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Bionik Aktuelle Trends und zukünftige Potenziale - Institut für ...

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6 Zusammenfassung<br />

<strong>Bionik</strong> <strong>und</strong> das Erbe der<br />

Künstlichen Intelligenz<br />

Der dritte <strong>und</strong> jüngste<br />

Hauptentwicklungsstrang:<br />

Nanobionik – Molekulare<br />

Selbstorganisation <strong>und</strong><br />

Nanotechnologien<br />

lungseffekte <strong>und</strong> Regelkreise sowie Sensoren <strong>und</strong> Aktoren). Erst mit<br />

ihrer Hilfe konnten dann wichtige Fortschritte in der Biologie, v. a. in<br />

der Biokybernetik, der Sinnesphysiologie <strong>und</strong> Neurophysiologie, bis<br />

hin zur Hirnforschung erzielt werden, welche dann wiederum positiv<br />

auf die (nicht nur bionische) technische Entwicklung in der Sensorik,<br />

der Informationsverarbeitung <strong>und</strong> Robotik zurückwirkten. Letztlich<br />

war <strong>und</strong> ist vor allem in weiten Teilen der Sensorik, der Robotik <strong>und</strong><br />

der Informationsverarbeitung bis hin zur Künstlichen Intelligenz (KI)<br />

der Mensch das bisher unerreichte Vorbild.<br />

In den vergangenen Jahren ist es allerdings, nach der anfänglichen<br />

Euphorie, um die Künstliche Intelligenz bedeutend ruhiger geworden.<br />

Wenn man aber aus guten Gründen aktuelle Ansätze wie dezentrale<br />

Steuerung, Neuronale Netze bzw. allgemeiner „organic computing“<br />

zu den bionischen Lösungen mit natürlichem Vorbild zählt, so<br />

scheint sich in diesem zweiten bionischen Strang derzeit wieder eine<br />

Aufbruchstimmung auszubreiten, weil insbesondere mithilfe der erwähnten<br />

bionischen Ansätze zur Komplexitätsbewältigung einige der<br />

inzwischen angesammelten Restriktionen im Bereich der Signal- <strong>und</strong><br />

Informationsverarbeitung <strong>und</strong> der Robotik überw<strong>und</strong>en werden können.<br />

Dieser zweite, eher biokybernetische Strang der <strong>Bionik</strong> scheint<br />

also das Erbe der KI anzutreten <strong>und</strong> zudem über die Verschmelzung<br />

von Robotik, Sensorik <strong>und</strong> Prothetik Fahrt aufnehmen.<br />

Nanobionik – Molekulare Selbstorganisation <strong>und</strong> Nanotechnologie<br />

Der dritte <strong>und</strong> jüngste Entwicklungsstrang der <strong>Bionik</strong> ist auf der molekularen<br />

<strong>und</strong> Nanoebene angesiedelt. Auch dieser Strang kann bereits<br />

auf eine längere Vorgeschichte zurückblicken. Nicht zuletzt getragen<br />

vom Schub in der Nanotechnologie insgesamt, scheint ihm aber erst<br />

derzeit der Durchbruch zu gelingen (vgl. bspw. Spinnenseide, Biomineralisation,<br />

funktionalisierte Oberflächen, Templat gesteuerte Kristallisation,<br />

Neurobionik, Nanobionik usw.). Der nanobionische Strang<br />

fokussiert auf Prozesse der molekularen Selbstorganisation sowie die<br />

(ontogenetische) Entwicklung von Molekülen, Zellen <strong>und</strong> Geweben<br />

einschließlich deren Umgestaltung (Reaktion auf Beanspruchung) <strong>und</strong><br />

(Selbst-)Heilung. Mit dieser dritten, derzeit äußerst dynamischen Linie<br />

eröffnen sich vielversprechende Lösungsansätze nicht zuletzt auch<br />

<strong>für</strong> die (fertigungs-)technischen Restriktionen des ersten Strangs. Sie<br />

eröffnen insbesondere Ansätze <strong>für</strong> die Herstellung hierarchisch strukturierter,<br />

anisotroper Werkstoffe nach dem Vorbild von Knochen,<br />

Zähnen oder Pflanzenhalmen. In der weiteren Entwicklungsperspektive<br />

liegen intelligente („smarte“) Materialien, die auf unterschiedliche<br />

Belastungen reagieren <strong>und</strong> sich ggf. auch selbst heilen können. Von<br />

192 | bionik – <strong>Trends</strong> <strong>und</strong> <strong>Potenziale</strong>

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