PIPER Reader Herbst 2024
- Keine Tags gefunden...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
101<br />
THOMAS SCHLESSER<br />
INTERVIEW<br />
«<br />
IN UNSERER<br />
FINSTERHEIT<br />
HAT DIE SCHÖN-<br />
HEIT NICHT<br />
EINEN PLATZ .<br />
DER GANZE<br />
PLATZ IST FÜR<br />
DIE SCHÖNHEIT .<br />
Es handelt sich um ein ganz anderes Projekt, das durch<br />
eine schmerzhafte persönliche Geschichte motiviert<br />
ist: die »Nicht-Geburt« eines Kindes. Mehr möchte<br />
ich, wenn Sie erlauben, darüber nicht sagen.<br />
Wie erklären Sie sich den großen Erfolg Ihres<br />
Romans? Er steht immerhin gerade auf Platz 1<br />
der französischen Bestsellerliste!<br />
Zunächst einmal habe ich damit überhaupt nicht<br />
gerechnet. Dieses Buch ist unter Schmerzen entstanden:<br />
Sein Ursprung lag in einer persönlichen<br />
Prüfung, die Schreibarbeit war, über zehn Jahre hinweg,<br />
sehr langwierig, und bevor es die Begeisterung<br />
meines französischen Lektors, Nicolas de Cointet,<br />
und später des gesamten Teams von Albin Michel<br />
fand, war es von der Verlagswelt, gelinde gesagt,<br />
nicht gerade freundlich aufgenommen worden. Ich<br />
habe gar nicht, also wirklich ganz und gar nicht mit<br />
dem gerechnet, was nun passiert. Ich glaube, dass<br />
die Schönheit dieser einzigartigen Verbindung zwischen<br />
Enkelin und Großvater die Menschen berührt,<br />
genau wie die Liebe zur Kunst. Aber da müssen Sie<br />
sie selbst fragen!<br />
4<br />
1<br />
3<br />
GRÜNDE,<br />
»MONAS<br />
AUGEN«<br />
ZU LESEN<br />
Weil es ein origineller Initiationsroman mit einer<br />
wunderbaren, berührenden Geschichte ist. Mit<br />
gerade einmal zehn Jahren droht Mona, ihr<br />
Augenlicht zu verlieren. Ihr Großvater gibt sich<br />
ein Jahr, um mit ihr die Welt der Schönheit und<br />
Kunst zu entdecken. Jeden Mittwoch gehen die<br />
beiden ins Louvre, ins Musée d’Orsay und ins<br />
Centre Pompidou, um sich dort von den schönsten<br />
Kunstwerken verzaubern, berühren und<br />
zum Nachdenken anregen zu lassen.<br />
2<br />
Weil dieser Roman die Kunstgeschichte für alle<br />
zugänglich macht. Neben der Geschichte über<br />
die Liebe zwischen Großvater und Enkelin und<br />
über das, was sie voneinander lernen, führt das<br />
Buch uns an 52 Meisterwerke heran. Thomas<br />
Schlesser beschreibt sie mit großer Genauigkeit<br />
und Finesse, flicht Anekdoten über den<br />
Künstler oder die Künstlerin ein, ihre Arbeitsweise<br />
und Technik.<br />
Weil »Monas Augen« schon weit vor Erscheinen<br />
zu einem Ereignis in der Verlagswelt geworden<br />
ist. Der Roman, der in Frankreich die Bestsellerliste<br />
anführte, wird in 32 Sprachen übersetzt –<br />
und das, obwohl der Autor zuvor ein Unbekannter<br />
war. Thomas Schlesser ist Kunsthistoriker, er<br />
lehrt an der École Polytechnique in Paris und ist<br />
Direktor der Stiftung Hartung-Bergman in Antibes.<br />
»Monas Augen« ist sein erster Roman.<br />
4<br />
Weil das Buch parallel zur regulären französischen<br />
Ausgabe auch in Brailleschrift erschienen<br />
ist. Thomas Schlesser ist überzeugt, dass<br />
man Kunstwerke durch Worte zum Leben erwecken<br />
und erfahrbar machen kann. Auf seinen<br />
Wunsch hin wurde der Roman deswegen auch<br />
in Groß- und in Brailleschrift veröffentlicht.