JAHRESBERICHT 2010 - Staatliche Kunstsammlungen Dresden
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Der Weltenhüter (Detail)<br />
wurde gereinigt, …<br />
rung wurde eine Mischung aus Schiefer<br />
mehl oder Tonen und Bindemittel verwen<br />
det. Auf den aufgetragenen BolusUnter<br />
grund der Oberfläche wurden eine Blatt<br />
und eine Ölbronzevergoldung aufgebracht.<br />
Die Restaurierungsarbeiten umfassten die<br />
Reinigung der Oberfläche, die Entfernung<br />
alter Restaurierungen (Gips, Holzkitt) und<br />
die Tränkung der Schrumpf und Quellrisse,<br />
die durch voluminöse Korrosion an<br />
den Konstruktionsdrähten entstanden<br />
waren. Die Oberflächen wurden eingeschliffen<br />
und die ergänzten Stellen mit<br />
Bolus grundiert und nachvergoldet.<br />
• Kleine Holztruhe zur Aufbewahrung<br />
von Schreibutensilien aus Korea<br />
(14. – 15. Jahrhundert)<br />
Die Truhe ist rechteckig und rotbraun<br />
lackiert. An den Ecken, Kanten und an der<br />
Vorderwand befinden sich reiche Messingbeschläge<br />
mit Durchbruchs und Gravierarbeit.<br />
Im Inneren der Truhe sind einzelne<br />
Fächer für die Schreibutensilien.<br />
Die Truhe wird für die Präsentation in der<br />
KoreaAusstellung restauriert.<br />
Zu Beginn erfolgte eine allgemeine Reinigung.<br />
Der Innenraum der Truhe und die<br />
Außenflächen wurden abgesaugt.<br />
Die Lackoberfläche wurde mit weichem<br />
Schwamm und Weichwasser (leicht<br />
feucht) mit etwas Tensid, vorsichtig gereinigt.<br />
Die Metallbeschläge erhielten mit<br />
Aceton und Wattestäbchen eine Reini<br />
… schrumpf- und Quellrisse ausgebessert und die<br />
ergänzten stellen anschließend nachvergoldet<br />
gung und wurden mit mikrokristallinem<br />
Wachs konserviert und mit weichem<br />
Baumwolltuch nachpoliert.<br />
Zwei optisch störende Fehlstellen bzw.<br />
Beschädigungen im Lack der Seitenflächen<br />
wurden mit klassischem Kreidegrund<br />
(Warmleim/Knochenleim, Kreide,<br />
rotes Pigment) in mehreren Schichten<br />
gefüllt, nach ausreichender Trocknung mit<br />
Skalpell eingeebnet bzw. geglättet, retuschiert<br />
und mit hellem, auch leicht eingefärbten<br />
Schellack überzogen. Andere<br />
unauffällige Kratzer und leichtere Beschädigungen<br />
im Lack wurden als Gebrauchsspuren<br />
belassen.<br />
Durch eine teilweise Beschädigung der<br />
Füße hatte die Truhe keine Standfestigkeit,<br />
deshalb wurden Fußleisten in Nadelholz<br />
grob nachgeschnitzt und mit Warmleim<br />
aufgeleimt. Im Anschluss daran<br />
wurde die originale Form angepasst und<br />
alle Füße auf eine Höhe gebracht,<br />
abschließend entsprechend retuschiert<br />
(Acrylfarben) und mit hellem Schellack<br />
dünn überzogen.<br />
kunstfonds<br />
• Antje Blumenstein, »homogenisiert 4«,<br />
Öl auf Gewebe, 1999<br />
Das im Rahmen der Förderankäufe des<br />
Freistaates Sachsen 2000 für den Kunstfonds<br />
erworbene Gemälde von Antje Blumenstein<br />
war mehrere Jahre in der Säch<br />
antje Blumenstein, »homogenisiert 4«,<br />
1999 (Detail) vor der restaurierung und nach<br />
der Entfernung von Laufspuren und Nasen<br />
sischen Staatskanzlei ausgestellt. Bei<br />
einer Zustandskontrolle wurde ein konservatorisches<br />
Problem festgestellt: Die Malschichtoberfläche<br />
wies eine erhöhte Klebrigkeit<br />
auf und es war durch partielle<br />
Binde mittel anrei che run gen zur Bildung<br />
von Laufspuren und Nasen gekommen.<br />
Die Klebrigkeit, die Bindemittelanreicherungen<br />
und auch das Vorhandensein einer<br />
sogenannten Apfelsinenhaut wiesen auf<br />
die Verwendung von zu viel Bindemittel<br />
hin. Neben der Überbindung der Farben<br />
mit Terpentin könnte auch ein Zumischen<br />
weiterer Stoffe, z. B. von nicht trocknenden<br />
Ölen oder Weichmachern, einen solchen<br />
Zustand hervorrufen. Äußere Einwirkungen<br />
wie z. B. extreme Temperaturschwankungen<br />
oder Lösungsmittelausdünstungen<br />
(u. a. aus Teppichböden)<br />
begünstigen Zustandsveränderungen<br />
zusätzlich. Eine kostenaufwändige chemische<br />
Analyse der verwendeten Bindemittel<br />
am Gemälde war nicht möglich.<br />
Verschiedene Tests und eine Recherche<br />
des Umfeldes konnten das auslösende<br />
Moment für diesen Fall nicht identifizieren.<br />
Als Maßnahmen am Kunstwerk selbst<br />
wurden die rotfarbenen Nasen, die teilweise<br />
in weiße Farbpartien hineinliefen,<br />
angelöst und abgenommen. Für die<br />
zukünftige Lagerung, den Transport und<br />
die Präsentation des Kunstwerkes wurden<br />
konservatorische Festlegungen getroffen.<br />
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