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JAHRESBERICHT 2010 - Staatliche Kunstsammlungen Dresden

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12<br />

albrecht Dürers »Maria als schmerzensmutter«<br />

(Leihgabe aus den Bayerischen staatsgemäldesammlungen<br />

München) und die sieben Tafeln<br />

»Die sieben schmerzen der Maria«<br />

b licke Zu rück u n D blicke nach<br />

Vorn – 450 Jah re sta atlich e<br />

ku nstsammlu ngen DresDen<br />

Cyriacus reder (röder),<br />

Bildnis von Kurfürst august<br />

»Zukunft seit 1560« – so haben die <strong>Staatliche</strong>n <strong>Kunstsammlungen</strong><br />

<strong>Dresden</strong> ihr Jubiläumsjahr überschrieben.<br />

Dieses Motto macht die Besonderheit des Jahres <strong>2010</strong> für<br />

die Dresdner Sammlungen deutlich: der Rückblick auf<br />

450 Jahre der eigenen Geschichte ist ein wichtiger Grund<br />

zum Feiern und Rekapitulieren, aber auch ein Moment der<br />

Standortbestimmung und der Ausrichtung auf die Herausforderungen<br />

der Zukunft. Im Jahr <strong>2010</strong> haben sich alle<br />

diese Aspekte für die <strong>Staatliche</strong>n <strong>Kunstsammlungen</strong><br />

<strong>Dresden</strong> miteinander verbunden.<br />

Dabei war zunächst gar nicht unumstritten, ob dieses Jahr<br />

sich überhaupt für die Feier eines Jubiläums eignet – denn<br />

wo findet sich ein eindeutiger Startpunkt für eine so<br />

mannigfaltige und vielgestalte Sammlungstätigkeit, die,<br />

geprägt von den unterschiedlichen Interessensschwerpunkten<br />

historischer Persönlichkeiten, den Charakter der<br />

heutigen Sammlungen geschaffen hat? Die heutige<br />

Struktur des Museumsverbundes (er zählt mittlerweile<br />

12 Häuser) ist noch recht jung, erst ein gutes halbes Jahrhundert<br />

alt. Trotz dieser verhältnismäßig kurzen Institutionsgeschichte<br />

beginnt das Sammeln von Objekten aus<br />

Wissenschaft und Kunst in <strong>Dresden</strong> wesentlich früher.<br />

Wann genau die sächsischen Herrscher begannen, ihnen<br />

als wertvoll und bewahrenswert erscheinende Dinge zusammenzutragen,<br />

lässt sich nicht mehr eindeutig feststellen.<br />

Die Leidenschaft für kunstvoll hergestellte Gegen­<br />

im Kapitel »Konfrontation« setzt sich die Jubiläumsausstellung<br />

mit schwierigen Themen auseinander:<br />

»Entartete Kunst« und »sonderauftrag Linz«<br />

stände wird kaum mit einem Paukenschlag am sächsischen<br />

Hofe Einzug gehalten haben, sondern über Jahre<br />

entstanden sein. Der Paukenschlag, der diese Leidenschaft<br />

in festere Bahnen lenkte, dessen Klang die Geschichte<br />

überdauert hat und im Jahr <strong>2010</strong> laut und deutlich in den<br />

<strong>Staatliche</strong>n <strong>Kunstsammlungen</strong> zu hören war, ist die Einrichtung<br />

der Kunstkammer im dritten Obergeschoss des<br />

Dresdner Residenzschlosses durch Kurfürst August im Jahr<br />

1560. Beleg hierfür ist die Erwähnung in der ersten gedruckten<br />

Beschreibung der Kunstkammer aus dem Jahr<br />

1671. Mit der Kunstkammer beginnt ein konzentriertes,<br />

systematisches und vor allem zukunftsgerichtetes Sammeln.<br />

Kunst und Wissenschaft waren dabei eng miteinander<br />

verbunden und die Grenzen zwischen Forscherdrang<br />

und Repräsentationsgedanken waren fließend.<br />

All diese Merkmale ziehen sich wie Leitmotive durch die<br />

Geschichte der <strong>Kunstsammlungen</strong>. Die faszinierendste<br />

Perspektive unter ihnen ist jedoch die Zukunftsorientierung<br />

im Bewusstsein der eigenen Historizität, oder anders<br />

gesagt, der Blick auf das Sammeln als einen Moment, in<br />

dem Geschichte entsteht. Der Leitspruch des Jubiläumsjahres<br />

»Zukunft seit 1560« ist damit mehr als nur ein einfaches<br />

Motto. Er ist vielmehr die verdichtete Form eines<br />

tief verwurzelten Selbstverständnisses, das über Generationen<br />

hinweg in den Sammlungen gepflegt wurde.<br />

Die ausstellung<br />

Es ist daher nicht verwunderlich, dass es auch eben jener<br />

nach vorne gerichtete Blick war, der die Konzeption der<br />

Ausstellung »Zukunft seit 1560 – Die Ausstellung« maßgeblich<br />

beeinflusst hat. Er bereitet den Hintergrund, vor

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