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Bionik Aktuelle Trends und zukünftige Potenziale - Institut für ...

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Schließlich dürfte sich auch die <strong>Bionik</strong> kaum der mittlerweile deutlich<br />

wahrnehmbaren Tendenz zu einer weiter gehenden Verschmelzung von<br />

bisher getrennt verlaufenden wissenschaftlichen <strong>und</strong> technologischen<br />

Entwicklungslinien entziehen können. Prominent wird dieses Thema<br />

derzeit unter dem Schlagwort der „converging technologies“ diskutiert<br />

(Roco/Bainbridge 2002, Nordmann 2004). Es spricht vielmehr einiges<br />

da<strong>für</strong>, dass der <strong>Bionik</strong> sogar – ebenso wie der Nanotechnologie<br />

– im Rahmen dieses Verschmelzungsprozesses eine wesentliche Rolle<br />

zukommt. Als wichtigste Konvergenzaspiranten werden nämlich neben<br />

der Nanotechnologie auch die IuK-Technologien, die Kognitionswissenschaften,<br />

die Robotik <strong>und</strong> die Bio- <strong>und</strong> Gentechnik angeführt.<br />

In all diesen Bereichen haben auch die in der <strong>Bionik</strong> bedeutenden Begriffe<br />

wie Selbstorganisation, Adaptivität, Selbstheilung <strong>und</strong> Selbstoptimierung<br />

einen hohen Stellenwert.<br />

2.3 Drei Ebenen des »Lernens von der Natur«<br />

Ähnlich wie bei der <strong>Bionik</strong>-Definition wurden schon zahlreiche Versuche<br />

einer Binnendifferenzierung bzw. Klassifizierung bionischer Felder<br />

<strong>und</strong> Arbeitsbereiche publiziert. 4 Die größten Differenzen kommen bei<br />

diesen Versuchen dadurch zustande, dass einerseits nach den Anwendungsfeldern<br />

der <strong>Bionik</strong> klassifiziert wird (also bspw. nach Baubionik<br />

<strong>und</strong> Klimabionik) <strong>und</strong> andererseits nach technischen Funktionen (also<br />

bspw. nach Lokomotionsbionik <strong>und</strong> Sensorbionik; vgl. bspw. Nachtigall<br />

1998, S. 19ff). Probleme bereitet darüber hinaus der Umstand, dass<br />

bionische Ansätze prinzipiell in fast allen Bereichen naturwissenschaftlich-technischer<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung möglich <strong>und</strong> sogar im<br />

wirtschaftswissenschaftlichen Bereich denkbar sind, so dass eine wie<br />

auch immer geartete Klassifizierung Wissenschafts- <strong>und</strong> Anwendungsbereiche<br />

von extremer Breite „unter einen Hut“ bekommen müsste.<br />

Neben der schon vorgestellten Unterteilung in drei Hauptentwicklungsstränge<br />

der <strong>Bionik</strong> (Funktionsmorphologie, Signal- <strong>und</strong> Informationsverarbeitung<br />

sowie Nanobionik) sollen zur weiteren Strukturierung<br />

der <strong>Bionik</strong> noch drei verschiedene Ebenen des Lernens von der<br />

Natur unterschieden werden. Diese drei Ebenen werden gebildet durch<br />

das „Lernen von den Ergebnissen der Evolution“ auf der ersten Ebene<br />

(bspw. Klettverschluss, Flugzeugflügel), das „Lernen vom Prozess der<br />

Evolution“ auf der zweiten Ebene (bspw. Evolutionstechnik, genetische<br />

Algorithmen) <strong>und</strong> das „Lernen von den (Erfolgs-)Prinzipien der<br />

4 Vgl. u.a. Heynert 1976, Zerbst 1987, VDI 1993, Nachtigall 1998/2002<br />

2 . 3 Drei Ebenen des »Lernens von der Natur«<br />

bionik – <strong>Trends</strong> <strong>und</strong> <strong>Potenziale</strong> | 25<br />

»converging technologies«<br />

Schwierigkeit der<br />

Klassifizierung<br />

Drei Ebenen des<br />

Lernens von der Natur<br />

2

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