JAHRESBERICHT 2010 - Staatliche Kunstsammlungen Dresden
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seite 102: Neu inszeniert: architekt Peter Marino<br />
gestaltete im Tiersaal der Porzellansammlung den<br />
Baldachin nach chinesischem Vorbild<br />
Blick in den rohbau des riesensaals im residenzschloss<br />
Von Der eröffn u ng Zu r gru n Dstei<br />
n legu ng – es geht Weiter!<br />
Mit der Eröffnung der Türckischen Cammer und des Albertinums<br />
im März und Juni <strong>2010</strong> waren zwei sehr unterschiedliche<br />
Baumaßnahmen abgeschlossen. Längst nicht<br />
beendet ist dagegen die Aufgabe, sämtliche Gebäude, in<br />
denen Schätze der <strong>Staatliche</strong>n <strong>Kunstsammlungen</strong> <strong>Dresden</strong><br />
beherbergt sind, auf die Anforderungen des 21. Jahrhunderts<br />
einzurichten. Viel Zeit zum Feiern blieb also nicht.<br />
»Das schloss ist fertig – es muss nur noch<br />
gebaut werden!«<br />
Die Fassaden sind geschlossen, ein modernes Dach wölbt<br />
sich über den Giebeln, kein Baukran zu sehen. Die Besucher<br />
strömen in Massen zu den Eingängen – Normalbetrieb<br />
im Dresdner Residenzschloss. Und dennoch: Von den<br />
zukünftig 9375 Quadratmetern Ausstellungsfläche im<br />
Schloss sind Ende <strong>2010</strong> erst 3745 für die Öffentlichkeit<br />
zugänglich, gut 40 Prozent. Prof. Dr. Dirk Syndram ist Direktor<br />
des Grünen Gewölbes, der Rüstkammer und damit<br />
auch der Türckischen Cammer. Die Bestände dieser Museen<br />
bestimmen neben dem KupferstichKabinett und<br />
dem Münzkabinett den größten Teil der jetzigen und<br />
künftigen Präsentation. 2004 wurde unter Syndrams<br />
Regie das Neue Grüne Gewölbe eröffnet und 2006 das<br />
Historische Grüne Gewölbe. Auch nach der glanzvollen<br />
Eröffnung der Türckischen Cammer gibt es keine Pause.<br />
Als nächster Ausstellungsbereich wird im zweiten Obergeschoss<br />
des Ostflügels voraussichtlich 2012 der Riesensaal<br />
fertiggestellt werden. Nach dem Stand der Dinge<br />
Bei der Planung des riesensaals: Prof. Dr. Dirk syndram und<br />
der architekt Philipp stamborski (architekturbüro Peter Kulka)<br />
gefragt, antwortet Syndram mit Blick auf die bereits abgeschlossene<br />
Konzeption und die sehr weitgehenden<br />
Ausführungsplanungen verschmitzt: »Das Schloss ist<br />
fertig – es muss nur noch gebaut werden!«<br />
Der 57 Meter lange, 13 Meter breite und fast 10 Meter hohe<br />
Riesensaal ist im wahrsten Wortsinn großartig. Vom Architekten<br />
Peter Kulka neu gestaltet, wird der Raum jene<br />
Objekte aufnehmen, die allgemein mit der Rüstkammer<br />
eines der reichsten Herrscherhäuser des Heiligen Römischen<br />
Reiches verbunden werden: Turnierwaffen, Repräsentations<br />
und Prunkrüstungen sowie Hieb, Stich und<br />
Feuerwaffen von hoher Qualität. Der Riesensaal bildet den<br />
Auftakt für einen eindrucksvollen Rundgang. Im Anschluss<br />
an das höfische Turnierwesen werden im Großen Ballsaal<br />
und im Propositionssaal mit einer Fülle kostbarer Objekte<br />
die Bereiche höfische Jagd und fürstliches Festwesen<br />
präsentiert. Beide Säle werden in ihrer Raumhülle die Architektur<br />
der Mitte des 19. Jahrhunderts zurückerhalten<br />
– wenn auch nicht deren farbige Fassung. Das zwischen<br />
den beiden Sälen liegende Turmzimmer soll ebenso wie<br />
die fünf Räume und Säle des Paradegeschosses im Westflügel<br />
so weit wie möglich in den Formen des 18. Jahrhunderts<br />
rekonstruiert werden. Hier wird die einstige barocke<br />
Ausstattungspracht des Residenzschlosses sichtbar. Vier<br />
Räume mit musealer Nutzung ergänzen diese rekonstruierten<br />
Epochenräume.<br />
Wendet man sich aus dem Riesensaal kommend nach<br />
rechts, gelangt man in das zweite Obergeschoss des<br />
Georgenbaus. Es wird die Dauerausstellung des Münzkabinetts<br />
aufnehmen, den rekonstruierten Kleinen Ballsaal<br />
des frühen Historismus und die Ausstellung der silbernen<br />
Waffen der Kurfürsten – prachtvolle Paradeharnische und<br />
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