Bionik Aktuelle Trends und zukünftige Potenziale - Institut für ...
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Zusätzlich zeichnen sich die Grenzen traditioneller Ansätze aus ökonomischer<br />
Perspektive ab: Mit der Komplexität der IT-Anwendungen<br />
<strong>und</strong> ihrem Einsatz in sicherheitsrelevanten Bereichen (wie Automobilindustrie,<br />
Medizin oder Luftfahrt) wird ihre Entwicklung immer aufwändiger.<br />
Heutige Unternehmen stellen immer mehr Entwicklungspersonal<br />
ein, 46 was die Entwicklungskosten in die Höhe treibt. An<br />
einem bestimmten Punkt wird diese Praxis auf wirtschaftliche Grenzen<br />
stoßen (Müller-Schloer et al. 2004b).<br />
Ein viel versprechender Trend, um diese Herausforderungen zu<br />
lösen, liegt in der Entwicklung von IT-Systemen mit „Self-X“-Eigenschaften<br />
(Kephart and Chess 2003, Kasinger 2005):<br />
� selbstkonfigurierend<br />
� selbstoptimierend<br />
� selbstheilend<br />
� selbstschützend<br />
Die „Self-X“-Ansätze lassen sich als bionisch auffassen, denn es gilt,<br />
die Probleme der Komplexität durch das Nachahmen von Eigenschaften<br />
natürlicher Systeme zu lösen.<br />
Prothetik<br />
Sowohl innerhalb der <strong>Bionik</strong> spielen Entwicklungen aus dem Bereich<br />
der Prothetik eine wichtige Rolle als auch umgekehrt. Nachtigall<br />
schreibt, die Anthropotechnik, die Anpassung von Maschinen an<br />
den Menschen <strong>und</strong> seine Bedürfnisse, sei eine der „vornehmsten Forschungsaufgaben<br />
auf dem Gebiet einer erweiterten <strong>Bionik</strong>“ (Nachtigall<br />
2002, S. 287). Damit fasst er die bionischen Bezüge sehr weit <strong>und</strong><br />
nennt als Beispiel die Entwicklung von Automobilen der Zukunft,<br />
die eine „biomechanisch angepasste Optimalhülle“ <strong>für</strong> das „biomechanische<br />
System Mensch“ darstellen (Nachtigall 2002, S. 288). 47<br />
In der Literatur zur Prothetik werden die Begriffe „<strong>Bionik</strong>“ <strong>und</strong><br />
„Biomimetik“ intensiv verwendet. Insbesondere im angelsächsischen<br />
Sprachraum werden in der Regel mit dem Begriff „bionics“<br />
sogar ausschließlich im weitesten Sinne prothetische Systeme gemeint.<br />
Stellvertretend <strong>für</strong> eine Vielzahl von Verwendungsweisen<br />
46 Nach Angaben von IBM wird bei den heutigen Unternehmen der IT-Haushalt zu 70% <strong>für</strong> Arbeitskraft<br />
ausgegeben (Enterprise Management Associates 2006, S. 1)<br />
47 Schon in der vom VDI 1993 herausgegebenen „Technologieanalyse <strong>Bionik</strong>. Analyse & Bewertung<br />
Zukünftiger Technologien“ wird die „bionische Prothetik“ zu den Feldern der <strong>Bionik</strong> gerechnet <strong>und</strong> werden<br />
als Unterkategorien die „Funktionsoptimierung von Prothesen“, „einwachsende Prothesen“ <strong>und</strong> die<br />
„Verbesserung der Verträglichkeit“ angeführt (VDI 1993, 15).<br />
bionik – <strong>Trends</strong> <strong>und</strong> <strong>Potenziale</strong> | 67<br />
3. 2 Ergebnisse der Kurzfallstudien<br />
»Self-X«-Eigenschaften<br />
› s. Kapitel 6.3 | S. 194<br />
› s. Kapitel 6.4 | S. 204<br />
Prothetik im Rahmen eines<br />
weiten <strong>Bionik</strong>verständnisses<br />
»bionics« im angelsächsischen<br />
Raum tlw. Synonym <strong>für</strong><br />
»Prothetik«<br />
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