pdf-Dokument - Norman Eschenfelders Homepage

gal. Johan verbrachte den ganzen Tag hier, zwischen seinen Pflan-
zen.
Manchmal hatte er auch Besuch von dem Nachbarsjungen und
dann erzählte Johan ihm von seiner Zeit in Afrika, als er mit seiner
Frau noch glücklich gewesen war.
Van Nistelrooy kniete sich vor einen Tomatenstrauch und griff
langsam zwischen die grünen Blätter. Sorgsam riss er eine Tomate
ab und drehte sie dann im matten, milchigen Sonnenlicht. Sie sah
saftig aus und lecker. Er führte sie an seine Lippen und er genoss
allein schon das Gefühl der glatten Haut auf seinen dünnen Lippen,
er lächelte und öffnete seinen Mund um in die Tomate zu beißen.
Sie war köstlich, so köstlich wie sie nur sein konnte. Sie war perfekt.
Er hatte viel Zeit, sie so zu züchten. Johan war ganz alleine
und war eigentlich froh darüber und doch brauchte er die Nähe
der Menschen. An einem Tag in der Woche, an jedem Sonntag, hol-
te er sich seine Dosis menschliche Nähe.
Johan merkte, wie er zu Schwitzen begann. Er würde sich erkälten,
wenn er jetzt schwitzte und dann wieder hinaus ging, in die
Kälte. Auch wenn es nur ein kurzer Weg zurück ins Haus war, er
zog sein Hemd aus und setzte sich in den warmen, trockenen
Sand. Er hatte mit dem Bau eines Swimmingpools angefangen, aber
ihm fehlte noch das Geld für die Fliesen und die Pumpe. Also
eigentlich allem, was einen Swimmingpool von einem Teich oder
Tümpel unterscheidet. Er hatte ein Loch gegraben, in Richtung seiner
Bananen- und Ananaspflanzen, es war schon betoniert und
man konnte schon erkennen, was es sein sollte. Er merkte nicht so
recht, wie die Zeit verging, doch plötzlich stand er auf um einige
Hanfblätter aus der Trockenkammer zu nehmen.
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