04.01.2013 Aufrufe

regionales einzelhandelskonzept für das östliche ruhrgebiet - Hagen

regionales einzelhandelskonzept für das östliche ruhrgebiet - Hagen

regionales einzelhandelskonzept für das östliche ruhrgebiet - Hagen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Hattingen und Herne sind nach 2001 hinzugekommen. Für diese vier Kommunen muss daher ein<br />

erstmaliger formeller Beitritt erfolgen, wenn <strong>das</strong> REHK auch <strong>für</strong> sie Gültigkeit erhalten soll.<br />

Aus fachlicher Sicht ergibt sich eine auf den ersten Blick paradoxe Situation: Einerseits werden die<br />

Bevölkerungszahlen und damit Kaufkraftvolumina absehbar nicht mehr wachsen, sondern sich wahrscheinlich<br />

in den nächsten Jahren sogar spürbar verringern. Andererseits ist nach wie vor ein starker<br />

Expansionsdruck großflächiger Betriebsformen des Einzelhandels festzustellen.<br />

Vor diesem Hintergrund lassen sich in der Regel nicht mehr – wie dies in Zeiten wachsender Potenziale<br />

üblich war – „rechnerische“ Verkaufsflächendefizite und entsprechender „Bedarf“ bestimmen, <strong>für</strong><br />

dessen Abdeckung dann nur noch geeignete Standorte zu finden wären. Es erscheint ohnehin sehr<br />

fragwürdig, ob ein Vergleich zwischen tatsächlicher Flächenausstattung (etwa in m² VKF je Einwohner)<br />

und Durchschnittswerten anderer Städte oder Regionen seriöse Hinweise auf „Ansiedlungsspielräume“<br />

liefern kann. Bei genauer Betrachtung gehen Modellrechnungen dieser Art von Annahmen aus, die<br />

nicht immer der Marktrealität gerecht werden. Denn keineswegs besteht an unterdurchschnittlich<br />

ausgestatteten Standorten automatisch Investoreninteresse, ebenso wenig lassen sich rechnerische<br />

Defizite „ausgleichen“, ohne <strong>das</strong>s es zu Wettbewerbswirkungen und Verdrängungseffekten kommt.<br />

Zudem konzentriert sich der Ansiedlungsdruck oft schlicht auf Standorte, die leicht verfügbar und<br />

relativ preiswert sind, weil auf den Flächen Verwertungsdruck lastet. Bedauerlicherweise handelt es<br />

sich dabei in den wenigsten Fällen um Haupt- oder Nebenzentren bzw. Standorte, an denen die wohnortnahe<br />

Versorgung der Bevölkerung mit Gütern des täglichen Bedarfes sicherzustellen ist.<br />

Das REHK schlägt daher eine andere Herangehensweise als die rechnerische Ermittlung von Verkaufsflächenbedarf<br />

vor. Ausgehend von der Zielformulierung <strong>für</strong> einen Standort, der sich im wesentlichen<br />

aus seiner Einstufung in die Zentrenhierarchie ergibt, können allenfalls funktionale Defizite festgestellt<br />

werden. Um sie zu beheben, können Angebotserweiterungen vorgenommen werden. Dabei geht es<br />

nicht um die exakte Vorgabe „verträglicher“ oder „erforderlicher“ Flächen, sondern um sinnvolle<br />

Strukturergänzungen. Ein diesem Vorschlag entsprechendes Planvorhaben wäre dann automatisch<br />

auch auf regionaler Ebene konsensfähig und könnte ggf. auch beschleunigt landesplanerisch abgestimmt<br />

werden.<br />

Selbstverständlich können nicht alle Standortsituationen über ein REHK geklärt werden. Auch wäre es<br />

realitätsfern, zentrale Versorgungsbereiche abschließend räumlich festzuschreiben. Bei allen Abwägungen<br />

im Einzelfall sollte aber die Eignung eines Standortes zur Erfüllung der ihm zugeordneten<br />

Versorgungsfunktion als wichtigstes Kriterium betrachtet werden. Jeder Standortkompromiss aus<br />

Rücksichtnahme auf die Verwertungsziele einer brachliegenden Immobilie kann zu negativen Auswirkungen<br />

auf benachbarte Versorgungszentren führen.<br />

Regionales Einzelhandelskonzept <strong>für</strong> <strong>das</strong> Östliche Ruhrgebiet und angrenzende Bereiche 2

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!