Bionik Aktuelle Trends und zukünftige Potenziale - Institut für ...
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<strong>Bionik</strong> (im weiten Sinne) wird allgemein ein großes Zukunftspotenzial<br />
zugesprochen. Zu ihrer Verankerung an den Hochschulen empfehlen<br />
Experten die Einführung von Aufbaustudiengängen, Projektförderung<br />
sowie die Einrichtung interdisziplinärer Forschungslaboratorien. Die<br />
Etablierung gr<strong>und</strong>ständiger <strong>Bionik</strong>-Studiengänge scheint von Seiten<br />
der Experten die weniger bevorzugte Alternative zu sein. Nichtsdestotrotz<br />
sollte vor einer endgültigen Bewertung eine umfassende Auswertung<br />
des bestehenden Studiengangs an der Hochschule Bremen erfolgen,<br />
da dort <strong>Bionik</strong> (im engen Sinne) sehr erfolgreich gelehrt wird.<br />
6.4 <strong>Bionik</strong> <strong>und</strong> Innovationen<br />
Viele bionische Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsprojekte sind über das<br />
F&E- bzw. Prototypenstadium nicht hinausgekommen. Unter den erfolgreichen<br />
Innovationen befinden sich zudem wenige weit reichende<br />
Innovationen, mit deren Hilfe neue Märkte erschlossen werden konnten,<br />
sondern eher inkrementelle Verbesserungsinnovationen.<br />
Bevor nach <strong>Bionik</strong> spezifischen Treibern <strong>und</strong> Hemnnissen gesucht<br />
wird, muss zunächst einmal dargestellt werden, dass als die wichtigsten<br />
Treiber <strong>und</strong> Hemmnisse <strong>für</strong> bionische Innovationen diejenigen<br />
identifiziert werden können, die als Treiber <strong>und</strong> Hemmnisse <strong>für</strong> jegliche<br />
Innovationen bekannt sind. Innovationen werden ganz gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
von zwei Faktoren beeinflusst: der Entwicklung neuer (nicht nur)<br />
technischer Möglichkeiten („technology push“) auf der einen <strong>und</strong> einem<br />
bestimmten Nachfragesog („demand pull“) auf der anderen Seite.<br />
Beide Faktoren müssen zusammen kommen, damit überhaupt Innovationen<br />
entstehen <strong>und</strong> sich durchsetzen können. Zusätzlich wirken<br />
die staatliche Regulation, die Wettbewerbsbedingungen auf den einschlägigen<br />
Märkten sowie – mit Blick auf die Möglichkeiten zur Innovation<br />
– die Pfadabhängigkeiten auf der einen <strong>und</strong> die Gelegenheitsfenster<br />
auf der anderen Seite. Das heißt, wenn Innovationen aus der<br />
<strong>Bionik</strong> entweder erfolgreich oder nicht erfolgreich sind, dann besteht<br />
eine (sogar recht hohe) Wahrscheinlichkeit, dass der Erfolg oder Misserfolg<br />
wenig mit dem bionischen Ursprung oder Charakter der Innovation<br />
zu tun hat. Meist sind es Pfadabhängigkeiten, die dazu führen,<br />
dass sich Innovationen häufig nicht durchsetzen können, selbst wenn<br />
sie bestehenden Produkten, Verfahren oder Dienstleistungen deutlich<br />
überlegen sind. Die zu ersetzenden Technologien sind in Systeme eingeb<strong>und</strong>en,<br />
die sich um sie herum gebildet oder an sie angepasst haben.<br />
Die damit einhergehenden Systemträgheiten können nicht so ohne<br />
Weiteres überw<strong>und</strong>en werden.<br />
bionik – <strong>Trends</strong> <strong>und</strong> <strong>Potenziale</strong> | 199<br />
6.4 <strong>Bionik</strong> <strong>und</strong> Innovation<br />
Viele <strong>Bionik</strong>-Innovationen erst im<br />
Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsstadium<br />
Allgemeine Innovationstreiber<br />
<strong>und</strong> -hemmnisse wirken auch auf<br />
bionische Innovationen<br />
»technology push« &<br />
»demand pull«<br />
Pfadabhängigkeiten<br />
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