JAHRESBERICHT 2010 - Staatliche Kunstsammlungen Dresden
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Bald in <strong>Dresden</strong> zu bestaunen:<br />
Verschiedene Masken der Kwakwaka’wakw<br />
The Grand Dzonokwa und im Hintergrund<br />
der Blick auf die Bucht von alert Bay<br />
Tradition des sozialen und wirtschaftlichen Austausches<br />
versinnbild lichten. Die Geschenkkultur sei dabei die<br />
Konstante, auf der sich zwei so unterschiedliche Kulturen<br />
wie die höfische sächsische und die der First Nations auf<br />
Augenhöhe begegneten.<br />
»Dieses Ausstellungsprojekt ist ein internationaler Kulturaustausch<br />
der ganz besonderen Art. Er wird in <strong>Dresden</strong> und<br />
Alert Bay sicher zahlreiche Besucher anlocken. Schon heute<br />
heiße ich die Kunst der First Nations herzlich Willkommen<br />
in Sachsen. Geschenke sind damals wie heute Ausdruck von<br />
Respekt. Diesen Respekt wollen wir auch gegenüber der<br />
reichen Kultur der First Nations bekunden. Sich mit Minderheiten<br />
und ihren Kulturen zu beschäftigen und sie als Teil<br />
der eigenen Kultur zu begreifen, ist eine gesellschaftliche<br />
Bereicherung. Umgekehrt werden sächsische Kunstschätze<br />
den First Nations wiederum eindrucksvolle Einblicke in die<br />
sächsische höfische Kunst gewähren«, sagte Ministerpräsident<br />
Stanislaw Tillich.<br />
gemeinsam in die Zukunft<br />
Mitte Januar 2009 war in einem Kooperationsvertrag ein<br />
Probejahr vereinbart worden. Die Partner hatten daraufhin<br />
die Zusammenarbeit geprüft und sich am Ende füreinander<br />
entschieden: Seit dem 1. Januar <strong>2010</strong> sind die<br />
<strong>Staatliche</strong>n Ethnographischen Sammlungen Sachsen (SES)<br />
Mitglied im Verbund der <strong>Staatliche</strong>n <strong>Kunstsammlungen</strong><br />
<strong>Dresden</strong> (SKD). Damit knüpfen beide Seiten an einem gemeinsamen<br />
Ausgangspunkt an, denn die Ethnographischen<br />
Sammlungen haben wie die <strong>Kunstsammlungen</strong><br />
Chief Bill Cranmer, sachsens Ministerpräsident<br />
stanislaw Tillich und Prof. Dr. Martin roth bei der Vertragsunterzeichnung<br />
während der XXi. Olympischen<br />
Winterspiele <strong>2010</strong> in Vancouver, Kanada (v. l.)<br />
ihre Wurzeln in der Kunstkammer; auf beiden Seiten gibt<br />
es Objekte, die bereits vor 450 Jahren zu deren Bestand<br />
gehörten. Die nun besiegelte Integration der SES richtet<br />
sich in die Zukunft: Die SES werden fortan wie schon die<br />
Kunstmuseen des Verbundes SKD Verwaltung, Presse und<br />
Öffentlichkeitsarbeit sowie Marketing und technischen<br />
Dienst im Sinne von Synergien und Effizienz gemeinsam<br />
nutzen. Entsprechendes gilt für das Zusammenwirken in<br />
der Forschung und bei der Ausstellungstätigkeit. Entscheidend<br />
für den gemeinsamen Weg sind aber vor allem die<br />
bedeutenden inhaltlichen Chancen. Die dem klassischen<br />
Europa und der abendländischen Kunstgeschichte gewidmeten<br />
Museen der <strong>Kunstsammlungen</strong> werden bereichert<br />
durch den Blick auf die außereuropäische Welt. Die Ethnographischen<br />
Sammlungen bewahren in ihren Objekten<br />
einen immensen kulturellen Reichtum der Völker. Die<br />
<strong>Kunstsammlungen</strong> stärker als bisher in diesen Kontext zu<br />
stellen und umgekehrt die ethnographischen Sammlungskonzeptionen<br />
in Leipzig, <strong>Dresden</strong> und Herrnhut im<br />
interdisziplinären Kontext der Dresdner <strong>Kunstsammlungen</strong><br />
zu reflektieren, ist in einer Zeit der Globalisierung<br />
Herausforderung und Bereicherung zugleich. Der erste<br />
Praxistest war <strong>2010</strong> die intensive Vorbereitung der Ausstellung<br />
»Die Macht des Schenkens«; der erste Auftritt vor<br />
dem Publikum wird im Sommer 2011 die Präsentation der<br />
Ausstellung im U’mista Cultural Centre in Alert Bay, Kanada,<br />
und in der Kunsthalle im Lipsiusbau, <strong>Dresden</strong>, sein.<br />
Die Zusammenarbeit hinter den Kulissen funktionierte<br />
jedenfalls bereits bestens.<br />
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