Bionik Aktuelle Trends und zukünftige Potenziale - Institut für ...
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herstellen. All dies betont die Bedeutung des Zusammenspiels von<br />
Akteuren im Innovationsprozess.<br />
Nach Schumpeter ist Innovation die erfolgreiche Durchsetzung neuer<br />
Kombinationen von Existierendem <strong>und</strong> Neuem durch den Unternehmer.<br />
Anders ausgedrückt entstehen neue u. a. technologische Anwendungen<br />
durch die Verbindung der Wissensflüsse der unterschiedlichen<br />
Wissensproduzenten (F&E Einrichtungen, Produzenten, Anwender,<br />
etc.), die in Form von Netzwerken beschrieben werden können. Wie<br />
Innovationsnetzwerke <strong>für</strong> neue technologischer Ansätze, bspw. Nanotechnologien<br />
oder auch <strong>Bionik</strong>, aussehen beziehungsweise ausgestaltet<br />
werden sollten, damit sich die neuen Technologien gegenüber etablierten<br />
Trajektorien durchsetzen können <strong>und</strong> auf dem Markt erfolgreich<br />
werden, wird damit zu einer wichtigen Gestaltungsfrage, sowohl der<br />
Forschung <strong>und</strong> Entwicklung selbst als auch der Forschungspolitik <strong>und</strong><br />
Innovationsförderung. Auf die Politik kommen damit neue Aufgaben<br />
zu, bspw. als Netzwerkinitiator, Moderator oder Förderer, um die<br />
„time to market“ Spanne zu verringern, oder auch um neue <strong>und</strong> ggf.<br />
gezielt auf nachhaltigeres Wirtschaften orientierte F&E Ansätze zu<br />
fördern (Kemp 2001, „Lead Markt Ansatz“ – Jacob et al. 2005).<br />
Allerdings ist darauf zu verweisen, dass die Innovationsforschung<br />
die Erwartungen auf weit reichende Gestaltungsmöglichkeiten eher<br />
dämpft, indem sie die Entwicklung <strong>und</strong> Diffusion von Innovationen<br />
in zunehmendem Maße als einen komplexen <strong>und</strong> interaktiven Prozess<br />
begreift, in den eine Vielzahl von Akteuren involviert ist <strong>und</strong> der<br />
durch multiple Feedbacks charakterisiert wird. Es sei zwar deutlich<br />
erkennbar, dass institutionelle Arrangements <strong>und</strong> Akteursbeziehungen,<br />
die die Entwicklung <strong>und</strong> Diffusion von neuen Technologien beeinflussen,<br />
<strong>für</strong> Unterschiede in der ökonomischen Leistung von Ländern,<br />
Regionen <strong>und</strong> Sektoren zentral sind. Allerdings unterliegen die<br />
Muster von Innovationsprozessen selbst dynamischen Veränderungen<br />
<strong>und</strong> Innovationssysteme sind zur permanenten Anpassung an neue<br />
Herausforderungen gezwungen, wie sie etwa die Globalisierung, die<br />
sich herausbildende Wissensgesellschaft, die Verbreitung neuer generischer<br />
Technologien (bspw. IKT) <strong>und</strong> das wachsende gesellschaftliche<br />
Problembewusstsein bezüglich globaler Problemlagen bzw. der<br />
(Nicht-)Nachhaltigkeit des Wirtschaftens darstellen.<br />
Zudem sind Differenzierungen hinsichtlich der Art (technisch, organisatorisch,<br />
institutionell) <strong>und</strong> insbesondere auch der Schrittweite von<br />
Innovationen angebracht. Letzteres wird über die Unterscheidung<br />
zwischen „inkrementellen“ (kontinuierlichen) Innovationen entlang<br />
eines Trajekts <strong>und</strong> „disruptiven“ Innovationen <strong>und</strong> Pfadwechseln vollzogen.<br />
Letztere können vielfach nicht von bestehenden Innovations-<br />
bionik – <strong>Trends</strong> <strong>und</strong> <strong>Potenziale</strong> | 161<br />
5.1 <strong>Bionik</strong> im deutschen Innovationssystem<br />
Forschungs- <strong>und</strong> Innovationspolitik<br />
Eingeschränkte Gestaltungsmöglichkeiten<br />
von Innovationsprozessen<br />
Inkrementelle <strong>und</strong> disruptive<br />
Innovationen<br />
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