pdf-Dokument - Norman Eschenfelders Homepage

Der Wirtschaftsteil war noch öder. Börsenkurse und reiche Sä-
cke, die hofften, nächstes Jahr noch mehr Kohle zu machen.
Das war für ihn alles so weit entfernt.
Alles viel zu abstrakt.
Er überflog die Todesanzeigen.
Niemand den er kannte. Beruhigend.
Er sah sie sich trotzdem weiter an.
Robert sah sich die Jahreszahlen an. Wann sie geboren und gestorben
waren. Er rechnete aus wie alt sie waren und bei jedem,
der jünger als fünfundsechzig gewesen war, als er in den letzten
Tage starb, dachte er kurz über sich nach. Wie alt er wohl werden
würde? Wie alt wurden seine Eltern?
Er blätterte weiter, bis er auf der letzten Seite war, da faltete er
sie wieder und zog sie an den Seiten stramm. Dann drehte er die
Zeitung wieder um und las die Titelseite.
Über diese Seite kam er jetzt nicht hinaus.
Konstantin hatte sich wieder abgekühlt und zerquetschte die Dose
in der Hand. Er warf sie in die Mülltonne und freute sich, als er
traf. Die Tonne war gut drei Meter entfernt gewesen, aber nicht
unbedingt ungünstig aufgestellt.
Auf der Titelseite war ein Bild eines brennenden Hauses, einer
Villa wie man sie auf Roms Hügeln öfter sah. Eben der typische
mediterrane Chic, der gerade so angesagt war. Terrakotta im Gar-
ten, vor den Fenstern und auf dem Dach. Die Wände sandfarben,
auf dem Bild waren sie aber doch schon eher kohleschwarz. Das
Foto musste gestern Mittag gemacht worden sein, wieso hatte er
davon noch nichts mitbekommen? Er war doch im Dienst gewesen
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