Bionik Aktuelle Trends und zukünftige Potenziale - Institut für ...
Bionik Aktuelle Trends und zukünftige Potenziale - Institut für ...
Bionik Aktuelle Trends und zukünftige Potenziale - Institut für ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
5 <strong>Bionik</strong> <strong>und</strong> Innovation<br />
Pfadabhängigkeiten<br />
Technologiewettlauf<br />
<strong>Bionik</strong> als Wissenschaftsfeld<br />
bzw. dem Bakterium voraus, deren Generierung jedoch noch einige<br />
Jahre (einige Experten rechnen gar mit Jahrzehnten) der Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />
bedarf.<br />
Innovationserfolg in Abhängigkeit von konkurrierenden Trajektorien<br />
Andererseits ist bei einzelnen bionischen Entwicklungen zu überprüfen,<br />
wie sich die Wettbewerbsposition der bionischen Lösungen, so<br />
sie denn das Stadium der Marktreife erreichen, darstellt. Bei der Umsetzung<br />
der technologischen Entwicklungstrends werden allerdings<br />
bionische Lösungen keineswegs vorrangig berücksichtigt. Vielmehr<br />
werden i. d. R. bestehende technologische Ansätze weiterentwickelt,<br />
also bestehende Trajektorien werden gefestigt (siehe das Beispiel der<br />
Optimierungsverfahren oben). Veränderte technologische Zugänge<br />
setzen sich nur dann durch, wenn die bestehenden technologischen<br />
Linien an nicht überwindbare Hemmnisse stoßen bzw. es gelingt,<br />
die Funktionsfähigkeit der alternativen (bionischen) Lösungen so<br />
zu steigern, dass der Einsatz wirtschaftlich wird. Dies erweist sich<br />
allerdings insbesondere dann als ein Problem, wenn im Gr<strong>und</strong>satz<br />
veränderte technologische Zugänge erforderlich sind. Beispielsweise<br />
sind natürliche Sensoren gegenwärtig den künstlichen Sensoren bei<br />
weitem überlegen. Gleichwohl sind es nicht zuletzt Kostengründe,<br />
die die Entwicklung <strong>und</strong> vor allem den Einsatz von bionischen Sensoren<br />
erschweren.<br />
Des Weiteren kommt es auch zu einem gewissen Technologiewettlauf,<br />
in dem traditionelle Ansätze kontinuierlich verbessert werden <strong>und</strong><br />
so schließlich die Funktionen <strong>und</strong> Qualitäten erreichen, die bionische<br />
Lösungen im Gr<strong>und</strong>satz bieten können, ohne dass aber (explizit) auf<br />
<strong>Bionik</strong> zurückgegriffen werden musste. Teilweise ist zudem festzustellen,<br />
dass sich hybride (Technologie-)Entwicklungen herausbilden, die<br />
die herkömmlichen Technologien weiterentwickeln <strong>und</strong> einige Ideen<br />
der <strong>Bionik</strong> damit umsetzen („smart“).<br />
Schließlich hängt die Entwicklung von Technologien bzw. insbesondere<br />
deren Marktdurchsetzung in der Regel nicht (gezwungenermaßen)<br />
von den jeweils eingesetzten Prozessen oder Verfahren ab,<br />
sondern von den jeweiligen Funktionalitäten. In welcher Form diese<br />
Funktionalitäten erbracht werden, interessiert die meisten Nutzer wenig.<br />
Der Hinweis auf einen bionischen Lösungsansatz wird marktseitig<br />
in der Regel nicht honoriert.<br />
Neben den genannten Treibern <strong>und</strong> Hemmnissen, welche sich entlang<br />
des Innovationsprozesses identifizieren lassen, gibt es auch eine<br />
Reihe von Faktoren, welche auf die <strong>Bionik</strong> als Wissenschaftsfeld insgesamt<br />
wirken.<br />
184 | bionik – <strong>Trends</strong> <strong>und</strong> <strong>Potenziale</strong>