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JAHRESBERICHT 2010 - Staatliche Kunstsammlungen Dresden

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26<br />

»Tanzendes Porzellan«<br />

bei der Eröffnungsfeier in <strong>Dresden</strong><br />

Großprojektes nicht möglich gewesen wäre. Die Darstellung<br />

des inhaltlichen Konzepts der Ausstellung lag anschließend<br />

beim Direktor der Porzellansammlung, Dr. Ulrich<br />

Pietsch. Der offizielle Teil des Abends endete mit<br />

einem Auftritt des »Porzellanballetts«, das Figuren Meissener<br />

Porzellans® auf der Bühne tänzerisch zum Leben<br />

erweckte.<br />

Zauber der Zerbrechlichkeit<br />

Die im Tanz so anmutig vor Augen geführte Geschichte<br />

vom Zauber des europäischen Porzellans beginnt zwar in<br />

Meißen, doch sein Ruf und auch das Wissen um die Herstellung<br />

des begehrten Werkstoffes drang im 18. Jahrhundert<br />

schnell über die sächsischen Landesgrenzen hinaus.<br />

Porzellanmanufakturen waren bald überall in Europa<br />

gegründet. Bis Mitte des 18. Jahrhunderts war es jedoch<br />

Meißen, das – vielfach imitiert – die Gestaltungsformen<br />

und Dekore dominierte. Ernstzunehmende Konkurrenz<br />

entstand erst danach durch den Aufstieg von Manufakturen<br />

wie Sèvres oder Berlin.<br />

Es fällt nicht schwer, sich die Vielzahl von historischen und<br />

künstlerischen Wechselbeziehungen vorzustellen, die damals<br />

die Welt der europäischen Porzellanmacher bestimmten.<br />

Bis heute legen ihre Werke eindrucksvoll Zeugnis darüber<br />

ab. Um genau diesen Wechselwirkungen nachzuspüren<br />

und damit die europäische Dimension des Phänomens<br />

Porzellankunst zu unterstreichen, hat die Porzellansammlung<br />

der <strong>Staatliche</strong>n <strong>Kunstsammlungen</strong> <strong>Dresden</strong> parallel zu<br />

der Ausstellung in <strong>Dresden</strong> die Ausstellung »Zauber der<br />

Zerbrechlichkeit – Meisterwerke europäischer Porzellan­<br />

Blick in die ausstellung »Zauber der Zerbrechlichkeit«,<br />

Ephraim-Palais, Berlin<br />

Zur Eröffnung in Berlin: staatssekretär im<br />

Bundesministerium der Finanzen Werner Gatzer,<br />

Dr. Ulrich Pietsch und Dr. Franziska Nentwig,<br />

Generaldirektorin stiftung stadt museum Berlin<br />

kunst« in Berlin konzipiert. In Zusammenarbeit mit der<br />

Stiftung Stadtmuseum Berlin wurde dort im Ephraim­Palais<br />

gezeigt, wie sich die europäische Porzellankultur im Laufe<br />

des 18. Jahrhunderts entwickelte, welchen Mustern sie<br />

folgte und an welcher Stelle Innovationen ihrer Gestaltung<br />

eine neue Richtung gaben.<br />

Rund 500 Porzellane wurden für diese einzigartige Schau<br />

in Berlin zusammengetragen. Ein Fünftel von ihnen<br />

stammte aus der Dresdner Porzellansammlung, die übrigen<br />

Stücke waren Leihgaben unter anderem aus Berlin,<br />

Amsterdam, St. Petersburg und Sèvres. Hergestellt wurden<br />

sie von rund 50 europäischen Manufakturen. Im<br />

Ausstellungskonzept von Kuratorin Dr. Theresa Witting<br />

wurden dabei die Spezifika der unterschiedlichen Produktionen<br />

ebenso vorgestellt wie die verbindenden Elemente<br />

einer gemeinsamen Tradition. Die gestalterische Dominanz<br />

Meissens wurde dabei ebenso sichtbar wie im Gegenzug<br />

die Beeinflussung der sächsischen Produktion<br />

durch die europäische Konkurrenz.<br />

Von Porzellan und Diplomatie<br />

Die Betrachtung des Phänomens Porzellan aus dieser<br />

Perspektive machte vor allem eines deutlich: Das »Weiße<br />

Gold« hat neben der künstlerischen und wirtschaftlichen<br />

auch eine politische Dimension und ist von jeher eng mit<br />

dem Geflecht der internationalen Beziehungen verbunden.<br />

Und so wundert es auch nicht, dass bei der Ausstellungseröffnung<br />

am 9. Mai <strong>2010</strong> in der Berliner Nikolaikirche<br />

Diplomaten aus allen Ländern anwesend waren, aus<br />

denen die Leihgaben zur Ausstellung gekommen sind.

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