Bionik Aktuelle Trends und zukünftige Potenziale - Institut für ...
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<strong>Bionik</strong> ist (noch) immer geprägt <strong>und</strong> getragen von einer kleinen<br />
Community <strong>und</strong> Einzelpersonen<br />
Die explizite <strong>Bionik</strong>-Community („<strong>Bionik</strong> im engen Sinne“) ist eher<br />
klein (vgl. Kapitel 4). Gleichwohl gelingt es ihr in gewissem Maße,<br />
öffentlichkeitswirksam präsent zu sein. Allerdings ist damit auch<br />
verb<strong>und</strong>en, dass die Wirkung in die wissenschaftlichen <strong>und</strong> unternehmerischen<br />
Communities zwangsläufig begrenzt ist. Zur Stärkung<br />
<strong>und</strong> Entwicklung des bionischen Ansatzes ist es von daher erforderlich,<br />
dass die Basis der Community (weiter-)entwickelt wird, wie es<br />
durch entsprechende Förderansätze gegenwärtig bereits geschieht. Die<br />
Nanotechnologieförderung hat deutlich gemacht, wie ein Feld unter<br />
einem „umbrella“ entwickelt werden kann.<br />
<strong>Bionik</strong> als Feld verfügt nur über eine begrenzte <strong>Institut</strong>ionalisierung<br />
<strong>Bionik</strong> wird bis heute weder von Seiten der Biologie noch von Seiten<br />
der Ingenieurwissenschaften in nennenswerter Form institutionalisiert<br />
betrieben, <strong>Bionik</strong> Treibende werden nicht durch ein etwaiges<br />
Bildungs-, Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungssystem hervorgebracht.<br />
Auch die wenigen universitären <strong>und</strong> außeruniversitären <strong>Institut</strong>ionen<br />
wie Studiengänge, Vorlesungen oder Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsabteilungen,<br />
Gesellschaften <strong>und</strong> Kongresse (<strong>für</strong> eine Übersicht siehe<br />
Nachtigall 2002, 19ff/35ff <strong>und</strong> Kapitel 4.7 dieser Studie) konnten daran<br />
bisher wenig ändern. Daher können die meisten der bisherigen<br />
Innovationsanstrengungen aus der <strong>Bionik</strong> auf ein starkes Engagement<br />
einzelner Personen <strong>und</strong> Personengruppen zurückgeführt werden. Dies<br />
gilt zwar auch <strong>für</strong> andere Arten von Innovationen, scheint aber bei der<br />
<strong>Bionik</strong> ganz besonders der Fall zu sein.<br />
Die Netzwerkbildung befindet sich damit erst in den Anfängen, ist<br />
aber zentral <strong>für</strong> die Durchsetzungsfähigkeit des bionischen Ansatzes.<br />
Dies ergibt sich zum einen aus den Erkenntnissen zu Innovationsnetzwerken<br />
<strong>und</strong> -systemen im Allgemeinen <strong>und</strong> zum anderen aus<br />
den spezifischen Eigenschaften der Forschung <strong>und</strong> Entwicklung der<br />
<strong>Bionik</strong> (aber auch der „general purpose technologies“ im Allgemeinen:<br />
breite Einsetzbarkeit, begrenzte Verfügbarkeit zentralen Wissens<br />
über potenzielle Einsatzfelder). Deren Basis bildet nämlich gerade die<br />
Übertragung – d. h. der Transfer – von biologischen Erkenntnissen<br />
in genuin nicht-biologische Kontexte. Damit erlangt der Technologie-<br />
<strong>und</strong> Wissenstransfer, der auch in anderen Zusammenhängen als wichtige<br />
Determinante von Innovationsprozessen identifiziert worden ist<br />
(vgl. Walter 2005), bezüglich der <strong>Bionik</strong> eine besonders herausragende<br />
Stellung (bereits Zerbst 1987, 22ff). Diese Hypothese ist in Interviews<br />
auch mehrfach bestätigt worden.<br />
bionik – <strong>Trends</strong> <strong>und</strong> <strong>Potenziale</strong> | 185<br />
5.6 Zwischenfazit <strong>Bionik</strong> <strong>und</strong> Innovationen<br />
› s. Kapitel 4<br />
› s. Kapitel 4.7<br />
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