16.01.2013 Aufrufe

JAHRESBERICHT 2010 - Staatliche Kunstsammlungen Dresden

JAHRESBERICHT 2010 - Staatliche Kunstsammlungen Dresden

JAHRESBERICHT 2010 - Staatliche Kunstsammlungen Dresden

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

28<br />

»astrolabium«<br />

aus dem Mathematisch-Physikalischen<br />

salon,<br />

wie es auch in<br />

Gemälden von<br />

Vermeer zu finden<br />

ist<br />

Blick in den Gobelinsaal der Gemäldegalerie alte Meister<br />

muss man von einer großen Vermeer­Ausstellung sprechen.<br />

Denn mehr echte Vermeers versammeln sich selten<br />

an einem Ort. Zu stark ist die Abneigung der Museen, die<br />

kostbaren Originale auszuleihen, zu gewaltig der Versicherungswert,<br />

zu berechtigt vielleicht auch die Furcht vor<br />

Kunsträubern oder zudringlichen Besuchern.«<br />

Das frühwerk<br />

Ziel der Ausstellung war auch nicht, mit Fülle zu punkten,<br />

sondern das Frühwerk des großen Malers zu entdecken.<br />

Bereits in seinen frühen Werken tritt Johannes Vermeer<br />

(1632 – 1675) dem Betrachter als Meister seines Fachs<br />

entgegen. In <strong>Dresden</strong> wurden jedem der drei Frühwerke<br />

des Meisters Gemälde anderer Künstler gegenübergestellt,<br />

die sowohl den Ausgangspunkt für Vermeers Suche<br />

nach dem eigenen Stil als auch seine Eigenständigkeit<br />

gegenüber den Vorbildern besonders augenfällig machen.<br />

Nationale und internationale Leihgaben von bedeutenden<br />

Künstlern wie Jacob van Loo, Jan van Bijlert, Matteo Rosselli<br />

und Simon Peter Tilmann gewährten einen tiefen<br />

Einblick in Vermeers frühe Phase der Bildentwicklung und<br />

machten seinen Weg vom Frühwerk zu den besonders<br />

verehrten Interieurdarstellungen deutlich.<br />

Zu diesen Interieurdarstellungen zählt unbestritten Vermeers<br />

berühmtes »Brieflesendes Mädchen am offenen<br />

Fenster« aus der Zeit um 1659. Es gelangte 1742 in den<br />

Bestand der Gemäldegalerie Alte Meister und wurde<br />

fortan in einem vergoldeten Rokokorahmen, dem sogenannten<br />

»Dresdner Galerierahmen«, präsentiert. Dieses<br />

Gemälde gehört heute zu den Hauptwerken der Weltkunst<br />

und ist neben Raffaels Sixtinischer Madonna und<br />

Giorgiones Schlummernder Venus eines der beliebtesten<br />

Bilder der Dresdner Gemäldegalerie Alte Meister. Nach<br />

über 250 Jahren wurde das Bild in der Ausstellung erstmals<br />

wieder in einem typischen holländischen Schmuckrahmen<br />

gezeigt. Eine Auswahl bedeutender Arbeiten des<br />

holländischen Kunsthandwerks, wie Möbel, Vasen, Gläser<br />

und Teller, begleitete die Präsentation und setzte das Gemälde<br />

in seinen zeitgenössischen Kontext.<br />

raumexperiment und annäherung<br />

Die Ausstellung »Der frühe Vermeer« bot aber auch Rahmen<br />

und Gelegenheit, sich in einer ganz besonderen<br />

Weise mit dem »Brieflesenden Mädchen am offenen<br />

Fenster« auseinanderzusetzen und sich dem Werk völlig<br />

neu zu nähern. Für ein museumspädagogisches Projekt<br />

wurde die im Gemälde abgebildete räumliche Situation<br />

Ähnliche Damengewänder<br />

sind auf<br />

Vermeers Gemälden<br />

zu erkennen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!