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JAHRESBERICHT 2010 - Staatliche Kunstsammlungen Dresden

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Feierliche Eröffnung im innenhof des<br />

Japanischen Palais: Ministerpräsident<br />

stanislaw Tillich bei seiner ansprache<br />

24 Vom Zerbrech lich en Zau b er<br />

Der blau en schWerter<br />

Drei Jahrhunderte Porzellangeschichte<br />

im Japanischen Palais<br />

Ein besonderer internationaler Gast:<br />

Henry arnhold<br />

Nicht nur die <strong>Staatliche</strong>n <strong>Kunstsammlungen</strong> <strong>Dresden</strong><br />

hatten im Jahr <strong>2010</strong> ein großes Jubiläum zu feiern. Auch<br />

in Meißen jährte sich ein besonderes Ereignis: Vor genau<br />

300 Jahren etablierte August der Starke dort die erste<br />

Porzellanmanufaktur auf europäischem Boden. Damit<br />

legte er den Grundstein für eine Faszination, die bis heute<br />

ihre Strahlkraft nicht verloren hat und der die Porzellansammlung<br />

der <strong>Staatliche</strong>n <strong>Kunstsammlungen</strong> <strong>Dresden</strong> im<br />

Jubiläumsjahr mit »Triumph der blauen Schwerter« und<br />

»Zauber der Zerbrechlichkeit« gleich zwei Ausstellungen<br />

gewidmet hat.<br />

Die Geschichte dieser Faszination beginnt mit der Erfindung<br />

des europäischen Hartporzellans durch Johann<br />

Friedrich Böttger im Jahr 1708 und der Gründung der<br />

königlichen Porzellanmanufaktur im Jahr 1710. Schon seit<br />

langer Zeit war man an den Fürstenhöfen Europas dem<br />

Geheimnis der Herstellung des »Weißen Goldes« auf der<br />

Spur gewesen. Nun war es in Sachsen endlich gelungen,<br />

den kostbaren Werkstoff selbst herzustellen und man<br />

war nicht mehr auf Importe aus den asiatischen Ländern<br />

angewiesen. Schnell wurde das Meissener Porzellan®<br />

ein unverzichtbares Statussymbol des europäischen<br />

Adels. August der Starke war diesem Material verfallen<br />

wie kaum ein anderer seiner Zeitgenossen. Seine Passion<br />

ließ ihn die größte Sammlung von ostasiatischem und<br />

Gemeinsamer schnitt (v.l.n.r.): Prof. Dr. Martin roth,<br />

Prof. Dr. Dr. sabine Frfr. von schorlemer, Dr. Ulrich Pietsch,<br />

Prof. Dr. Kurt Biedenkopf, Dr. achim Middel-schulte,<br />

Oberbürgermeisterin Helma Orosz, Henry arnhold und<br />

Prof. Dr. Klaus-Ewald Holst<br />

Meissener Porzellan® seiner Zeit in Europa zusammentragen.<br />

Um dieser »maladie de porcelaine« den passenden<br />

Rahmen zu geben, hegte er den ehrgeizigen Plan, ein<br />

gigantisches Porzellanschloss, das Japanische Palais, in<br />

<strong>Dresden</strong> zu errichten.<br />

triumph der blauen schwerter<br />

Auch wenn dieses Vorhaben schlussendlich nie in seinem<br />

geplanten Umfang umgesetzt wurde, so hat die Porzellansammlung<br />

der <strong>Staatliche</strong>n <strong>Kunstsammlungen</strong> <strong>Dresden</strong><br />

unter der Leitung von Dr. Ulrich Pietsch das Jubiläumsjahr<br />

doch zum Anlass genommen, den Traum Augusts des<br />

Starken durch eine herausragende Ausstellung im Japanischen<br />

Palais Wirklichkeit werden zu lassen. Unter dem Titel<br />

»Triumph der blauen Schwerter – Meissener Porzellan® für<br />

Adel und Bürgertum 1710 – 1815« wurde hier vom 8. Mai bis<br />

zum 29. August <strong>2010</strong> ein detailreiches Bild Meissener Porzellankunst<br />

vom Barock bis zum Biedermeier gezeigt. Rund<br />

800 Exponate erzählten die Geschichte einer Epoche, in der<br />

Meissen die unangefochtene Vorreiterstellung unter den<br />

europäischen Manufakturen innehatte.<br />

Etwa die Hälfte der ausgestellten Stücke kam dabei aus<br />

den umfangreichen Depots der Dresdner Porzellansammlung<br />

und ist außerhalb von Sonderausstellungen der Öffentlichkeit<br />

nicht zugänglich. Hinzu kamen Leihgaben aus<br />

bedeutenden Museen und Privatsammlungen der Welt,<br />

unter anderem aus Amsterdam, Moskau, New York, London,<br />

Paris, Prag und Budapest. Auf diese Weise konnte die<br />

Ausstellung einen besonders tiefen Eindruck von der<br />

Kunstfertigkeit der Meissener Porzellankunst und der<br />

Vielfalt ihrer Motive und Darstellungsformen vermitteln.

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