Bionik Aktuelle Trends und zukünftige Potenziale - Institut für ...
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2 <strong>Bionik</strong>trends<br />
Zweiter Hauptentwicklungsstrang:<br />
bspw. Robotik <strong>und</strong><br />
Künstliche Intelligenz<br />
Biokybernetik<br />
Künstliche Intelligenz<br />
Anpassung an unterschiedliche Belastungssituationen. Entsprechende<br />
Perspektiven könnten sich mit den „Bottom-up“-Nanotechnologien<br />
eröffnen.<br />
Signal- <strong>und</strong> Informationsverarbeitung, Biokybernetik, Sensorik<br />
<strong>und</strong> Robotik<br />
Während sich der erste Strang um den Zusammenhang zwischen Form<br />
<strong>und</strong> Funktion dreht, ist <strong>für</strong> den zweiten Strang der kybernetische Regelkreis<br />
charakteristisch. Auf diesem Strang liegen die Namensgebung<br />
der <strong>Bionik</strong> durch Steele Ende der 1950er Jahre ebenso wie die Sensorik<br />
<strong>und</strong> die Robotik. Es geht also um den Strang, der im englischsprachigen<br />
Bereich üblicherweise mit „bionics“ bezeichnet wird. Im<br />
Unterschied zum ersten, funktionsmorphologischen Strang, mit seiner<br />
Entwicklung von der Speziellen Biologie (Zoologie <strong>und</strong> Botanik) über<br />
die Ökologie zur Technischen Biologie <strong>und</strong> <strong>Bionik</strong>, repräsentiert dieser<br />
zweite Strang schon zu Beginn eine andere, nicht weniger bioniktypische<br />
Entwicklungslogik.<br />
Die gr<strong>und</strong>legenden Ansätze <strong>und</strong> Modelle der Biokybernetik, Sinnes-<br />
<strong>und</strong> Neurophysiologie sowie der Ökosystemtheorie wurden zunächst<br />
in biologiefernen technischen Bereichen wie der Elektrotechnik entwickelt<br />
(Schwingkreise, Rückkopplungseffekte <strong>und</strong> Regelkreise sowie<br />
Sensoren <strong>und</strong> Aktoren). Erst mit ihrer Hilfe konnten dann wichtige<br />
Fortschritte in der Biologie, v. a. in der Biokybernetik, der Sinnesphysiologie<br />
<strong>und</strong> Neurophysiologie, bis hin zur Hirnforschung erzielt werden,<br />
welche dann wiederum positiv auf die (nicht nur bionische) technische<br />
Entwicklung in der Sensorik, der Informationsverarbeitung<br />
<strong>und</strong> Robotik zurückwirkten. Letztlich war <strong>und</strong> ist vor allem in weiten<br />
Teilen der Sensorik, der Robotik <strong>und</strong> der Informationsverarbeitung<br />
bis hin zur Künstlichen Intelligenz (KI) der Mensch das bisher unerreichte<br />
Vorbild.<br />
In den vergangenen Jahren ist es allerdings nach der anfänglichen<br />
Euphorie um die Künstliche Intelligenz bedeutend ruhiger geworden.<br />
Wenn man aber aus guten Gründen aktuelle Ansätze wie dezentrale<br />
Steuerung, „parallel computing“, selbstorganisierende Software <strong>und</strong><br />
Neuronale Netze zu den bionischen Lösungen mit natürlichem Vorbild<br />
zählt (<strong>und</strong> auch neue Aktoren, wie die den Muskeln nachempf<strong>und</strong>enen<br />
pneumatischen Aktoren (Fa. Festo) hinzunimmt), so scheint sich<br />
in diesem zweiten bionischen Strang derzeit wieder eine Aufbruchsstimmung<br />
auszubreiten, weil insbesondere mithilfe der erwähnten bionischen<br />
Ansätze einige der inzwischen angesammelten Restriktionen<br />
im Bereich der Signal- <strong>und</strong> Informationsverarbeitung <strong>und</strong> der Robotik<br />
überw<strong>und</strong>en werden können. Dieser zweite, eher biokybernetische<br />
22 | bionik – <strong>Trends</strong> <strong>und</strong> <strong>Potenziale</strong>