regionales einzelhandelskonzept für das östliche ruhrgebiet - Hagen
regionales einzelhandelskonzept für das östliche ruhrgebiet - Hagen
regionales einzelhandelskonzept für das östliche ruhrgebiet - Hagen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
nen oder Niveau und Vielfalt des Einzelhandelsangebotes dort absinken oder Leerstandsprobleme<br />
entstehen.<br />
Umsatz-Kaufkraft-Relation<br />
Die Umsatz-Kaufkraft-Relation stellt ein Maß <strong>für</strong> die relative Marktsättigung einer Kommune bezüglich<br />
bestimmter Sortimentsbereiche dar. Unter Umsatz wird der auf Basis aller in der Kommune vorhan-<br />
denen Verkaufsflächen eines Sortimentsbereiches geschätzte Jahresumsatz zum Zeitpunkt der Bewertung<br />
verstanden. Diese Größe lässt sich in der Regel aus kommunalen Einzelhandelskonzepten unmittelbar<br />
entnehmen und muss allenfalls punktuell aktualisiert werden. Unter Kaufkraft wird <strong>das</strong> gesam-<br />
te Kaufkraftpotenzial der Kommune <strong>für</strong> diesen Sortimentsbereich verstanden, wie es beispielsweise<br />
von der BBE (Köln) ermittelt wird.<br />
Der Quotient aus Umsatz und Kaufkraft bringt – ähnlich wie die Zentralität - zum Ausdruck, ob per<br />
saldo Kaufkraftzu- oder -abflüsse überwiegen bzw. sich ausgleichen. Eine Umsatz-Kaufkraft-Relation<br />
von 120 % besagt, <strong>das</strong>s die getätigten Umsätze die eigene Kaufkraft der Kommune um rd. 20 % überschreiten,<br />
ein Wert von 80 % bedeutet, <strong>das</strong>s per saldo Kaufkraft in Höhe von rd. 20 % abfließt. Ein Wert<br />
von 100 % bedeutet, <strong>das</strong>s sich entweder Kaufkraftab- und -zuflüsse exakt ausgleichen bzw. im Extremfall<br />
keinerlei Kaufkraftbewegungen stattfinden. 39<br />
Die Umsatz-Kaufkraft-Relation ist nur <strong>für</strong> Baumärkte/Gartencenter und Möbelhäuser/Einrichtungscenter<br />
relevant (siehe „Betriebsformenspezifische Prüfschemata" in Kap. 5.3.2) und im Anwendungsfall<br />
<strong>für</strong> jeden Sortimentsbereich eines Planvorhabens zu ermitteln, der - <strong>für</strong> sich betrachtet - die<br />
Grenze der Großflächigkeit (800 m² Verkaufsfläche) überschreitet, sofern <strong>das</strong> betriebsformenspezifische<br />
Prüfschema die Erfüllung dieses Kriteriums erforderlich macht.<br />
Denkbar wäre hier ein Schwellenwert von 100 %. Das bedeutet: Der Schwellenwert gilt als über-<br />
schritten, wenn die gesamten Umsätze in einem Sortimentsbereich nach Realisierung eines Planvorhabens<br />
einen höheren Wert erreichen als die in der Kommune vorhandene Kaufkraft in diesem<br />
Sortimentsbereich.<br />
Umsatzanteil mit Auswärtigen<br />
Schließlich wird als Kriterium der Umsatzanteil mit Auswärtigen herangezogen, der <strong>für</strong> ein Planvorhaben<br />
aufgrund einer plausiblen Marktanalyse zu erwarten ist. Stammen etwa bei einem Objekt in der<br />
Stadt X mit einem potenziellen Jahresumsatz von 20 Mio. € insgesamt 5 Mio. € von Kunden mit Wohn-<br />
39<br />
Zur definitorischen Angrenzung zwischen „Umsatz-Kaufkraft-Relation“ und „Zentralität“ siehe <strong>das</strong> Glossar im Anhang<br />
bzw. Kap. 3.2.<br />
Regionales Einzelhandelskonzept <strong>für</strong> <strong>das</strong> Östliche Ruhrgebiet und angrenzende Bereiche 85