Bionik Aktuelle Trends und zukünftige Potenziale - Institut für ...
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Herausforderungen im Bereich der Sensorik: Biologische Systeme zur<br />
Sinneswahrnehmung <strong>und</strong> Signalverarbeitung sind den heutigen künstlichen<br />
Systemen überlegen. Es gilt, die Informationen nach ihrer Relevanz<br />
zu sortieren <strong>und</strong> Datenverarbeitungsaufwand zu reduzieren. Die<br />
technische Nachahmung von Tasten, Riechen <strong>und</strong> Schmecken stellt<br />
ebenfalls eine große Herausforderung dar.<br />
Herausforderungen im Bereich der Steuerung: Die herkömmlichen<br />
Steuerungsmechanismen sind <strong>für</strong> die Aufgaben, die ein Roboter erfüllen<br />
soll, nicht ausreichend. Daher versuchen die Wissenschaftler die<br />
Steuerungsprinzipien des Gehirns nachzuahmen, insbesondere die dezentrale<br />
Steuerung <strong>und</strong> das parallele Rechnen.<br />
Die Realisierung von Robotern mit autonomen Eigenschaften<br />
(ESA 2004) erfordert allerdings die Bewältigung der Herausforderungen<br />
in allen drei Bereichen.<br />
Materialwissenschaften<br />
Bei den Materialwissenschaften handelt es sich um ein Forschungs-<br />
<strong>und</strong> Entwicklungsgebiet, das geradezu dadurch charakterisiert ist,<br />
dass die Grenzen zwischen Gr<strong>und</strong>lagenforschung <strong>und</strong> angewandter<br />
Forschung schon von Anfang an verschmolzen sind. Ihre Gr<strong>und</strong>lage<br />
haben die Materialwissenschaften in den Ingenieursdisziplinen. Ihre<br />
Entwicklung war von der wissenschaftlichen Seite her lange bestimmt<br />
durch die Festkörperphysik, Physikalische Chemie, die Quantenmechanik<br />
<strong>und</strong> nicht zuletzt die Mathematik. Hinzu kamen mit ihrem<br />
Mix aus wissenschaftlichem <strong>und</strong> (ingenieur-)praktischem Wissen die<br />
Metallurgie, Polymerchemie <strong>und</strong> die Keramik. Die jüngste Geschichte<br />
der Materialwissenschaften wurde etwa seit den 1990er Jahren durch<br />
starke Einflüsse aus den Bereichen der Informatik („computational<br />
material sciences“), der Nanotechnologie <strong>und</strong> nicht zuletzt der Biologie<br />
geprägt. Auch die Materialwissenschaften dürften sich demnach<br />
genauso wie die <strong>Bionik</strong> als Lernfeld anbieten <strong>für</strong> „Converging Sciences<br />
and Technologies“.<br />
Die französische Wissenschaftshistorikerin Bernadette Bensaude-<br />
Vincent (2001) hat in einem interessanten Forschungsprojekt die<br />
Entwicklung der Materialwissenschaften („materials science and engineering“)<br />
von ihren Anfängen in den 1950er Jahren bis heute untersucht.<br />
Die bionische Idee, von der Natur zu lernen, hat ihr zufolge<br />
parallel, aber auch als Teil der Nanotechnologie <strong>und</strong> der „Computational<br />
Material Science“ in den 90er Jahren des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
Einzug in die Materialwissenschaften gehalten. Sie weist darauf hin,<br />
bionik – <strong>Trends</strong> <strong>und</strong> <strong>Potenziale</strong> | 57<br />
3. 2 Ergebnisse der Kurzfallstudien<br />
Sensorik<br />
Steuerung<br />
Verschmelzung von Gr<strong>und</strong>lagen-<br />
<strong>und</strong> angewandter Forschung<br />
Herausbildung der<br />
Materialwissenschaften<br />
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