Bionik Aktuelle Trends und zukünftige Potenziale - Institut für ...
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3 Technologische Perspektiven des »Lernens von der Natur«<br />
Ansprüche an <strong>zukünftige</strong><br />
Sensorentwicklungen<br />
Wesentliche <strong>Trends</strong> der<br />
Sensorik<br />
tragen, den Prozess näher am Optimum zu fahren, was in der Regel<br />
Material, Energie <strong>und</strong> Zeit spart.<br />
Ausgehend von den Rahmenbedingungen ihres Einsatzes werden<br />
an Sensoren <strong>und</strong> Sensorsysteme weitere Ansprüche gestellt. Zukünftige<br />
Entwicklungen sollen demnach preiswerter werden, in neuen, zum<br />
Teil extremen Umgebungen funktionieren, einfacher in der Handhabung<br />
<strong>und</strong> integrierbar in weitere Sensor-, Informationsverarbeitungs-<br />
<strong>und</strong> Aktorsysteme sowie mobil einsatzfähig sein. Für einige dieser<br />
Anforderungen gilt allerdings, dass sie sich kaum gleichzeitig erfüllen<br />
lassen (vgl. u. a. Abele et al. 2005, Engin et al. 2005, Rodriguez-Mozaz<br />
et al. 2005, Andreescu/Omowunmi 2004, Kanoun/Tränkler 2004).<br />
Unter bionischen Gesichtspunkten besonders erwähnenswert sind<br />
die Anforderungen an die Geruchs- (Settles 2005) <strong>und</strong> Geschmackssensorik<br />
(Toko/Habara 2005, Toko 2000). Gerüche <strong>und</strong> Geschmack<br />
basieren auf „komplexe[n] vielkomponentige[n] Stoffgemische[n]“<br />
(Gründler 2004). Es muss also eine große Anzahl verschiedener Stoffe<br />
in ihren etwaigen Wirkungen parallel erfasst <strong>und</strong> verarbeitet werden.<br />
Dies stellt nicht nur besonders hohe Anforderungen an das Rezeptorelement<br />
<strong>und</strong> den Transduktor, sondern vor allem auch an die nachgelagerte<br />
Signalverarbeitung.<br />
Zu den wesentlichen <strong>Trends</strong> in der Sensorik gehören 1) die Miniaturisierung<br />
der Sensoren <strong>und</strong> der nachgelagerten Signalverarbeitung, 28<br />
2) die Integration von Sensoren <strong>und</strong> Signalverarbeitung 29 , 3) drahtlose<br />
Sensornetzwerke, 30 4) sich selbstkalibrierende/-überwachende/-optimierende<br />
Sensoren, 31 5) Multisensorsysteme, 32 6) Gentechnologie<br />
<strong>für</strong> Rezeptorelemente bei Biosensoren (Rodriguez-Mozaz et al. 2005,<br />
Tränkler 2000), 7) „Molecularly Imprinted Polymers“ 33 sowie 8) Online-<br />
<strong>und</strong> Inline-Sensorik (Abele et al. 2005).<br />
Obwohl diese Auflistung nicht abschließend ist, verschafft sie einen<br />
Überblick über die wichtigsten derzeitigen Entwicklungen. Insbesondere<br />
die fortschreitende Miniaturisierung der Sensoren <strong>und</strong><br />
Sensor(-Controller-Aktor)-Systeme <strong>und</strong> die Entwicklung drahtloser<br />
Sensornetzwerke sind klar dominierende Entwicklungslinien in fast<br />
allen Bereichen der Sensorik. Hier folgt die Sensortechnologie augen-<br />
28 Micro-/Nanoelectronic-Mechanical Systems (MEMS/NEMS), vgl. Engin et al. 2005, Rodriguez-<br />
Mozaz et al. 2005, Gründler 2004, Jackson 2004, Kanoun/Tränkler 2004, Mackensen/Kuntz 2004,<br />
Schanz, 2004<br />
29 Single-Chip-Sensorsysteme, Lab-on-a-Chip, vgl. Engin et al. 2005, Jackson 2004, Mackensen/Kuntz 2004<br />
30 Wireless Sensor Networks, vgl. Engin et al. 2005, Puccinelli/Haenggi 2005, Rodriguez-Mozaz et<br />
al. 2005, Kanoun/Tränkler 2004, Mackensen/Kuntz 2004<br />
31 Vgl. Gausemeier et al. 2005, Gründler 2004, Kanoun/Tränkler 2004, Prock 2004<br />
32 Vgl. Rodriguez-Mozaz et al. 2005, Gründler 2004, Kanoun/Tränkler 2004<br />
33 MIPs bei bio(chemischen) Sensoren, vgl. Rodriguez-Mozaz et al. 2005<br />
54 | bionik – <strong>Trends</strong> <strong>und</strong> <strong>Potenziale</strong>