Bionik Aktuelle Trends und zukünftige Potenziale - Institut für ...
Bionik Aktuelle Trends und zukünftige Potenziale - Institut für ...
Bionik Aktuelle Trends und zukünftige Potenziale - Institut für ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ungen der Innovationsrichtungen <strong>und</strong> insbesondere disruptive Innovationen<br />
können evtl. in die Trajekte integriert werden – wie das bspw.<br />
bei der Informationstechnik (meist) der Fall war – können aber auch<br />
zur Infragestellung der bestehenden Trajektorien führen.<br />
Die Beharrungskräfte des nationalen Innovationssystems sind<br />
vielfach herausgearbeitet worden (bspw. Wieland 2006, Wengenroth<br />
2006) <strong>und</strong> auch die Berichte zur technologischen Leistungsfähigkeit<br />
kommen zu dem Ergebnis, dass Deutschland im Bereich der Hochtechnologien<br />
gewisse Rückstände zu verzeichnen hat. Des Weiteren<br />
wird darauf verwiesen, dass die Einführung neuer Technologien in<br />
Deutschland vor spezifischen Hemmnissen stand bzw. immer noch<br />
steht. Dies betraf insbesondere solche Bereiche, die nicht hinreichend<br />
in das deutsche System passten, wie bspw. die Bio- <strong>und</strong> Gentechnologien,<br />
zu deren Integration sich insbesondere das „chemische Paradigma“<br />
der Pharmaindustrie (nicht allein in Deutschland) als nur<br />
begrenzt fähig erwiesen hat.<br />
Bei den IKT sowie den Bio- <strong>und</strong> Gentechnologien handelt es<br />
sich um Querschnittstechnologien („general purpose technologies“<br />
– Bresnahan/Trajtenberg 1996), die in einer Vielzahl von Bereichen<br />
einsetzbar sind <strong>und</strong> damit in erheblichem Umfang zu Wandlungsprozessen<br />
beitragen können. Gegenwärtig sind es insbesondere die<br />
Nanotechnologien (Nanobiotechnologien) von denen vergleichbare<br />
Innovationswirkungen erwartet werden. Diese „general purpose technologies“<br />
kommen in vielen Sektoren bzw. Branchen zum Einsatz <strong>und</strong><br />
sind wesentlich dezentraler als bspw. die Energietechnik (Kernenergie)<br />
oder die Luft- <strong>und</strong> Raumfahrttechnik. Diese „Dezentralität“ erfordert<br />
neue Formen der Forschungs- <strong>und</strong> Technologie- bzw. Innovationsförderung,<br />
die sich weniger auf die öffentliche Förderung einzelner Technologielinien<br />
konzentrieren können. Sie müssen vielmehr die Suchprozesse<br />
optimieren <strong>und</strong> offen halten, um frühzeitige Schließungsprozesse<br />
zu vermeiden. Ein aktuelles Lernfeld ist derzeit die Förderung der Nanotechnologien,<br />
genauer die Förderung von Innovationen basierend<br />
auf den Nanotechnologien.<br />
Typisch <strong>für</strong> die Bio- <strong>und</strong> Gentechnologie, <strong>für</strong> Informatik, Nanotechnologie<br />
<strong>und</strong> eben auch <strong>Bionik</strong> ist die Gleichursprünglichkeit <strong>und</strong><br />
besonders enge Verwobenheit von technischer <strong>und</strong> wissenschaftlicher<br />
Entwicklung. Die <strong>Bionik</strong> unterscheidet sich jedoch von diesen „Techno-<br />
Wissenschaften“ insbesondere durch ihren emotionalen <strong>und</strong> normativen<br />
Gehalt. Im Unterschied zur Gentechnologie wird die <strong>Bionik</strong> in<br />
keiner Weise als gefährdend <strong>für</strong> Mensch oder Natur angesehen. Was<br />
wohl in erster Linie darauf zurückzuführen ist, dass bei bionischen<br />
Ansätzen eher versucht wird, die Natur nachzuahmen, statt sie von der<br />
bionik – <strong>Trends</strong> <strong>und</strong> <strong>Potenziale</strong> | 163<br />
5.1 <strong>Bionik</strong> im deutschen Innovationssystem<br />
»general purpose technologies«<br />
<strong>Bionik</strong> <strong>und</strong><br />
Techno-Wissenschaften<br />
5