pdf-Dokument - Norman Eschenfelders Homepage

Langsam realisierte er wirklich, dass er das war, dort in dem
Spiegelbild.
Er stöhnte und er sabberte weiter.
Der Speichel vermischte sich mit einem Blutstropfen und das
Gemisch rann seine Wange hinab.
Die Erinnerung kam nicht wieder.
Er wusste wer er war und andere grundlegende Dinge, aber
sonst nichts.
Er wischte sich das Blut aus dem Gesicht und dann die Hände
unter lauwarmem Wasser. Seine Finger prickelten, die Fingerkuppen
schimmerten bläulich auf. Er war ziemlich unterkühlt.
Wie lange hatte er wohl so - fast nackt - auf dem Bett gelegen?
Jetzt konnte er wieder analytisch denken.
Die wenigen Erinnerungen kamen wieder und sie waren ver-
schwommen wie ein Gemälde, das man mit Terpentin beträufelt.
Sein Verstand arbeitete schon fast wieder normal.
Es hatte zwölf Uhr geläutet. Es war Freitag.
Ein Schluck Wasser.
Erfrischend und so gut.
Er spuckte aus, blutig.
Ein weiterer Schluck, den er dann schluckte.
Mit den nun nassen Händen, aus denen er getrunken hatte,
wischte er sich über den Oberkörper, den er mit Blut betropft, be-
sabbert hatte.
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