Bionik Aktuelle Trends und zukünftige Potenziale - Institut für ...
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3 Technologische Perspektiven des »Lernens von der Natur«<br />
Unternehmensstudien<br />
Zugr<strong>und</strong>elegung eines engen <strong>und</strong><br />
eines weiten <strong>Bionik</strong>begriffs<br />
Untersuchung zahlreicher<br />
Wissenschafts- <strong>und</strong><br />
Anwendungsfelder<br />
› s. Kapitel 4.2<br />
Berücksichtigung von Hinweisen<br />
auf Ansätze des »Lernens von<br />
der Natur«<br />
auch die Studie zu Schlüsseltechnologien im Auftrag der EU-Kommission.<br />
Denn von der Förderung sogenannter Schlüsseltechnologien<br />
wird ein strategisch besonders wichtiger Beitrag zu Innovationen <strong>und</strong><br />
zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit erwartet (vgl. Key Technologies<br />
Expert Group 2005, S. 26ff.).<br />
Schließlich gibt es auch eine Reihe von öffentlich zugänglichen Zukunftsstudien,<br />
die von Großunternehmen mit unterschiedlichen inhaltlichen<br />
Schwerpunkten in Auftrag gegeben worden sind. Besonders<br />
relevant scheinen hier die Shell-Studie zur Zukunft der Energieversorgung<br />
(vgl. Shell 2005), die BMW-Studie zur Zukunft der Mobilität<br />
(vgl. ifmo 2006) <strong>und</strong> nicht zuletzt – wieder mit breiterem Fokus auf<br />
„technology foresight“ – der von Siemens herausgegebene Bericht „Horizons<br />
2020. A thought-provoking look at the future“ (TNS 2004).<br />
Es soll im Zuge dieser Auswertung von Technologieforesight-Studien<br />
nicht nur nach expliziten Bezügen zur <strong>Bionik</strong> gesucht werden,<br />
sondern es soll auch gefragt werden, <strong>für</strong> welche der in diesen Studien<br />
priorisierten technologischen Herausforderungen bionische Ansätze<br />
einen Beitrag zu deren Lösung bieten könnten. Diesbezüglich soll zunächst<br />
einmal das der Untersuchung zugr<strong>und</strong>e liegende Verständnis<br />
von <strong>Bionik</strong> geklärt werden: Für eine Strukturierung der aktuellen <strong>Bionik</strong>-Forschung<br />
greifen wir zum einen auf die Einteilung der Gebiete<br />
der <strong>Bionik</strong> in dem von Prof. W. Nachtigall verfassten <strong>Bionik</strong>-Lehrbuch<br />
zurück, welches durchaus dem selbstgestellten Anspruch, eine „Zusammenschau“<br />
der Entwicklungen auf dem Forschungsgebiet vorzulegen<br />
(Nachtigall 2002, S. VII), gerecht wird <strong>und</strong> als umfangreichste <strong>und</strong><br />
detaillierteste deutschsprachige Publikation zum Stand <strong>und</strong> zur Entwicklung<br />
bionischer F&E gelten kann. Zum anderen wird die Strukturierung<br />
nach Fachkomitees des BioKoN-Netzwerkes (siehe auch<br />
Kapitel 4.2) herangezogen. 10 Beide Gliederungsansätze sind zwar weitgehend<br />
kompatibel. Es wird aber auch deutlich, dass die Darstellung<br />
im BioKon-Netzwerk sich mit Begriffen wie „surfaces and interfaces“<br />
oder „biomechatronics <strong>und</strong> MEMS“ deutlicher um Anschlussfähigkeit<br />
an moderne (Hoch-)Technologie-Entwicklungen bemüht (vgl. Tabelle<br />
2), als dies bei Nachtigall (2002) der Fall ist.<br />
Zur Beantwortung der Frage, ob in einem bestimmten, von den<br />
Foresight-Studien herausgehobenen Feld bionische Lösungsansätze zur<br />
Anwendung oder in Betracht kommen, kann – neben der Berücksichtigung<br />
expliziter Bezugnahmen auf „<strong>Bionik</strong>“/„Biomimetik“ <strong>und</strong> einem<br />
Abgleich mit den in der Tabelle skizzierten <strong>Bionik</strong>potenzialen – auch<br />
noch untersucht werden, ob ein intuitives (heuristisches) Vorverständnis<br />
10 www.biokon.net<br />
38 | bionik – <strong>Trends</strong> <strong>und</strong> <strong>Potenziale</strong>