Bionik Aktuelle Trends und zukünftige Potenziale - Institut für ...
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3 Technologische Perspektiven des »Lernens von der Natur«<br />
Brücke zwischen belebter <strong>und</strong><br />
unbelebter Natur<br />
»Nano2Bio«<br />
»Bio2Nano«<br />
stellen fest „Immer detailliertere Einblicke in die molekulare Funktion<br />
biologischer Makromoleküle ließen einen neuen Zweig der <strong>Bionik</strong> entstehen,<br />
die Nanobionik.“ Hampp (2005) setzt in der Folge Nanobiotechnologien<br />
im Wesentlichen mit <strong>Bionik</strong> gleich.<br />
Herausforderungen<br />
Die Nanobiotechnologie schlägt eine Brücke zwischen der unbelebten<br />
<strong>und</strong> belebten Natur <strong>und</strong> zielt darauf ab, biologische Funktionseinheiten<br />
auf molekularer Ebene zu verstehen sowie funktionale Bausteine<br />
im nanoskaligen Maßstab unter Einbeziehung technischer Materialien,<br />
Schnittstellen <strong>und</strong> Grenzflächen kontrolliert zu erzeugen. 52<br />
Der Brückenschlag kann von zwei Richtungen aus erfolgen, von der<br />
Nanotechnologie zur Biotechnologie („Nano2Bio“) <strong>und</strong> umgekehrt<br />
(„Bio2Nano“).<br />
Unter „Nano2Bio“ wird die Nutzung nanotechnologischer Ansätze<br />
<strong>für</strong> die Untersuchung biologischer Fragestellungen verstanden<br />
(VDI 2002). Damit könnte sich die Nanobiotechnologie <strong>für</strong> viele (potenzielle)<br />
technische Anwendungen als notwendige Schlüsseltechnologie<br />
erweisen, bspw. <strong>für</strong> die Bereitstellung von „Bottom-up“-Produktionsverfahren<br />
(etwa um molekularelektronische Strukturen aufzubauen),<br />
von nanoskaligen neuroelektronischen Schnittstellen oder funktionalen<br />
hybriden Systemen bzw. biologischen Schichten.<br />
Anwendungsgebiete (VDI 2002):<br />
� Analytik <strong>und</strong> Wirkstoffforschung (in vitro): bspw. Genomik, Proteomik<br />
� Diagnostik: Antikörper-Nachweis, Bionsensoren, Toxizitätsuntersuchungen<br />
� Wirkstofftransport <strong>und</strong> -deposition<br />
� biokompatible Materialien <strong>und</strong> Oberflächen<br />
„Bio2Nano“ steht <strong>für</strong> bio(techno)logische Materialien <strong>und</strong> Baupläne<br />
zur Herstellung funktionaler, technischer Nanosysteme, die in den unterschiedlichsten<br />
Bereichen zum Einsatz kommen können (VDI 2002).<br />
Im pharmazeutischen Bereich, der Medizintechnik <strong>und</strong> Biotechnologie<br />
ist die Miniaturisierung ein gefragter Parameter, der möglicherweise<br />
erst durch Einbeziehung der Erfahrungen <strong>und</strong> Entwicklungen<br />
im physikalisch <strong>und</strong> chemisch dominierten Bereich der Nanotechnologie<br />
zur Entfaltung kommen kann. Als Beispiele können in diesem Zu-<br />
52 Vgl. die Homepage des BMBF zu Nanobiotechnologien: www.nanobio.de. Ausführliche Darstellungen<br />
finden sich bspw. in VDI (2002), VDI (2004), den Publikationen von Seeman/Belcher (2002), Ball (2001),<br />
Goodsell (2004) <strong>und</strong> Jones (2004).<br />
72 | bionik – <strong>Trends</strong> <strong>und</strong> <strong>Potenziale</strong>