pdf-Dokument - Norman Eschenfelders Homepage

„Das Auge hab ich mit ein wenig Kunstharz fixiert um es zu re-
konstruieren. Der linke Augapfel war zerstört, mit der Klinge des
Messers, mit dem er sich auch 67 andere Stichwunden zugefügt
hat.“, sagte er und straffte seine Silikonhandschuhe, was ein
schnalzendes Geräusch machte. Er legte die Knochensäge auf das
Stahlschränkchen. Pearson ging um den Tisch herum und schlug
die Plastikfolie vorsichtig zurück, sodass man Daves Oberkörper
sehen konnte.
Mit dem behandschuhten Zeigefinger seiner rechten Hand fuhr
er den Schnitt entlang, man sah das erstarrte Blut auf den vielen
Wunden sehr deutlich. Ein Schnitt vom Brustbein zum Bauchnabel,
genau in der Mitte seines Torsos, es sah sehr sauber und professionell
aus. Der berühmte y-Schnitt.
Pearson: „In seiner Lunge konnte ich Rückstände von Tetrahydrocannabiol
finden. Sein Urin war clean, in seinen Haaren
konnten wir keine Rückstände finden.“
Er wartete noch kurz und dann deckte er den Toten wieder zu.
Er lächelte noch einmal kurz: „Der arme Junge, das war sein erster
Joint. Ich hatte schon mit Kiffern zu tun, die ein halbes Jahrhundert
Marihuana geraucht haben.“
Batters fragte: „Kann man dagegen allergisch sein, war es eine allergische
Reaktion?“
Pearson ballte die Hände zu Fäusten und lehnte sich ein wenig
von dem Tisch weg, er drückte seinen Rücken durch und es knackte.
„Das ist möglich, aber in seiner Krankengeschichte ist keine Al-
lergie verzeichnet, er hatte kein Asthma und auch keinen Heuschnupfen.“
„Eine Überdosis?“, fragte Ripley.
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