-Thurgau. Bacchus, Riesling, Weiß- und<br />
Grauburgunder sind weitere Sorten aus dem typisch<br />
fränkischen Sortiment. Auf rund 18 Prozent Flächenanteil<br />
wachsen die beliebten fränkischen Rotweine, allen voran<br />
Spätburgunder, Domina, Dornfelder und Regent.<br />
Foto: Stefan Schütz<br />
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