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Bionik Aktuelle Trends und zukünftige Potenziale - Institut für ...

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gr<strong>und</strong>ständige <strong>Bionik</strong>-Studiengang an der Hochschule Bremen steht<br />

als Erfolgsmodell da, das ausgewertet bzw. wissenschaftlich begleitet<br />

werden sollte. Bisher sprachen sich die meisten der interviewten Experten<br />

allerdings eher <strong>für</strong> die Einführung von Aufbaustudiengängen<br />

aus. Sie argumentierten, dass das Verstehen bionischer Lösungsansätze<br />

<strong>für</strong> die technologischen Herausforderungen in erheblichem Umfang<br />

naturwissenschaftliche Gr<strong>und</strong>lagen voraussetze. Insbesondere<br />

bedürften die Nachwuchswissenschaftler einer soliden Ausbildung<br />

in einer der Naturwissenschaften wie Biologie, Chemie oder Physik.<br />

Erst aufbauend auf dieser Qualifizierung mache es Sinn, sich der bionischen<br />

Forschung zuzuwenden <strong>und</strong> sich mit Themen aus weiteren<br />

Disziplinen zu beschäftigen. Einige der interviewten Wissenschaftler<br />

sind der Meinung, dass eine längere Ausbildungszeit nötig sei, um<br />

Wissenschaftler auszubilden, die an bionischen Projekten im weiten<br />

Sinne forschen könnten, da sie sich Wissen aus mehreren Disziplinen<br />

aneignen müssten. Versuche, dieses Wissen in einer kürzeren Zeit zu<br />

vermitteln, würden lediglich zur Abflachung des Ausbildungsniveaus<br />

<strong>und</strong> einer Verringerung der Chancen führen, an der Spitze der bionischen<br />

Forschung zu arbeiten.<br />

Auch die im Rahmen der Schweizerischen Studie „Zukunft Engineering“<br />

(Kiener 2005) befragten Experten waren sich einig, dass „Ingenieure<br />

mit einer starken disziplinären Basis“ unverzichtbar bleiben<br />

(S. 12). Diese Sichtweise wird auch durch die Arbeitsgruppe der<br />

VDI/VDE-Gesellschaft Mess- <strong>und</strong> Automatisierungstechnik bestätigt,<br />

die sich mit der Zukunft ihres Fachgebietes auseinander gesetzt hat<br />

(Bretthauer 2005). Auch dort wird darauf hingewiesen, dass die Automatisierungstechnik<br />

mit anderen Disziplinen (Informatik, Biologie)<br />

zusammenwachsen wird, <strong>und</strong> dass dem auch in der Ausbildung Rechnung<br />

getragen werden müsse, doch „im Mittelpunkt steht eine breite,<br />

solide Gr<strong>und</strong>lagenausbildung im Maschinenbau, Elektrotechnik <strong>und</strong><br />

Verfahrenstechnik“ (S. 157).<br />

Da die bionische Forschung viele unterschiedliche Einzeldisziplinen<br />

einbezieht, die gewöhnlich nicht sehr eng miteinander vernetzt sind<br />

(wie bspw. Biologie <strong>und</strong> Informationstechnologien, oder im Falle der<br />

Einbeziehung des Themas „Selbstorganisation“ auch Geistes- <strong>und</strong> Sozialwissenschaften;<br />

vgl. bspw. Fromm 2005), erscheint die Idee vielversprechend,<br />

Projektteams zu bionischen Themen zu fördern. Diese<br />

Teams sollten aus Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen<br />

zusammengesetzt werden, die gemeinsam an einem bionischen Forschungsprojekt<br />

arbeiten. In solche Projekte könnten auch Nachwuchswissenschaftler<br />

integriert werden, die sich in ihren Promotionen auf<br />

<strong>Bionik</strong> spezialisieren.<br />

bionik – <strong>Trends</strong> <strong>und</strong> <strong>Potenziale</strong> | 153<br />

4.7 <strong>Bionik</strong> in Bildung <strong>und</strong> Ausbildung<br />

<strong>Bionik</strong>-Studium an der<br />

Hochschule Bremen<br />

Länge der Ausbildungszeit<br />

<strong>Bionik</strong> umfasst eine Vielzahl von<br />

Einzeldisziplinen<br />

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