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Bionik Aktuelle Trends und zukünftige Potenziale - Institut für ...

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ständig geschlossene Kreisläufe Idealbilder. Auch in der Natur gibt<br />

es keine perfekten Kreisläufe, aber wenn von Organismen neue<br />

Stoffe entwickelt werden, entstehen ko-evolutiv in der Regel auch<br />

entsprechende Abbauwege. Organische „Abfälle“ werden im Sinne<br />

einer Kaskade von anderen Organismen genutzt, bis hinunter zum<br />

Humus bzw. zur Mineralisierung.<br />

� Diversität, Red<strong>und</strong>anz, Modularität, Multifunktionalität<br />

Die Vielfalt von Lösungen spielt in der Evolution eine wichtige<br />

produktive <strong>und</strong> stabilisierende Rolle, auch wenn weit verbreitete<br />

Vorstellungen über einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen<br />

Vielfalt <strong>und</strong> ökologischer Stabilität meist grobe Vereinfachungen<br />

darstellen. Module wie Organe, Zellen, Organellen <strong>und</strong><br />

Moleküle ermöglichen Vielfalt auf der Basis eines begrenzten Sets<br />

von Strukturen.<br />

� Multikriterielle (mehrdimensionale) Optimierung in dynamischer<br />

Umgebung<br />

Die multikriterielle Optimierung gehört vermutlich zu den interessantesten<br />

Leistungen von Evolutionsprozessen. Unsere technischen<br />

Artefakte sind allzu oft nur mit Blick auf einige wenige<br />

Zielfunktionen optimiert <strong>und</strong> zudem auf wohl definierte Randbedingungen<br />

angewiesen. Organismen funktionieren auch in turbulenten<br />

Umgebungen. Schnecken schaffen es bspw. ihr Perlmutt<br />

auch in einer „dreckigen Brühe“ zu produzieren. Die sich am<br />

Evolutionsprozess orientierenden (bionischen) Optimierungsverfahren<br />

eröffnen einen Zugang zu multikriteriellen Optimierungsverfahren.<br />

� Adaptivität, Resilienz, Selbstheilung<br />

Störungen, Angriffe usw. sind in der Natur normal. Natürliche<br />

Systeme können sich nicht darauf beschränken diese abzuwehren<br />

oder ihnen zu entkommen. Sie müssen lernen, Störungen <strong>und</strong> Angriffe<br />

zu verarbeiten, ohne dadurch völlig aus dem Gleichgewicht<br />

geworfen zu werden (in dramatische Systemzustände zu geraten).<br />

Stichworte betreffen hier den Aufbau <strong>und</strong> die Stärkung von Abwehr-<br />

bzw. Immunsystemen sowie Mechanismen wie Selbstheilung,<br />

Resilienz, Robustheit sowie Gestaltungsziele wie Eigensicherheit<br />

usw.<br />

� Selbstorganisation<br />

Die Fähigkeit zum Aufbau komplexer Strukturen (fern vom thermodynamischen<br />

Gleichgewicht) gehört ebenfalls zu den interessantesten<br />

Fähigkeiten von Organismen <strong>und</strong> Populationen bzw. des<br />

ganzen Evolutionsprozesses. Möglichkeiten einer bionischen Umsetzung<br />

dieses Prinzips beginnen womöglich schon im anorgani-<br />

bionik – <strong>Trends</strong> <strong>und</strong> <strong>Potenziale</strong> | 31<br />

2 .4 Der besondere Charakter der <strong>Bionik</strong><br />

2

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